Die Kunst der Rapanui auf der Osterinsel

Die vielfältige Kunst der Rapanui auf der Osterinsel


Die Kunst der Rapanui auf der Osterinsel

Die vielfältige Kunst der Rapanui auf der Osterinsel Inselkarte und Die Kunst der Rapanui auf der Osterinsel Kurzbeschreibung:

Viele der auf der Osterinsel hinterlassenen Kultur- und Kunstgegenstände sind in ganz Polynesien nicht nur einmalig, sondern in ihrer Ausformung aus unverwechselbar. So gibt es hinsichtlich der Größe für die Ahu-Anlagen und Moai keinen Vergleich. Die Rongorongo-Schrift ist nicht nur von ihren Symbolfiguren einmalig, sondern auch in ihrer Zusammenstellung als Dokumentation von bisher unbekannten Informationen. Die skelettartigen Moai Kavakava Holzstatuetten sind nur auf der Osterinsel zu finden und die aus Knochenringen bestehenden Augen mit Obsidian-Einfassungen sind dafür sehr charakteristisch. Auch für die Tangata-Manu (Vogelmann) Petroglyphen gibt es keinen Vergleich und die schiere Masse der Felsbilder gibt es auf keiner anderen polynesischen Insel.

 

Quelle:
-"Die Oster Insel - Eine Stätte prahistorischer Kultur in der Südsee 1883", Wilhelm Geiseler vom 2. November 1882.
- "The Mystery of Easter Island", Routledge, 1919, S. 268 - 271
- "Easter Island and its mysteries", Stéphen Chauvet, 1935
- "Ethnologie der Osterinsel", Alfred Métraux 1957,
- "Moving and movable images in Easter Island custom and myth", Katharine Luomala, 1973
- "Das achte Land", Thomas Barthel, 1974, S. 167
- "Die Kunst der Osterinsel, Geheimnisse und Rätsel", Thor Heyerdahl, 1975
- "1500 Jahre Kultur der Osterinsel – Schätze aus dem Land des Hotu Matua", Heide-Margaret Esen-Baur, 1989
- "Island at the End of the World - The turbulent History of Easter Island", von Steven R. Fischer, 2005,
- "Rapa Nui art and aesthetics" Adrienne L. Kaeppler und Eric Kjellgreen,
- "The Rock Art of Easter Island Symbols of Power, Prayers to the Gods", Georgia Lee, 1992

 

Die Kunst der Rapanui auf der Osterinsel:

Als 1722 die ersten europäischen Besucher die Osterinsel betraten, besaßen die Inselbewohner nur Werkzeuge aus Stein, Naturmaterialien oder Kochen. Holz war Mangelware. Metalle waren unbekannt, ebenso das Rad als Transporthilfe. Behältnisse aus Ton bzw. Stein gab es nicht, ja selbst Essgeschirr war den Insulanern gänzlich unbekannt. Und doch hatten die Osterinsulaner Kunstfertigkeiten, die selbst heute noch jeden Historiker in Staunen versetzen.

Die Kunst der Rapanui von der Osterinsel:

Die Moai - Bildhauerei:

Auf der Osterinsel sind etwas mehr als 900 Moai dokumentiert. Etwa 850 Moai davon stammen aus den Steinbrüchen des "Rano-Raraku" und bestehen aus einem mit "Lapilli" durchsetztem "Tuff"-Gestein. Etwa 10 Moai stammen aus dem Steinbruch des "Puna-Pau" und bestehen aus dem weichen, roten "Scoria"-Tuff-Stein. Die restlichen (rd. 40-50) Moai stammen aus Abbaugebieten der "Poike"-Halbinsel oder des "Rano-Kau"-Plateaus und bestehen aus Trachyt oder Granit.

  die Moai von der Osterinsel

Die Ahu - Baukunst:

Auf der Osterinsel gibt es rd. 250 Zeremonieplattformen (Ahu), von denen heute zumeist nur noch Ruinen oder Fragmente vorhanden sind. Rund 160 dieser Anlagen trugen früher Moai. Alle Anlagen dienten als Begräbnisstätten für hochgestellte Persönlichkeiten. Die Rückfront bestand oft aus mannhohen Steinplatten- und Blöcken, auf deren Podeste zwischen einem und 17 Moai mit Gewichten zwischen vier und 40 Tonnen gestellt wurden.

  die Ahu-Anlagen von der Osterinsel

Die Petroglyphen:

Auf der Osterinsel sind mehr als 4.000 Petroglyphen dokumentiert, es wird aber vermutet, dass ihre Anzahl weit über 5.000 liegt. Rund 1.500 Petroglyphen finden sich auf dem Plateau des Rano-Kau und weisen auf den dort praktizierten Vogelmann-Kult hin. An der Nordostküste (Papa-Vaka und Ava O Kiri) konzentriert sich ein weiterer Hotspot mit rd. 800 Petroglyphen. Sie zeigen vornehmlich maritime Motive. Hier war das Zentrum für Fischfang.

  die Petroglyphen von der Osterinsel

Die Holzschnitzkunst:

Die Bewohner der Osterinsel haben der Nachwelt rund ein Dutzend unterschiedliche Holzartefakte hinterlassen. Jedes dieser Artefakte hatte seine eigene Funktion.

Besonders beeindruckend und formschön sind die Holzarbeiten von vor 1722 aus Toromiro-Holz. Spätere Arbeiten bestehen oft aus importierten Hölzern, sind weniger detailreich und dienten zumeist als Tauschware an vorbeifahrende Seefahrer.

  die Holzschnitzkunst von der Osterinsel

Die Rongorongo-Schrift:

Von der Osterinsel sind 26 Holztafeln (oder Fragmente) erhalten geblieben, die Symbole einer einfachen Schrift zeigen.

Die "Rongorongo" genannte Schrift ist die einzige Schrift in ganz Polynesien. Wie sich diese Schrift entwickeln konnte, ist den Forschern bis heute ein Rätsel. Eine These besagt, die Schrift wurde nach 1770 entwickelt, weil den Rapanui in diesem Jahr eine Urkunde zur Unterzeichnung vorgelegt wurde.

  die Rongorongo-Schrift von der Osxterinsel

Die Felsmalerei:

Auf der Osterinsel finden sich einige wenige Felsmalereien. Die Motive sind zumeist Vögel, europäische Segelschiffe und Gegenstände, die mit dem Vogelmann-Kult zu tun haben.

Die einzige Felsmalerei, die nicht verwittert, ist eine Zeichnung in der "Ana Kai Tangata"-Höhle. Diese Farbe wurde ursprünglich mit Haifischöl vermischt. Alle anderen Bildmotive bestanden aus Wasserfarbe und sind verwischt oder verwittert.

  die Felsmalereien von der Osterinsel

Die Tattoos:

Schon Jacob Roggeveen (1722) spricht hinsichtlich der Tätowierungen von "gut proportionierten Mustern" und James Cook schreibt, Tätowierungen seien auf der Osterinsel weit verbreitet. Nach dem Kontakt mit den Europäern ändern sich die Tattoos. So sprechen Beechey (1825) und Morenhout (1829/30) davon, die Oster-Insulaner hätten Tattoos die aussehen, als hätten sie Kniehosen oder Reiterhosen an.

  die Tattoos von der Osterinsel

Die Körperbemalungen:

Die Osterinsulaner haben Körperfarben benutzt, um ihre Körper mit formschönen Mustern zu verzieren. (Siehe A. de Agüera-1770 oder G. Forster-1774. Die Oster-Insulaner nutzten Körperfarbe aber auch, um abschreckend zu wirken. O.v.Kotzebue-1816 spricht von "fürchterliches Aussehen", Beechey-1825 von "koboldartige Unholde" oder R. Guthrie-1830 von "wildes Aussehen".

  die Körperkunst von der Osterinsel

Die Handwerkskunst:

Trotz der eingeschränkten Möglichkeiten sind Historiker immer noch erstaunt über die hohe Handwerkskunst zur Anfertigung von Netzen, Schlagsteinen, Meißel, Fundamentsteine oder Schwimmhilfen.

Selbst die Kanus, die von allen Reisenden als "alt und schäbig" beschrieben werden, bestanden aus vielen kleinen Hölzern, die lediglich mit Fäden aus Naturfasern zusammengehalten wurden.

  die Handwerkskunst von der Osterinsel

Die "Familien-Steinkunst:

Die Existenz von Familien-Steinkunst in Form von kleine Steinfiguren, wurde auf der Osterinsel erst 1956 bekannt. In diesem Jahr nämlich fand der norwegische Wissenschaftler Thor Heyerdahl zufällig heraus, dass es geheime Familienhöhlen gab, deren Wächter so genannte "Höhlensteine" hüteten.

In mühseligen Verhandlungen konnte Heyerdahl das Vertrauen der Hüter gewinnen und im März 1956 "nahezu 1000" unterschiedliche Steinartefakte bergen.

  Familiensteinkunst

 

 

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