Maunga Orito - Der Obsidian-Steinbruch
auf der Osterinsel
Maunga Orito - Der Obsidian-Steinbruch auf der Osterinsel
Kurzbeschreibung:
Am südöstlichen Ortsrand von Hanga Roa und mehr oder
weniger am Ende der Flughafen-Landebahn, befindet sich eine 220
Meter hohe Vulkanerhebung mit dem Namen "Ma'unga Orito".
Orito war in der alten Kultur der Osterinsulaner ein wertvoller
Rohstofflieferant für Obsidian-Glas, das als Schneid- und
Schnitzwerkzeug aber auch als Speerspitzen verarbeitet wurde.
Die Hügelseiten haben eine Neigung von bis zu 30 Grad. Es
finden sich keine Siedlungsreste der Rapanui in Form von Fundamentsteinen.
Quelle:
-"siehe Text",
Maunga Orito - Fundstelle
von Obsidian-Glas:
Für die meisten Touristen der Osterinsel ist der "Ma'unga
Orito" nicht besonders attraktiv, weil entlang der Straße
Richtung Gipfel, die örtliche Mülldeponie angelegt
ist. Weithin sichtbar ist allerdings die Meteorologische Station
auf der Kuppel des Orito. Diese Vulkanerhebung war für
die Rapanui früher ein wichtiges Abbaugebiet für Obsidian-Glas.
Sonst finden sich auf der ganzen Osterinsel nur drei weitere
Quellen für Obsidian-Glas, eines davon
ist die kleine Plateau-Insel Motu
Iti.
Ohne große Mühe ließ sich das Obsidian aus
dem Orito-Berg schlagen und ohne Mühe ließen sich
aus den Bruchstücken scharfe Messer, Sichel oder auch Waffen
anfertigen. Die früheren Abbaustellen am Orito sind heute
zum größten Teil überwuchert, doch finden sich
dort, selbst heute noch, hunderte von so genannten "mata"
Spitzen, also die Spitzen der früheren Wurfspeere. Die
Form dieser Spitzen sieht aus wie das Symbol des "Pik-As".
Die Spitzen haben jeweils etwa die Größe einer menschlichen
Faust.
Der Abbau des Obsidian-Glases als Schneid- und Kampfwerkzeug,
wurde mit Ankunft der Missionare um 1866 eingestellt. 1882 war
von den Abbaufeldern am Orito nur noch wenig zu sehen, denn
Jakob Weisser,
Mitglied der Wilhelm
Geiseler Expedition 1882 schreibt nach seinem Besuch:
Die Westseite des Orito-Berges zeigte
in halber Höhe ausgedehnte Felder von zersplittertem
Obsidian (Lavaglas), über welche nur mit Schwierigkeit
hinweggeritten werden konnte. Einzelne kleine Gruben, teilweise
verschüttet, bezeichnen die Stätten, wo früher
die Lanzenspitzen abgehauen und formgerecht gemacht wurden.
Jetzt, da diese Speerspitzen nur noch wenig
seitens der Eingeborenen gebraucht werden, sucht man sich
aus dem Splittern der Schutthaufen geeignete Stücke heraus
und schlägt sie zurecht. Zwischen den meisten der Haufen
ist bereits Gras durchgewachsen, so dass sie von weitem als
Lagerstätten des genannten Lavaglases nicht mehr zu erkennen
sind.
Oben, auf der Anhöhe des Orito, befindet sich die Meteorologische
Wetterstation, weithin als weiße Konstruktion
sichtbar. Die erste Station, ließ Dr.
Walter Knoche 1911 als meteorologische
und seismologische Station aufstellen und von seinem Mitarbeiter
"Edgardo Matinez" ein Jahr lang betreuen. Die gesammelten
Daten veröffentlicht Knoche 1925 in seinem wenig beachteten
Buch: "Die Osterinsel".
Orito und die Müllhalde
von der Osterinsel:
Der Zugangsbereich zum Mt. Orito wird den Touristen auf der
Osterinsel eher ungern gezeigt, denn hier befindet sich die
offizielle Mülldeponie der Insel. Hier landen täglich
mehr als 10 Tonnen Wohlstandsmüll, angefangen vom Hausmüll
über Plastik, Altöl, Chemikalien bis hin zu Krankenhaus-Abfällen.
Niemand kontrolliert die abgelagerten Abfälle. Giftige
Flüssigkeiten dringen ungehindert ins Erdreich. Die Müll-Abfälle
werden einfach in Brand gesteckt, auf der Halde stinkt es zum
Himmel. Die Mengen an Müll ist für die Osterinsel
zu einem sehr großen Umweltproblem geworden und keiner
kennt die wilden Müllhalden, auf denen die Einheimischen
ihren Müll einfach vergraben.
Zwischenzeitlich werden Metallabfälle, Autos und Maschinenteile
getrennt gelagert. Elektronische Geräte werden von der
Gemeinde angenommen. Ein neuer Recycling-Hof
sortiert und presst Plastikflaschen sowie Einwegverpackungen,
allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Altbatterien werden
zentral gesammelt. Die gepressten Ballen werden durch zwei Firmen
mit dem Schiff zum chilenischen Festland gebracht. Insgesamt
werden gerade einmal 10 Prozent des Mülls wird hier recycelt.
|