Maunga Terevaka - die höchste
Erhebung der Osterinsel
Maunga Terevaka - die höchste Erhebung der Osterinsel
Kurzbeschreibung:
Der "Ma'unga Terevaka" ist mit rund 510 Meter die höchste
Vulkanerhebung der Osterinsel. Er befindet sich im Norden der
Osterinsel und hat sich vor etwa 600.000 bis 300.000 Jahren mit
den beiden Vulkanerhebungen "Poike"
(im Osten) und "Rano Kau"
(im Südwesten) zur heutigen Inselform verschmolzen.
Terevaka soll die letzte Erhebung auf der Osterinsel gewesen
sein, auf der vor der kompletten Entwaldung noch nennenswerte
Baumbestände gestanden haben. Zur Zeit der Entdeckung der
Osterinsel (1687 Eward
Davis bzw. 1722 Jacob
Roggeveen), waren aber auch hier schon die letzten Baumbestände
verschwunden.
Quelle:
-"siehe Text",
Maunga Terevaka:
Entstehung des Terevaka:
"Ma'unga Terevaka", oder einfach "Terevaka",
befindet sich im Norden der Osterinsel und ist mit rund 510
Meter, die höchste Erhebung der gesamten Insel. "Terevaka"
durchbrach als Vulkan vor etwa 600.000 Jahren die Meeresoberfläche
des Pazifiks und verband in den folgenden rund 150.000 Jahren
die zwei Nachbarvulkane "Poike" (im Osten) und "Rano
Kau" (im Südwesten) zu einer großen Insel.
Die Entwicklung dieses Prozesses sieht man heute noch sehr
gut am "Rano Raraku"
als Nebenkrater des "Terevaka", deren Südseite
einst noch vom Meerwasser umflutet wurde und wie am Rano Kau,
in den Pazifik abgebrochen ist.
Die charakteristische Dreiecksform bekam die Osterinsel allerdings
erst durch Eruptionen aus zahlreichen kleinen Nebenkratern
des Terevaka, deren Auswurfhügel heute noch in Nord-Süd
Richtung zu sehen sind. Die jüngsten Eruptionszentren
befinden sich im Roiho-Sektor. Unter ihnen sticht besonders
der "Rano Aroi" hervor. Dieser ist heute als kleiner,
mit Totora-Schilf bewachsener, Kratersee erkennbar.
Andere, markante Sekundärkegel sind: "Omo Anga",
"Maea Horu" und "Hiva Hiva". Sie waren
vor etwa 10.000 Jahren aktiv und haben hauptsächlich
basaltische Lavaströme ausgestoßen. Diese Lavaströme
verursachten eine Vielzahl von erstarrten Lavaröhren,
von denen einige heute als Höhlen
wie, "Ana Vai Teka", "Ana Te Pahu", "Ana
Kakenga" oder "Ana Te Pora", bekannt sind.
Örtliche Begebenheiten:
Mit Ausnahme eines rund 350 Meter x 350 Meter großen
Eukalyptus-Hains am Kratersee des Rano Aroi und zwei rd. 70
Meter im Durchmesser umfassenden Anpflanzungen am Südhang
des "Terevaka", gibt es fast nur mit Gras bewachsene
Berghänge.
Kulturhistorisch hat "Terevaka" für den Besucher
wenig zu bieten. "Terevaka" liegt weit entfernt
von den historischen Stätten und wird nur von Menschen
aufgesucht, die gerne Trekkingtouren in die Einsamkeit unternehmen
möchten. Diesen Besuchern bietet sich oben auf dem Berg
dann aber ein fantastischer 360° Grad Blick über
die Insel und den dahinter liegenden Pazifik.
Hinweise für Besucher:
Wer sich für eine Wanderung, bzw. Trekkingtour auf dem
"Terevaka" entscheidet, sollte folgendes beachten:
- Die Zufahrt zum "Terevaka" mit motorisierten
Fahrzeugen, wie Auto, Motorad oder Quad ist grundsätzlich
verboten. Durch das Verbot soll eine fortschreitende
Erosion vermieden werden.
- Besucher haben die Möglichkeit, den "Terevaka"
auf eigene Faust zu Fuß oder mit dem Mountainbike
zu besteigen, oder eines der geführten Trekking-Touren
zu Fuß oder zu Pferd zu nutzen.
- Für die Besteigung des "Terevaka" ist ein
Ticket der Nationalparkverwaltung notwendig, die
in der Regel 10 Tage gültig ist und jeweils den einmaligen
Besuch der Erhebungen "Terevaka", "Rano
Kau" und "Rano
Raraku" beinhalten.
- Besucher sollten sich für die Tour auf den "Terevaka"
speziell vorbereitet haben.
- Zunächst sollte man eine Tour während der
Mittagszeit vermeiden, da die Sonneneinstrahlung in
dieser Zeit sehr stark sein kann und es keinen Schatten
gibt.
- Es ist ratsam, Sonnencreme, ausreichend Flüssigkeit
und auch ein Lunch-Paket mitzunehmen, da der "Terevaka"
viel Ruhe und Einsamkeit, aber keine Versorgungsstationen
bietet.
- Für die mindestens vierstündige
Tour sollte der Besucher bequeme Kleidung,
sowie Sportschuhe mit dicken Sohlen tragen. Die ausgewiesenen
Wege sind teilweise steil, steinig und bei vorangegangenem
Regen auch rutschig.
- Trotz der geringen Höhe von 500 Meter, kann das
Wetter auf dem Gipfel des "Terevaka" relativ
wechselhaft sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich
eine Windjacke oder einen Regenmantel mitzunehmen, um
sich vor starken Winden oder auch Regengüsse zu
schützen.
Zugang
zu "Terevaka":
Es gibt zwei ausgewiesene Zugänge zum "Terevaka",
und zwar einerseits nördlich von Hanga
Roa (in der Nähe der Ahu
Akivi) und andererseits östlich von Hanga Roa (in der
Inselmitte bei Vaitea). Beide Einlässe
bieten einen kleinen Abstellplatz für PKW. Von diesen Stellplätzen
aus gesehen, beträgt der Aufstieg zum Gipfel etwa 3,5 km
von Akivi und 4,5 km von Vaitea.
Zugang 1 (bei der Ahu Anlage Akivi):
Der Zugang 1 zum "Terevaka" befindet sich direkt
bei der Ahu-Anlage Akivi. Dieser
Zugang wird von Wanderern auch bevorzugt. Von der Kirche
"Santa Kruz" aus gesehen, sind es über den "Ara
Pki"- Weg bis zur Ahu Anlage Akivi, bzw. zum Zugangsbereich
"Terevaka", etwa 5,5 Kilometer. Mit dem PKW zum dortigen
Stellplatz sind es einige wenige Minuten, zu Fuß etwa
eine Stunde.
Durch die Nähe zur Ahu-Anlage Akivi befindet sich hier
eine kleine Einrichtung, in der Souvenirs verkauft, aber auch
Getränke und Snacks angeboten werden. Hier gibt es auch
öffentliche Toiletten, deren Benutzung allerdings 500 Pesos
kostet.
Zugang
2 (bei Vaitea):
Um nach Vaitea zu kommen, fährt
man über die Zugangsstraße "Camino Vaitea Anakena",
die zwischen Hanga Roa
im Westen und Anakena im Nordosten,
mitten über die Insel führt. Von Hanga Roa bis zum
Stellplatz am Vaitea sind es 8,5 Kilometer, mit dem PKW etwa
10 Minuten, zu Fuß etwa eineinhalb Stunden.
Der Weg von Vaitea zum Terevaka ist die einzige, mit PKWs befahrbare
Verbindungsstrecke (Wirtschaftsweg) hoch zum Berg und führt
durch und entlang der dortigen Eukalyptusanpflanzung. Seit Ende
2007 hat die Nationalparkverwaltung "CONAF" diese
Verbindung allerdings absichtlich verwildern lassen, so dass
ein Durchkommen mit dem PKW unmöglich geworden ist. Der
Weg ist als Reit- und Wanderweg gekennzeichnet und mit quer
über den Weg liegenden Baumstämmen für PKWs unpassierbar
gemacht worden.
Siedlungsspuren am Terevaka:
Obwohl die Hänge des Terevaka heute fast ausschließlich
nur mit Gras bewachsen ist, war Terevaka einst doch ein Ab-
und Anbaugebiet für Holz und Feldfrüchte.
Holzabbau:
Schon der Name Terevaka gibt Aufschluss auf die Aktivitäten,
die einst hier am Berg stattgefunden haben müssen, denn
"Tere" ist die Umschreibung für "ein Boot
segeln", "tere vaka", bedeutet so viel wie
"Besitzer eines Fischerbootes". Es ist daher anzunehmen,
dass am Terevaka einst Holz geschlagen wurde, um daraus Fischerboote
zu machen.
Anbauflächen für Feldfrüchte:
Georg Forster
beschreibt nach seinem Besuch 1774 einige angelegte Felder
an den flach abfallenden Hängen des Terevaka, aber nur
einige wenige. Der Franzose La Pèrouse lässt nach
seinem Besuch 1786 eine detaillierte Karte zeichnen, auf der
unter anderem am südwestlichen Fuß des Terevaka
unzählige Anbaufelder eingezeichnet sind. Angesichts
der zumeist kurzen Aufenthalte der Forschungsreisenden, gibt
es keine Berichte, wie es im 18. Jahrhundert auf der südöstlichen
Seite des Terevaka ausgesehen hat.
300 Fundamente alter Häuser oder Reste von Ahu:
Die Archäologen Claudio Cristino und Patricia Vargas
fanden in den 1980er Jahren am Fuße des Terevaka mehr
als 300 Fundamente von Häusern sowie Reste alter Ahu
und anderer Bauten. Cristino war der Meinung, dass es sich
bei diesen Resten möglicherweise um die Siedlung der
Waldarbeiter gehandelt habe.
Bachbett "Ava Ranga Uka A Toroke Hau":
Von dem fast zugewachsenen Krater des Rano Aroi auf der südöstlichen
Seite des Terevaka führt ein tief ausgewaschenes Bachbett
Richtung Südküste, mit einigen künstlich angelegten
Auffangbecken für Frischwasser.
Dieses Bett trägt im oberen Bereich die Ortsbezeichnung
"Ava Ranga Uka A Toroke Hau". Pater
Sebastian
Englert beschreibt dieses Flussbett 1948 in seinem Buch
und nennt es "Ko te Ava ranga a Uka A'Toroke Hau",
was so viel bedeuten soll wie "Kanal, in dem
das Mädchen schwebte". "Uka"
war die Tochter von "Toroke Hau". Nach einem plötzlichen
Sturzregen zerstörte eine Wasserlawine die Hütte
der Eltern und ertränkte das Mädchen. Der verstorbene
Körper des Mädchens wurde durch das Wasser weggeschwemmt.
Moai am Bachbett:
Am Bachbett, bei 200 Meter über NN, im zentralen Mittelpunkt
der Insel und etwa zwei Kilometer von Vaitea
entfernt, befindet sich eine unstrukturierte Steinformation
und ein umgestürzter, 3,40 Meter großer Moai,
mit der Bezeichnung "Ahu Hanua Nua Mea"
(Ahu des Regenbogens). Man könnte vermuten, dass es sich
hierbei um die Reste einer alten Ahu-Anlage handelt, doch
der Moai besitzt keine Augenhöhlen,
die ansonsten typisch für Ahu-Moai sind. Es ist daher
anzunehmen, dass dieser Moai
einst die Funktion eines Grenzsteines hatte.
|