Hafen Hanga Piko und Schiffsverbindungen zur Osterinsel

Hafen Hanga Piko und Schiffsverbindungen zur Osterinsel


Hafen Hanga Piko und Schiffsverbindungen zur Osterinsel:

Hafen Hanga Piko und Schiffsverbindungen zur OsterinselHafen Hanga Piko und Schiffsverbindungen zur OsterinselKurzbeschreibung:

Obwohl die Osterinsel von bis zu 100.000 Touristen jährlich frequentiert wird, besitzt die Insel lediglich einen kleinen Hafen, der nur für Boote ausgelegt ist. Die großen Frachtgüter, die mit den Transportschiffen zur und von der Insel gebracht werden müssen, werden umständlich mit zwei Stahlbarkassen zwischen den Schiffen auf hoher See und der kleinen Kai-Mauer im Hafen hin und her transportiert. Ebenso die Touristen, die von den Kreuzfahrtschiffen zur Insel wollen.

Anregungen, an der Osterinsel einen Containerhafen zu bauen, scheiterten bisher an der Tatsache, dass damit historische Sehenswürdigkeiten auf der Insel unwiederbringlich verloren gehen würden.

 

Quelle:
- "siehe Text"

 

Hanga Piko - Der Hafen von der Osterinsel:

Die Osterinsel besitzt für den Umschlag von Frachten und Transportgüter per Schiff lediglich einen kleinen Hafen. Er befindet sich an der Westküste, im am südwestlichen Rand von Hanga Roa mit der Ortsbezeichnung "Hanga Piko". Das Hafenbecken misst gerade einmal 45 x 160 Meter und ist durch einen natürlichen Schutzwall mit einer Durchfahrt von 25 Meter vor den stürmischen Brandungswellen geschützt. Entsprechend dieser Abmessungen, ist der Hafen nur für kleine Fischer- oder Segelboote ausgelegt. "Hanga Piko" heißt übersetzt so viel wie "gebogene Küstenlinie" oder auch "Bucht der Aktion".

Transportschiffe oder auch Kreuzfahrtschiffe müssen rund 1000 Meter vor der Insel auf Reede bleiben und können nur mithilfe einiger Stahlbarkassen gelöscht, alternativ bestückt werden. An der rund 80 Meter langen Kai-Mauer, im Einfahrtsbereich des Hafens, werden die größeren Lasten mit einem Schwerlastkran von den Booten an Land gehoben. Dies geht (gerade bei Fahrzeugen) nicht immer ohne Kratzer und Beulen von statten. Selbst die Touristen von den Kreuzfahrtschiffen, die zur Insel wollen, können nur über diesen abenteuerlich anmutenden Weg zur und von der Insel gebracht werden. Versorgungsgüter wie Lebensmittel und Konsumartikel werden ausnahmslos alle mit dem Flugzeug auf die Insel gebracht. Im Verhältnis zum chilenischen Festland sind die Konsumgüter auf der Osterinsel deshalb rund doppelt so teuer.

Hanga Piko - der kleine Hafen an der Osterinsel

Wegen des unberechenbaren Seegangs vor der Osterinsel, kann sich der Ladevorgang über einen längeren Zeitraum verzögern. Kreuzfahrtschiffe, die für ihre Passagiere einen Tagesausflug planen, können ihren Gästen nie zusichern, dass dieser Ausflug auch tatsächlich stattfinden kann.

Briefmarken aus dem Jahre 1992 zeigen den Flug- bzw. Schiffsverkehr zur Osterinsel

 

Ahu Riata im Hafengebiet von Hanga Piko:

Direkt am Hafen befindet sich die, erst 1998 restaurierte, Ahu-Anlage "Riata". Es ist eine relativ kleine Anlage mit nur einem Moai und keinerlei Beschreibungen für den Betrachter. Typischer Weise hat der Moai dem Hafen und somit auch dem Wasser, den Rücken zugekehrt. Sinn dieser so genannten "Ahu-Moai" war es früher, über die Siedlungsgemeinschaft vor der Anlage zu wachen. Innerhalb der Ahu-Anlage befand sich eigentlich immer eine kleine Grabkammer mit den Gebeinen eines wichtigen Ahnen, dessen "Mana", nach Glauben der frühen Inselbewohner, in die steinerne Hülle des / der Moai wechseln konnte, um somit die Siedlungsgemeinde vor Unheil zu beschützen.

Ahu Riata am Hanga-Piko Hafen auf der Osterinsel.

Ca. 50 Meter von der Ahu-Anlage "Riata" entfernt, liegt ein zweiter Moai im Gras. Dieser Moai hat jedoch geschichtlich nichts mit "Riata" zu tun hat. Er wurde nach 1965 hierhergebracht und befand sich zuvor am "Plaza Hotu Matu‘a", etwa 1,7 km in nördlicher Richtung.

Wegbeschreibung:

Der Hafen von Hanga Piko ist auf der Landseite entweder über die Küstenstraße "Apina" oder die Straße "Atamu Tekena" / "Hanga Piko" zu erreichen.

Eine Karte des Hafens Hanga Piko auf der Osterinsel

In relativer Nähe zum Hafen (an der Küstenstraße "Apina") befindet sich in 400 Meter nördlicher Richtung ein Campingplatz, der hauptsächlich für Zelt-Touristen ausgelegt ist. Fährt man die Küstenstraße weiter, so stößt man in ca. 1.500 Meter auf die nächste instandgesetzte Ahu-Anlage "Tautira", alternativ auf den einzigen Sportplatz der Osterinsel, auf dem sogar schon "Länderspiele" ausgetragen wurden.

Der südliche Weg vom Hafen mit der typischen Straßenbezeichnung "Hanga Piko" führt in 400 Meter auf die "Policarpo Toro" Straße, direkt auf die Start- und Landebahn des Flughafens Mataveri zu. Nach rechts führt die "Policarpo Toro" Straße dann von dort nach etwa 750 Meter zur "Ana Kai Tangata"-Höhle, umgangssprachlich auch "Menschenfresser" Höhle genannt. Nach links führt die "Hana-Piko"-Straße über die "Policarpo Toro"- Straße auf die "Hotu Matu‘a"- Straße zum (dann 850 Meter entfernten) Flughafengebäude Mataveri.

 

Geschichtliche Entwicklung des Hafens:

Vor 1872 gab es an der Osterinsel weder für größere Schiffe, noch für Frachtboote einen sicheren Einfahrtshafen. Bis dahin hatten sich die Inselbewohner mit den natürlichen Gegebenheiten der Küste arrangiert. Zwar gab es an der Nordost- und Südküste einige flache Küstenstreifen, die das Anlanden mit Booten erlaubten, doch an diesen Küsten gab (und gibt) es keine sicheren Ankerplätze für Segelschiffe. Einen (einigermaßen) sicheren Ankerplatz für Segelschiffe bietet die, 1774 von James Cook ausgemachte und nach ihm benannte, "Cook-Bucht" an der Westküste vor Hanga Roa. Auch hier ermöglicht die flache Küste den Zugang zur Insel, doch waren die dortigen Zugangsstellen bis 1872 mit felsigen Klippen versperrt.

Schon bei der Entdeckung der Osterinsel 1722 wären um ein Haar zwei der drei Segelschiffe von Jakob Roggeveen an der Nordostküste gestrandet, weil der Nordwind die Schiffe am 10., 11. und 12. April 1722 gefährlich nahe an die Küste drückten und die Mannschaften zwei Tage brauchten, um sich aus dieser misslichen Situation zu befreien. In den ersten Siedlerjahren des 19. Jahrhunderts sind einige Schiffe an der Osterinsel gestrandet und haben den Europäern gezeigt, wie gefährlich die Osterinsel für ankernde Schiffe ist. So beispielsweise die Strandung des Dutrou Bornier Schiffes "Aorai" am 07. April 1868, das schwedische Schiff "Diamant" im März 1872, der amerikanische Holzfrachter "William and Thomas" im April 1873 oder auch das Versorgungsschiff der Gebrüder Toro "Clorinda" am 23. Juni 1892.

 

Der künstlich angelegte Hafen von Hanga Piko:

Mit dem künstlich angelegten Hafen bei Hanga Piko wurde im Februar 1872 begonnen, als der französische Siedler Dutrou Bornier einige Felsen vor der Küste von Hanga Piko räumen ließ, um damit eine gefahrlose Passage für Landungsboote zu ermöglichen. Dutrou Bornier ließ 1872 auch die erste Kai-Mauer zum Anlegen der Boote bauen. 1896 ließ der chilenische Kaufmann und Pächter der Osterinsel, Enrique Merlet die Anlegestelle bei Hanga Piko so herrichten, dass eine vernünftige Frachtabfertigung für die Schifffahrt ermöglicht wurde, doch erst die Nachfolgegesellschaft von Enrique Merlet, die "Williamson-Balfour Company", ließ 1920 die Bucht von Hanga Piko mit Dynamit so bearbeiten, dass ein gefahrloser Eingangskanal und ein relativ geschütztes Hafenbecken entstand. Einen Hafen für große Schiffe gibt es bis heute nicht.

 

Neuer Container-Hafen / neuer Flughafen

Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre verfolgte eine Gruppe Rapanui (unter Federführung des damaligen Bürgermeisters "Alberto Hotus") den Plan, an der Nordküste einen neuen Container-Hafen und einen Flughafen bauen zulassen.

Lage des Flughafens Mataveri auf der Osterinsel und geplanter Flughafen im Nordosten

Der geplante Container-Hafen sollte neben der einfachen Ein- und Ausschiffung der vielen Touristen vor allem dem Güterverkehr dienen. Hierzu wollte man an der "La Pérouse-Bucht" (bei der Ahu-Anlage Heki'i an der Nordostküste) einen entsprechenden Hafen, einschließlich der dazu benötigten Freiflächen für das Lösch-Gut der Schiffe anlegen. Die dazu benötigten Flächen hätten aber wichtige archäologische Stätten unwiederbringlich zerstört.

Die benötigte Baufläche erstreckte sich von der Ahu-Anlage "Te Pito Kura" im Nordwesten bis hin zu den "Papa Vaka" Petroglyphen-Feldern im Nordosten. Dazwischen befinden sich die Ahu-Anlagen Heki'i und Ra'ai, sowie die Petroglyphen-Flächen Pua ti Vaka. Dieses Gebiet ist aus archäologischer Sicht deshalb so wichtig, weil hier das Zentrum des Fischfangs war und hier die wichtigsten Petroglyphen aus dem maritimen Bereich zu finden sind.

Auch der geplante Bau eines neuen Flughafens, bzw. einer neuen Start- und Landebahn hätte einige wichtige archäologische Stätten unwiederbringlich zerstört oder zu mindestens stark in Mitleidenschaft gezogen, darunter das Petroglyphen-Feld "Ava o Kiri" sowie die "Straße der Moai" (im nordwestlichen Bereich).

 

Petroglyphen um Hanga Piko:

Auf der Osterinsel sind rund 4.000 Petroglyphen dokumentiert, viele davon sind historisch sehr wertvoll. Bei den (bisher) um Hanga Piko dokumentierten Petroglyphen handelt es sich jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit um Steinritzungen, die nach 1860 entstanden sind und wenig mit der historischen Kultur der Osterinsulaner zu tun haben. Dies zeigt sich vor allem auch durch die abgebildeten Motive von Blättern, Pflanzen oder Gräser, die in den alten Petroglyphen sehr selten zu finden sind.

Nach 1896 war die Inselbevölkerung um Hanga Roa in einem Reservat von der übrigen Insel getrennt und es herrschte eine chronische Nahrungsmittelknappheit. Möglicherweise haben die Bewohner mit den Pflanzendarstellungen den Wunsch nach guten Ernten zum Ausdruck bringen wollen.

Petroglyphen in der Nähe des Hafens Hanga Piko auf der Osterinsel

 

Weitere Anlegestellen für Boote:

Plaza Hotu Matu:

Neben Hanga Piko gibt es an der Westküste (heute) eine weitere kleinere Anlegestelle für Fischerboote und zwar auf Höhe der Ahu-Anlage "Tautira" am "Plaza Hotu Matu‘a". Dieser Bereich ist aber tatsächlich nur für kleine Boote geeignet und bietet auch nicht immer einen sicheren Schutz vor den teilweise starken Brandungswellen.

Anlegestelle für kleine Fischerboote am Plaza Hotu Matu'a

Südküste Ahu Hanga Te'e:

An der Südküste befindet sich in der Bucht von "Hanga Te'e" eine kleine Anlegestelle für Fischerboote, die bereits von Wilhelm Geiseler nach seinem Besuch 1882 beschrieben wurde. Seinerzeit hatte der Dutrou Bornier Nachfolger und Schafzüchter "Alexander Salmon" hier, an der ehemaligen Missionskirche von Vaihu, seinen Verwaltungssitz. Heute wird diese Anlegestelle nur von der örtlichen Landbevölkerung genutzt.

kleine Anlegestelle für Fischerboote bei Hanga Te'e auf der Osterinsel

Nordostküste Ahu Heki'i:

In der heutigen "La Pérouse-Bucht" (bei der Ahu-Anlage Heki'i an der Nordostküste), befindet sich eine kleine natürlich geschützte Bucht. Diese Bucht wird in der Regel ausschließlich von den örtlich ansässigen Fischern zum Anlegen ihrer kleinen Fischerboote genutzt.

kleine Anlegestelle für Fischerboote bei der Ahu-Anlage Heki'i auf der Osterinsel

Natürliche Sandstrände:

Die Osterinsel besitzt zwei natürliche Sandstrände an der Nordostküste und zwar in "Anakena" und der nahe gelegenen Bucht "Ovahe". Die Küste vor diesen Stränden ist für große Schiffe relativ gefährlich, weil es hier kaum geeignete Ankerplätze gibt. Daher können an diesen Stränden lediglich kleinere Boote landen, die von den Stränden auch wieder weggeschoben werden können.

Anakena:

Anakena, der große Badestrand auf der Osterinsel

Ovahe:

Ovahe, ein natürlicher Badestrand an der Osterinsel

 

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