Hanga Roa, der einzige Ort auf
der Osterinsel.
Hanga Roa
Hanga
Roa ist der einzige Ort auf der Osterinsel.
Da sich die Häuser in Hanga Roa sehr weitläufig verteilen,
bietet sie einen gewissen Flair von "Dorf", bleibt aber
auch "Stadt" mit all ihren Vor- und Nachteilen. Hanga
Roa liegt im Südwesten der 179,85 * Quadratkilometer großen
Insel. Noch im 19. Jahrhundert gab es auf der Insel noch sechs Siedlungen
(darunter Dörfer wie Vinapu,
Vaihu, Tongariki und Anakena),
die im Zuge der Schaf- und Rinderfarm verlassen werden mussten.
Heute (Stand 2014) leben die rund 6.000 Inselbewohner überwiegend
in den Regionen um Mataveri und Hanga Roa, wobei beide Orte zwischenzeitlich
zusammengewachsen sind. Eine Volkszählung aus dem Jahre 2002
hatte ergeben, dass der Anteil der polynesischen Ureinwohner im
Verhältnis zur Restbevölkerung rund 60 Prozent beträgt.
Nach dieser Erhebung waren allerdings insgesamt 2270 Rapanui aufs
chilenische Festland emigriert.
Die Inselbevölkerung lebt heute überwiegend vom Tourismus,
allerdings nach Standard der Südseementalität. Es gibt
kundige (einheimische) Reiseführer
für alle gängigen Sprachen, dazu zählt auch Deutsch.
Zeit und Hektik ist hier ein Fremdwort, Ordnung im Straßenverkehr
ist kaum durchzusetzen und die Polizei ist mehr Freund als Helfer.
Wer als Tourist mehr alws eine Woche Zeit mitgebracht hat braucht
allerdings keinen Reiseführer. Es gibt außerhalb von
Hanga Roa nur zwei asphaltierte Straßen die sich von Hanga
Roa über die Insel erstrecken, sowie eine asphaltierte Straße
zum Rano Kau (siehe Übersicht).
Diese Straßen können gut befahren werden, abseits sieht
es sieht es schlechter aus. Sollten Sie die Sehenswürdigkeiten
abseits der asphaltierten Straßen erkunden wollen, so mieten
Sie sich ein Motorrad, Quad oder Pferd. Die auf unserer Karte
eingezeichneten Sehenswürdigkeiten sind nicht alle mit Hinweisschildern
versehen. Dann hilft nur die Orientierung durch andere Besucher,
die sich an den jeweiligen Stellen aufhalten. Sofern die anvisierten
Sehenswürdigkeiten sehr abseits von den asphaltierten Straßen
sind, sollten Sie sich vorher bei Inselbewohnern (Hotel-Rezeption,
Hauswirt usw.) erkundigen. 
Wer die Insel in der Nebensaison besucht muss hinsichtlich Öffnungszeiten
einige Einschränkungen in Kauf nehmen. So sind beispielsweise
Restaurants und auch viele Geschäfte sonntags geschlossen;
Hotelrestaurants sind dann sogar komplett geschlossen.
Touristinformation: Das Büro der Touristinformation
liegt auf der Tuumaheke, etwa Ecke Policarpo Toro. Hier wird neben
Spanisch auch Englisch gesprochen. Geöffnet ist das Büro
von Mo bis Fr 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr und 14:00 Uhr bis 19:00
Uhr. Tel.: (0056-32) 100255, E-Mail-Adresse: ipascua@sernatur.cl
.
In
Hanga Roa gibt es eine Post, jedoch keine öffentlichen
Briefkästen. Wer also seine Grußkarten von der Insel
aus versenden möchte oder auch Post erwartet, muss sich schon
zum Postamt bemühen. Brief- bzw. Postkartensendungen können
schon mal bis zu zwei Wochen unterwegs sein.
Mobilfunktelefonate können über GSM
bei 1900 MHz (bei uns in Deutschland gibt es die Netze 900 + 1.800
MHz) geführt werden. Netzempfang für Handys hat man
allerdings nur in Hanga Roa. Angesichts der hohen Roaminggebühren
empfehlen sich Telefonate übers Festnetz. Chile (und somit
auch die Osterinsel) hat mit allen vier deutschen Mobilfunknetzbetreibern
Roaming-Abkommen.
Hanga Roa bietet den Touristen etwa 800 bis 1000 Betten
in Privatunterkünften, Pensionen und Hotels. Die Übernachtungspreise
in den Pensionen und Hotels liegen zwischen 60 bis 200 US-Dollar/Person,
in den Privatunterkünften ist es mitunter auch Verhandlungssache.
Mehrbettzimmer sind beispielsweise schon für 14 US-Dollar/Person
zu haben. Wer es etwas rustikaler liebt, dem steht auch ein Campingplatz
zur Verfügung. Wer als Tourist ausschließlich FUN und
Party sucht, sollte die Insel meiden. Die Insel ist mehr etwas
für Kultur-Touristen und Menschen die Ruhe und Entspannung
in der Abgeschiedenheit suchen. Die Mehrzahl der Touristen bleiben
im Rahmen von Rundreisen zumeist nur zwei bis drei Tage. Die Wasserversorgung
wird aus unterirdischen Trinkwasserläufen gewährleistet;
die Stromversorgung läuft inselweit über Dieselgeneratoren;
die Netzspannung von 220 Volt Wechselstrom bei 50 Hertz ist relativ
stabil, kann aber in den heißen Monaten (durch den Gebrauch
zu vieler Klimaanlagen) auch mal kurzzeitig ausfallen. 
Der
in Hanga Roa befindliche Flughafen
Mataveri verfügt über die längste
Start- und Landepiste Südamerikas, die Fluglinie LAN Chile
bietet die Flugziele Santiago de Chile sowie Lima in östlicher
Richtung und Papeete auf Tahiti in westlicher Richtung. Hier gibt
es auch die einzige Tankstelle der Insel. Öffentliche Verkehrsmittel
gibt es nicht, aber Taxen, sowie Fahrräder, Motorräder
oder Autos, die angemietet werden können.
Hanga
Roa verfügt nur über einen kleinen
See-Hafen und ist somit auch nur für kleine
Boote bis zu den Stegen erreichbar. Es gibt es zwar eine Schiffsverbindung
nach Valparaiso, Chile, doch die großen Schiffe müssen
draußen auf Reede bleiben. Die Passagiere, vornehmlich von
den Kreuzfahrtschiffen, werden mit kleinen Booten ans Festland
bzw. vom Festland wieder zurück aufs Schiff gebracht. Im
Hafen wird jeden Morgen frischer Fisch verkauft, allerdings nur
in geringen Mengen. Die Fischer bringen den Touristen auch gerne
zur vorgelagerten Felseninsel Motu Nui. Hierfür werden allerdings
saftige Preise zwischen 100 und 400 US-Dollar verlangt. Die Überfahrt
ist nur bei ruhiger See möglich. Da die meisten der Touristen
sich einen derart teuren Ausflug ersparen, findet man auf Motu
Nui noch eine ursprüngliche Vegetation vor.
Wer mit dem Flugzeug auf die Insel kommt und noch keine Unterkunft
hat, kann sich gleich in der Flughalle über entsprechende
Angebote informieren und ist es nicht gerade Hochsaison (Januar
/ Februar) so sollte jeder auch fündig werden. Wer übers
Internet oder über ein Reisebüro eine Unterkunft gebucht
hat, wird am Flughafen von den jeweiligen Hotelbediensteten mit
einer duftenden Blumenkette empfangen. 
Privatunterkünfte sind den westlichen Bedürfnissen
angeglichen. Die Zimmer sind sauber, einfach, aber gut ausgestattet.
Das Frühstück ist im Preis inklusive, es wird das übliche
Brot, Butter, Marmelade, Kaffee und Tee gereicht, außerdem
zumeist noch frisches Obst.
Die
Hauptstraße der Insel,
der Avenida Atamu Tekena, ist das "Herz" der Stadt.
Hier finden sich Restaurants, Hotels oder auch kleine Läden,
Souvenirshops, Bars, ein Supermarkt, eine Apotheke, eine Bank
und auch einen Marktplatz. Wer einkaufen möchte sollte ausreichend
Bargeld dabei haben, denn nur wenige akzeptieren
Kredit- oder EC-Kartenzahlung. In Hanga Roa gibt es allerdings
mehrere Geldautomaten. Neben dem chilenischen Peso ($) hat sich
der US-amerikanische Dollar (US$) als Zweitwährung eingeführt
und wird auch gerne genommen.
Beliebte Souvenirs sind kleine Moai´s aus
Stein oder die traditionellen Holzschnitzereien,
oder fantasievoller Schmuck aus Muscheln, Seeschnecken, Federn,
Samenkörner oder Schildplatt wie Ketten, Ohrgehänge
bzw. Kopfschmuck. Die beste Auswahl an solchen Dingen hat die
Markthalle Ecke Atamu Tekena / Tu´u Maheke.
Essen
und Trinken: Während der Hauptsaison sind sämtliche
Restaurants zu den üblichen Zeiten geöffnet, auch bis
in den späten Abend hinein. Während der Nebensaison
sollte man sich in eines der Supermärkte mit Proviant eingedecken.
Ansonsten werden in den Restaurants wenig landesübliche Gerichte
angeboten. Dazu gehört allerdings Fisch und Meeresfrüchte
in allen Varianten. Aale beispielsweise, die traditionell in heißer
Asche zubereitet werden. Langusten gibt es wenige, dafür
Thunfisch. Als Beilagen werden gern Camote (Süßkartoffeln)
und Taro, eine leckere heimische Kartoffel, gereicht. Probieren
sollte man auchdas süße Bananenbrot Po´e.
Zu den traditionellen Festen wie das Tapati-Fest im Februar oder
andere Events erhält der Tourist "Umu". Umu besteht
aus Fleisch, Fisch und Gemüse, das in Bananenblätter
eingewickelt, in Erdlöchern zubereitet wird.
Eine Liste von Restaurants finden sie unter Adressen.
Der
so genannte Supermarkt ist relativ klein und
etwas spartanisch eingerichtet. Man hat dem Markt wenig Platz
für Lebensmittel, dafür aber relativ Platz für
Getränke gewidmet. Sofern man keine großen Ansprüche
hat, kann man aber seinen Vorrat an Brot, Milchpulver, Fleisch,
Obst und Gemüse, Chips, Kekse oder auch Hygieneprodukte und
auch Seife im eingeschränkten Maß wieder auffüllen.
An einigen Privathäusern sind Stände aufgebaut, an
dem die Einheimischen selbst angebaute Früchte anbieten.
Zumeist ist es Obst oder Gemüse.
Der Tourist braucht auf die moderne Kommunikation unserer Zeit,
wenigstens in Bezug auf das Internet nicht zu verzichten. In Hanga
Roa finden sich einige Internet Cafe´s
die auch schnelle Internet-Verbindungen anbieten, und zwar zu
einem relativ günstigen Preis. Eine Stunde wird, je nach
Saison, mit 2,50 bis 3,00 Euro berechnet. Auch Hotels und selbst
Pensionen bieten heute die Möglichkeit einer Internet-Verbindung;
die Preise hierfür liegen ähnlich hoch wie in den Internet
Cafe´s.
Wer
mehr Zeit mitgebracht hat und die Insel erkundigen möchte,
kann über einige Autovermietungen in der
Stadt ein Auto mieten. In den Souvenirshops finden sich aber auch
Aushänge von Privatpersonen die ihre Fahrzeuge zur Vermietung
anbieten und auch viele der Privatunterkünfte bieten ihren
Gästen an, das eigene Auto gegen eine Mietgebühr nutzen
zu können. Zumeist ist der Mietpreis bei den Privatpersonen
billiger als bei Autovermietungsfirmen. Man sollte auf jeden Fall
darauf achten, dass das Fahrzeug geländetauglich ist. Zwar
sind die Hauptstraßen befestigt, doch die Nebenstrecken
sind nicht geteert (siehe Karte)
und man sollte die Entfernungen auf der Osterinsel nicht unterschätzen.
Der Weg von Hanga Roa zum Sandstrand Anakena ist eine Fahrstrecke
von mindestens 20 Minuten. Der Tagesmietpreis für ein vernünftiges
Auto beträgt etwa 40 US-Dollar. Wer es nicht so eilig hat,
kann sich für wenig Geld aber auch ein Fahrrad leihen. 
Touristen die sich nur ein, zwei Tage auf der Insel aufhalten,
finden auf der Insel allerdings auch ausreichende Taxis.
Die Preise mit einem Taxi sind überraschend günstig.
So kann man für eine Fahrzeit von 10 Minuten mit rund 3 Dollar
rechnen; man kann die Taxen aber auch tageweise mieten, hier ist
dann das Verhandlungsgeschick gefragt.
Auf der Osterinsel ist es zwar vorgeschrieben, dass jeder Tourist
eine so genannte Nationalparkgebühr in Höhe
von 60 US-Dollar zu bezahlen hat, doch dies wird nicht überwacht.
Wer sich intensiv auf der Insel umsehen möchte sollte auf
jeden Fall die Karte lösen, denn damit erhält man dann
den Zugang zu allen Sehenswürdigkeiten. Eine Eintrittskarte
können Sie bereits im Flughafengebäude
(Mataveri) - links am Kiosk im Eingangsbereich erwerben. Ansonsten
werden die Karten auch im Konaf-Büro (am Fuße des Rano
Kau) ausgegeben.
 In
Hanga Roa befindet sich auch ein kleines Museum,
das dem Deutschen Sebastian
Englert gewidmet ist. Hier sind Artefakte zusammengetragen,
die sich mit der Kultur und Geschichte der Osterinsulaner beschäftigen.
Die aufgestellten Schautafeln sind in Spanisch und Englisch verfasst,
es gibt aber auch eine Übersetzung in Deutsch. Im Museumsgebäude
gibt es zudem ein kleines Café und einen Souvenirladen.
In Hanga Roa gibt es auch ein kleines Kino;
es ist allerdings nicht mehr als ein kleiner Raum, in dem DVDs
auf einer Leinwand abgespielt werden. Interessant ist: hier wird
vier Mal in der Woche der Kevin Costner Film "Rapa Nui -
Rebellion im Paradies" gezeigt, und zwar in den Sprachen
Spanisch, Englisch und Französisch. Dieser Film war international
zwar ein 20 Millionen Dollar Flop, doch die Osterinsulaner sind
stolz auf diesen Film und zudem ist er für Interessierte
der Insel durchaus interessant anzusehen. Man taucht ein in den
Konflikt zwischen Kurzohren und Langohren und ihren Bräuchen
um die Moais und den Vogelmannkult. Wer sich die Osterinsel als
Reiseziel auserkoren hat, sollte sich die DVD leihen und sich
den Film in Deutsch unbedingt einmal ansehen. 
Durchaus
interessant sind auch ein Besuch und die Teilnahme an einer Messe
in der katholischen Kirche.
Zunächst einmal fällt auf, dass sich jeden Sonntag schon
vor der Messe Gläubige vor der Kirche versammeln um dort
ein Plauschen zu halten. Die
Kirche ist dann trotz ihrer rund 250 Sitzplätze regelmäßig
überfüllt, so dass auch viele Kirchgänger sich
einfach an den Seiten der Sitzbänke oder auch dahinter aufstellen.
Die Kirche selbst ist eher schlicht ausgestattet. Sie besitzt
eine einfache Holzdecke, an den Seitenwänden hängen
Bilder der zwölf Kreuzwegstationen Jesus Christus, sowie
zu Ehren des Inselgeistlichen und Begründer des hiesigen
Museums Sebastian Englert ein weiteres Bild vorne rechts.
Der Gottesdienst wird in Spanisch abgehalten, jedoch werden die
Kirchenbesucher zuvor in mehreren Sprachen begrüßt,
darunter auch deutsch.
Man spürt noch den Geist von Pater Englert und seine Einstellung
zu den Osterinsulanern denn sonst lässt sich die Vermischung
des Urglaubens mit der westlichen Christenlehre nicht erklären.
Der Priester trägt ein weißes Gewand mit violetten
Symbolen der Rongo Rongo Schrift.
Alle Lieder werden in Rapa Nui gesungen, und zwar in Gospelform.
Auf dem Kopf der Statue Maria findet sich ein Symbol des Vogelmannes.
In Hanga Roa gibt es insgesamt fünf Schulen.
Alle Schulen bilden bis zum Abschluss des Abiturs aus. Ein Fach-
oder Hochschulstudium ist allerdings nur am Festland möglich.
In einer der Grundschulen wird neben spanisch auch in Rapa Nui
unterrichtet.
Auf
der Insel gibt es eine relativ gute Gesundheitsversorgung.
Es gibt ein modernes Krankenhaus, mit einem Arzt, Zahnarzt, Hebamme
und einem Pflegedienst. Ein Augenarzt kommt regelmäßig
vom Festland um hier eine Sprechstunden abzuhalten.
Man sollte es nicht glauben, aber Hanga Roa besitzt auch ein
Fußballstadion als Heimstadion der eigenen
Nationalmannschaft. Allerdings ist das Stadion mehr ein Sportplatz,
auf dem auch andere Sportwettkämpfe ausgetragen werden.
Aus den Berichten der ersten
europäischen Entdecker geht hervor, dass es bis auf eine
große Rattenart und Hühner keine Haustiere
auf der Insel gab. Die Ratte wurde zwischenzeitlich von eingeschleppten
europäischen Ratten verdrängt, die Hühner sind
aber geblieben und sorgen allmorgendlich für ein Hahnengeschrei
der durch ganz Hanga Roa hallt. So mancher Besucher wird sich
dabei an der ländlichen Region seiner Kindheit erinnert fühlen.
* Die bisher bekannt gegebene Größe von 166 QM wurde
durch das Nationale Chilenische Büro für Grenzen korrigiert.
Die Bilder von der Osterinsel mit der Kennung ©#1# wurden uns
freundlicherweise von Rüdiger
Toebert zur Verfügung gestellt.  |