Osterinsel - Rapa Nui Schicksal
von 1900 bis 1999
Osterinsel - Rapa Nui Schicksal von 1900 bis 1999
Kurzbeschreibung:

Die Ausbeutung und der Ausverkauf der Osterinsel ziehen sich
bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Rapanui selber bleiben
bis 1964 ohne Rechte und mit eingeschränkten Freiheiten.
Doch dann wandelt sich das Leben der Rapanui hin zur Moderne.
Die örtliche Bevölkerung erhält die volle chilenische
Staatsangehörigkeit, mit Reisepass und Reisefreiheit.
Wissenschaftler beginnen im 20. Jahrhundert, die Osterinsel intensiv
zu erforschen. Die USA finanzieren 1965 den Bau eines Flughafens
und machen die Insel nun auch für Touristen zugänglich.
Die Bevölkerung stellt sich zwangsläufig auf die Bedürfnisse
der modernen Welt ein. Mit dem Bau der (damals) längsten
Start- und Landebahn Südamerikas im Jahre 1985 durch die
Amerikaner, ist der Tourismus nicht mehr aufzuhalten. Gegen Ende
des 20. Jahrhunderts beginnt die Insel, im Plastikmüll der
Tourismusindustrie zu versinken.
Quelle:
- siehe nachfolgende Beschreibungsseiten
Die Osterinsel zwischen
1900 und 1999:
1900:
Am
08. Januar 1900 wird "Enrique Ika zu Tu'u Hati"
(bis dahin "Premierminister" im Bürgerrat des
1898 verstorbenen Rapa-Nui Königs "Kainga")
zum neuen König der Rapa Nui bestimmt.
Enrique
Ika macht sich für neue Streiks der Rapanui gegenüber
der Schaffarm stark, und erreicht, dass der Verwalter "Alberto
Sánchez" durch einen neuen Verwalter "Horatio
(Horace) Cooper" ersetzt wird. Doch "Cooper"
ist noch strenger, lässt die Rädelsführer von
"Enrique Ikas" Aufstand verhaften und erklärt
die Osterinsel außerhalb von Hanga-Roa zur Tabu-Zone.
Ende März 1900 erreicht ein weiteres Dutzend bewaffneter
Wachen die Insel und stärken die Position des Inselpächters
Merlet. "Enrique Ika zu Tu'u Hati" Status
als König wird nicht anerkannt. Er unterwirft
sich der Zwangsgewalt des Schafranch-Verwalters "H. Cooper".
1900: Insgesamt leben 231 Menschen,
auf der Insel, davon sind 213 einheimische Rapanui **
(65 Männer, 64 Frauen, 44 Jungen und 41 Mädchen),
plus 12 chilenische Siedler, 2 Engländer, 1 Franzosen
und 1 Italiener.
1900: Der Tierbestand liegt bei 24.000 Schafen, 200
Pferde und 4.000 Rinder.
1900:
Die Witwe des verstorbenen Königs "Kainga"
wird mit dem Chilenen "Manuel A. Vega" verheiratet.
Es ist die erste Ehe zwischen einem Festland-Chilenen und
einer Rapanui.
1900: Vom 27. Januar 1900 bis 04. Februar
1900 besucht Pater "Isidore Butaye"
vom Apostolischen SS-CC-Vikariat Tahiti die
Osterinsel. Pater "Isidore Butaye" ist der letzte
SS-CC-Missionar, der von der "apostolischen Ordensgemeinschaft
der Heiligsten Herzen Jesu und Maria und der Ewigen Anbetung"
geschickt wurde.
1900: Mithilfe des Laienpredigers Nikolas
Pakarati haben einige Rapanui das europäische Alphabet
erlernt und schreiben ihre Mythen und Legenden nieder. Diese
Niederschriften bilden bis heute eine wichtige Grundlage zur
Erforschung der historischen Inselgeschichte. [siehe auch
Rapanui-Manuskripte 1892-1896]
1901:
Der französische Frachter "La Durance" landet
an der Osterinsel. Der französische Schiffsarzt Dr. Delabaude
nimmt erste bescheidene Grabungsarbeiten vor.


1901:
1901:
"Manuel
A. Vega" lässt sich vom Bürgerrat
instrumentalisieren und beginnt als Ehemann der Königswitwe
eine Revolte gegen die Schaffarm. Die Rebellion verblasst
sehr schnell, die Unzufriedenheit der Rapanui bleibt.
1901:
Ende 1901 bestimmt der
Bürgerrat den 28-jährigen Rapanui "Moses
Tu'u Hereveri" zum neuen König. Horatio
Cooper gibt seine Zustimmung zu den Feierlichkeiten der Königswahl
und wird vom Laienpriester "Nicolás Pakarati"
zum König gekrönt. "Moses Tu'u Hereveri"
(auch "Beri-Beri" oder "Tueriveri") steht
unter dem Einfluss von "Maria Angata Veri" und initiiert
eines der größten und heftigsten Revolten dieser
Zeit gegen Horacio Cooper. "Moses Tu'u Hereveri"
Status als König wird nicht anerkannt.
1902:
 Nach
einer erneuten Arbeitsrevolte beschuldigt Horacio Cooper sechs
Rapa-Nui, darunter "José Pirivato", der Rebellion.
Der Kapitän "Basilio Rojas"
des wenig später ankommenden chilenischen Trainigs- und
Versorgungsschiffes "General Baquedano", lässt
die sechs Männer verhaften, verurteilt sie und nimmt
sie mit nach Valparaíso (es sind: José Pirivato,
Remuto Hito, Nicolas Teao, Ruperto Nai, Esteban Kaiuhi und
Ioane Tu'u). Seither sind die Männer spurlos verschwunden.
Cooper rüstet auf und erhält von der Marine vier
Mauser, Gewehre und 500 Schuss Munition.
Basilio Rojas bestimmt weiterhin, dass zukünftig
jeder Leiter der Schaffarm automatisch auch das Amt
des Unterdelegierten für Chile einnimmt und jeder Protest
gegen die Ranch auch ein Protest gegen Chile ist. Jeder Grund
nicht zu arbeiten wird als Revolte gewertet mit der Konsequenz,
dass die Verantwortlichen verhaftet und nach Chile deportiert
werden.
Anmerkung: Mit der chilenischen Verfügung
vom 15. Juni 1896 war zuvor "Alberto Sanchez
Manterola" (namentlich) zum ersten
staatlichen Inselchef ernannt worden.

 1902:
Juan Tepano wird von der örtlichen Militärverwaltung
zum neuen Dorfchef und Sprecher der Rapanui bestimmt und hat
damit auch die Polizeigewalt in Hanga Roa. Offiziere der Dependance
versuchen sogar, ihn zum Rapa Nui - König auszurufen,
doch weder die Inselbewohner noch Tepano nehmen diese Zeremonie
ernst. Tepano hat mit 14 $ monatlich ein ungleich höheres
Einkommen als die Landarbeiter von der Farm und steht damit
im Interessenskonflikt zwischen der Marine-Dependance und
seinen Landsleuten im Reservat.
1903:
Der
französische Viehzüchter Enrique Merlet, der 1895
die Osterinsel von der chilenischen Regierung für 20
Jahre gepachtet hatte, verkauft seine Ansprüche an das
britische Handelshaus Williamson-Balfour.
1903: Der kurzzeitige König von 1901/1902
"Moses Tu'u Hereveri", wird vom
aktuellen Kommandanten "Arturo Cuevas" des chilenischen
Versorgungsschiffes "General Baquedano" als
Kabinen-Steward angestellt. Aufgrund seiner guten
Führung wird er sogar zum Chef-Steward befördert
und hat bis 1905 die Gelegenheit, die Welt zu bereisen.
1904:
Im
Dez. 1904 erreicht die "Agassiz-Albatros-Expedition"
mit dem Dampfschiff "Albatros", unter Kapitän"L.M.
Garrett", die Osterinsel. Die Expedition wird von Alexander
Agassiz geführt, der von seinem Assistenten
Henry Bryant Bigelow, sowie von dem Naturforscher Frederick
M. Chamberlain und Professor C.A. Kofoid begleitet wird. Allgemeines
Ziel ist es, im Auftrag der US-Fischkommission das Meeresleben
im Humboldt-Strom zu untersuchen. Auf der Osterinsel führen
die Teilnehmer unter Zuhilfenahme des Verwalters der Schaffarm
"H. Cooper" Studien an den historischen Denkmälern
durch, dabei unter anderem an den Orten "Rano Raraku"
sowie im Zeremonie-Dorf "Orongo", am Rano Kau. Hierbei
nimmt Agassiz einige Artefakte aus den Steinhäusern mit,
darunter auch einen rd. 88 x 60 x 30cm großen Stein,
auf dem ein Manupiri abgebildet ist.

1905:
Das CEDIP-Transportschiff vom Handelshaus Williamson-Balfour
"Goleta Sarita" strandet im Dezember an der Osterinsel.
Die Crew und der Kapitän müssen für mehrere
Monate auf der Osterinsel bleiben.
1906:
Im Juli 1906 besuchen die britischen Kriegsschiffe "HMS
Cambrian" und "HMS Flora" die Osterinsel. Bei
ihrer Weiterreise nimmt die "HMS Cambrian" zwei
Matrosen des im Jahr 1905 gestrandeten "Goleta Sarita"
mit nach Tahiti. Hier prangern sie die Ausbeutungsbedingungen
der Inselbewohner an. Fünf weitere Matrosen werden nach
Valparaiso transportiert.
1908:
"Horacio
Cooper" verlässt am 07. März mit dem jährlichen
Versorgungsschiff "General Baquedano" die Insel
und wird ersetzt durch "Percival H. Edmunds"
als neuen Verwalter der Schaffarm. Mit Edmunds kehrt auf der
Insel so etwas wie "Ruhe" ein. Er zeigt sich gegenüber
den Rapanui als sehr bodenständig und stellt Juan Tepano
als Vorarbeiter ein. Der Ort Hanga Roa hat 30 Häuser
und die Bevölkerung beträgt etwa 200 Insulaner.
1911:
Das
chilenische Trainings- und Versorgungsschiff "General
Baquedano" setzt auf der Osterinsel einige Gelehrten
[für die Zeit vom 13.04 bis 25.04.1911]
ab, darunter Dr. Walter Knoche, Edgardo Martinez,
Calderon sowie Francisco Fuentes. Diese Wissenschaftler führen
die ersten meteorologischen, ethnologischen, anthropologischen
und medizinischen Forschungen durch und nehmen einen Moai
mit. Die Expedition bringt eine große Sammlung an Holzskulpturen
zurück nach Chile, wobei es sich wahrscheinlich um Imitate
handelt. Dr. Walter Knoche veröffentlichte die Ergebnisse
1925 in seinem Buch "Die Osterinsel".
Der
See-Kaplan "Pater Zósimo Valenzuela"
ist im Auftrag des römisch- katholischen Vikariates (und
späteren Bischof) "Monseñor Rafael Edwards"
auf die Insel geschickt worden, um die dortige Kirchengemeinde
zu besuchen. "Zósimo" ist entsetzt über
das Elend im Lager der Lepra-Station und verteilt aus dem
Vorrat der "General Baquedano"- Schiffsküche
Mehl, Brot, Zucker, Reis und kontinentales Gemüse unter
den Menschen. Auch die Matrosen der "General Baquedano"
zeigen sich ergriffen von der Armut dieser Menschen und spenden
spontan persönliche Bekleidungsgegenstände.
1911:
Insgesamt leben 228 Menschen auf der Insel
(Männer und Frauen in gleicher Anzahl). **
1912:
"Emilio Larenas de Rio", Kapitän des jährlichen
Versorgungsschiffes "General Baquedano", wird von
vielen Rapanui bedrängt, er möge sie von der Osterinsel
mitnehmen. Larenas stellt daraufhin 4 Rapanui als Matrosen
bzw. Kabinen-Stewards ein. Es sind: Miguel Maurata, Cristián
Pakarati Rangitaki, Jeremías Ruko und Andrés
Tekena.
Insgesamt leben 248 Menschen auf der Insel.
**
1913:
Im Juni 1913 stranden der Kapitän "N.P.
Benson" und zehn seiner Besatzungsmitglieder in einem
sieben-Meter langen Boot auf der Osterinsel. Ihr Oregon-Holzschoner
"El Dorado" war auf hoher See,
rund 1.000 KM östlich der Osterinsel gesunken und die
Crew war danach 11 Tage in dem kleinen Boot unterwegs. Percy
Edmunds nimmt die Männer auf. Während die Offiziere
bei Edmunds im Haus wohnen, zeltet die Mannschaft im verlassenen
Missionshaus in Hanga-Roa. Nach 105 Tagen Aufenthalt auf der
Insel segeln Kapitän "N.P.Benson" und zwei
seiner Besatzungsmitglieder [im Okt. 1913] mit dem kleinen
Boot nach Mangareva, dann weiter nach Tahiti. Die zurückgebliebenen
acht Besatzungsmitglieder werden im Dez. 1913 von dem britischen
Dampfer "Knight of the Garter" mitgenommen.
1913:
Die Lepra-Station hat zu dieser Zeit mit 14 offensichtlich
verstümmelten Lepra-Kranken, ihren bis dahin höchsten
Krankenstand erreicht.
1913:
Anfang 1913 macht der Kapitän des Schiffes "Knight
of the Garter", auf den Weg von Valparaíso nach
Australien, Zwischenstation auf der Osterinsel. Der Kapitän
und die Crew sind entsetzt, die Rapanui in einem derartigen
Elend sehen zu müssen. Kurze Zeit später erscheint
ein Bericht über ihre negativen Eindrücke in der
britischen Presse und schnell verbreitet sich die Nachricht
in den Medien bis hin zu Chile. Hier nun beginnt auch die
chilenische Oberschicht, sich ernsthafte Gedanken über
die Kranken auf der Osterinsel zu machen und organisiert eine
Spendenaktion für die Rapanui.
1914:
 Am
29. März 1914 erreicht die britische Historikerin Katherine
Routledge die Osterinsel und bleibt für eine
privat finanzierte Expedition 17 Monate.
Mit Routledge beginnt die erste ernsthaft durchgeführte
Forschungsarbeit auf der Osterinsel. Routledge kartographiert
die gesamte Insel. Sie zeichnet viele archäologisch interessante
Monumente und führt weitreichenden Grabungen an den Moai
am Rano Raraku durch. Ihr Reisebericht ist eine wertvolle
Grundlage für spätere Forschungen.
K.
Routledge wird begleitet von ihrem Ehemann "William
Scoresby Routledge". W.-S. Routledge zeigt sich
derart cholerisch, dass er mit seinen Wutausbrüchen immer
wieder den Erfolg der Expedition gefährdet.
Durch das aggressive Auftreten von William S. Routledge, kündigen
die eingestellten Archäologen schon vor Ankunft Expedition
auf der Osterinsel ihre Anstellungsverträge. Auf der
Osterinsel provoziert William S. Routledge durch sein unsensibles
Auftreten einen Aufstand der Rapanui.
Aufstand:
1914
Unter Einfluss der religiösen
Fanatikerin "Maria Angata Veri" bildet sich eine
Widerstandsbewegung gegenüber den Fremdherren
auf der Osterinsel. Am 30.Juni 1914 lehnen sich die Rapanui
gegen die Fremdherren ihrer Insel auf. Sie
bedrohen den Verwalter der Schafranch "CEDIP" -
"Percival H. Edmunds" und fordern
ihn auf, die Insel zu verlassen. Edmunds verschanzt sich in
seiner Residenz; die Rapanui töten immer mehr Tiere,
ohne sie verwerten zu können. Wie
durch ein Wunder kommt es zu keiner tödlichen Konfrontation.
Beide Parteien setzen auf das schon überfällige
Versorgungsschiff aus Chile und die richterliche Autorität
des jeweils kommandierenden Kapitäns, in diesem Fall:
"Almanzor Hernández".
Kriegsrecht:
1914: Am 05. Aug. 1914
erreicht das chilenische Trainings- und Versorgungsschiff
"General Baquedano" die Osterinsel. Der Kapitän
des Schiffes "Almanzor Hernández"
wird durch die Rapanui über ihr Vorhaben und ihre Forderungen
informiert. Hernández befragt den Verwalter Edmunds
und inhaftiert daraufhin den Rädelsführer der Rapanui,
Daniera Tevave Korohua (der Schwiegersohn von Angata). Die
Osterinsel wird unter das Chilenische Kriegsrecht gestellt.
"Moses Tu'u Hereveri", der von 1903 bis 1905 auf
der "General Baquedano" Dienst als Kabinen-Steward
gemacht hatte und dann auf die Insel zurückgekehrt war,
wird von Hernández als Dorfpolizist bestimmt.
1914:
Hernández setzt Edmunds als Gouverneur
ab und bestimmt "José Ignacio Vives Solar"
zum neuen Vertreter Chiles auf der Osterinsel. Vives Solar
erlässt sofort einige Anordnungen, um die Lage der Rapanui
zu verbessern. Unter anderem verbietet er die Zwangsarbeit,
erlaubt ab sofort den Fischfang für die Einheimischen
oder hebt die Isolation der Lepra-Station auf. Kapitän
Hernández macht die Zustände auf der Osterinsel
in Chile öffentlich.
Ignacio Vives Solar organisiert einen Schulunterricht. Die
Kinder zeigen wenig Interesse, das Projekt schläft innerhalb
eines Jahres ein.
1914:
Das Geschwader des deutschen Admirals Spee,
mit den Panzerkreuzern "SM Scharnhorst" und "SM
Gneisenau", den kleinen Kreuzern "SMS Leipzig",
"SMS Nürnberg", "SMS Dresden", sowie
Begleitschiffen, lässt sich im Oktober 1914 vom englischen
Verwalter der Firma Williamson & Balfour mit Hammelfleisch
versorgen.

Der Verwalter Percival Edmunds nimmt einen Scheck statt,
die ihm vorher angebotenen, Goldmünzen. Er weiß
bis dahin nicht, dass der 1. Weltkrieg ausgebrochen ist.

Das Geschwader verlässt die Insel.
Am
23. Dez. 1914 erscheint das deutsche Kriegsschiff "Prinz
Eitel-Friedrich" mit dem französischen (Kohlen)-Frachter
"Jean". Die deutschen Soldaten installieren eine Antenne
auf der Maunga Terevaka. Nachdem die Kohlen vor der Osterinsel
auf die "Prinz Eitel-Friedrich" übernommen sind,
wird das französische Schiff in der Bucht vor Hanga Roa
versenkt. Die französische, sowie eine englische Besatzung
(deren Schiff zuvor ebenfalls gekapert und versenkt wurde, bleiben
nach Abzug der Deutschen auf der Osterinsel.
1914:
Angata
Veri stirbt im Dezember 1914. Maria Angata findet ihre letzte
Ruhestätte direkt neben der Kirche in einem Ehrengrab.
Neben ihr befinden sich dort heute nur die Gräber der
drei Geistlichen "Eugenio Eyraud", "Nicolas
Pakarati" sowie Sebastian Englert. Mit Ankunft des chilenischen
Trainings- und Versorgungsschiffes "General Baquedano"
löst sich auch Angatas Sekte auf.
1914:
Die
Arbeit des Laienpredigers Nikolas Pakarati trägt Früchte,
die in Hanga Roa lebenden Rapanui haben ihre bootsartigen
Hütten verlassen und leben zwischenzeitlich in europäisch
orientierten Holzhäusern. Sie schlafen allerdings weiterhin
auf Schilfmatten und halten ihre Hühner mit im Haus.
Alle Rapanui gehen sonntags regelmäßig in die christliche
Kirche. 
1915:
Am
26. Febr. 1915 erreicht das norwegische Schiff "Nordvik"
die Osterinsel. Bei seiner bei seiner Weiterfahrt werden die
von den Deutschen zurückgelassenen französischen
und englischen Seemänner mitgenommen. Der französische
Kapitän Dillinger und fünf seiner
Gefolgsleute, bleiben allerdings auf der Insel zurück,
weil sie dem französischen Konsul in Valparaíso
eine Nachricht geschickt hatten und seine Anweisungen abwarten
mussten.
Im
Juni 1915 erreicht das Schiff "General Baquedano"
erneut die Osterinsel. Der amtierende Kapitän "Ward"
nimmt zur Kenntnis, dass die Rapanui, trotz einer Verbesserung
ihres Arbeitsentgeltes, nicht für die Schaffarm arbeiten
wollen. Ward schlägt deshalb vor, eine evangelische Mission
zur "Moralisierung der Inselbewohner" zu entsenden.
Kapitän Dillinger und seine restlichen Männer
werden mit nach Valparaíso genommen.
1916:
 Aufgrund
der bekannt gewordenen Zustände auf der Osterinsel besucht
der chilenische Militärbischof Rafael Edwards Salas *
im Auftrag der chilenischen Regierung die Insel. Er besucht
den Katechisten Nikolas Pakarati und zeigt
sich über die Unterdrückung der Insulaner schockiert.
Edwards berichtet über die Zustände und wird fortan
Vorsitzender einer Osterinselkommission.
Außer einer Verlagerung der Zuständigkeiten innerhalb
der chilenischen Verwaltung ändert sich für
die Rapanui nichts.
*Bischof Edwards Salas war der Urgroßonkel
von Edmundo Edwards. Edmundo Edwards arbeitete 1960 als
Volontär unter Professor William Mulloy, der zu dieser
Zeit auf der Osterinsel verweilte und die Ahu-Anlage Akivi
restaurierte. Später (1977) war Edwards u.a. Mitbegründer
des Instituts für Osterinselstudien an der Universität
Chile. In den 1990er und 2000er Jahren ist Edmunds maßgeblich
an der Erforschung der Sternenobservatorien beteiligt.
Das chilenische Versorgungsschiff, General Baquedano, mit
dem Edwards gekommen ist, nimmt den Rapanui "Mateo
Veriveri" (Bruder von Gabriel Veriveri) als
Matrosen an.
1916: Insgesamt leben 273 Menschen
auf der Insel. **
1916: Der amerikanische Wissenschaftler
"Carnegie" unter Kapitän "James Percy
Ault" nehmen im Dez. 1914 eine Moai-Statue "MN-SAN-001"
mit und bringen diese nach Santiago de Chile. Eine Gruppe
von Rapanui transportiert diese Statue mit mehreren Ochsenkarren
(vermutlich) von der Halbinsel Poike zur Küste. Die 1,57
Meter große Statue besteht nicht aus dem Rano Raraku-Tuff
sondern aus Trachyte.


1917:
"Dr. Walter Knoche" hält in seiner Statistik
fest: "Die Zahl der Leprösen,
d. h. zweifellos nur der schwer Erkrankten und Isolierten,
beträgt 14".
1917: Chile beschließt am 29. Jan.
1917 per Gesetz "3220" den Bau eines Krankenhauses
und den Bau eines Schulgebäudes. Das
Vorhaben wird nur zum Teil umgesetzt; von dem geplanten Schulgebäude
wird lediglich eine Wand errichtet. Bei schlechter Witterung
fällt der Unterricht aus.
  1917:
(Juni) - Bischof "Rafael Edwards
Salas " kommt nach 1916 noch einmal auf die Osterinsel
und bringt die Kapuziner-Mönche Pater "Bienvenido
de Estella" und Bruder "Modesto de Adios" mit.
Die beiden Mönche bemühen sich in den folgenden
acht Monaten um den menschenwürdigen Ausbau der Lepra-Station.
1917: Die Marineverwaltung auf der Osterinsel
verlängert den 1895 mit dem französischen Viehzüchter
Enrique Merlet geschlossenen Pachtvertrag für die Schaffarm,
um weitere 20 Jahre. Dieser Pachtvertrag schließt die
gesamte Insel, mit Ausnahme eines rd. 200 Hektar großes
Areal des Rapa-Nui Reservates rund um Hanga Roa, ein.
1917: Das unter Graf Luckners Kommando stehende
deutsche Kriegsschiff "Seeadler" strandet am 2.
August auf einen Atoll bei den Gesellschaftsinseln.
Während Luckner in Kriegsgefangenschaft gerät, kapern
einige Offiziere sowie eine Gruppe Matrosen den französischen
Zweimaster "Lutece", taufen es auf den Namen "Fortuna"
und flüchten damit auf die Osterinsel.

Der Zweimaster treibt beim Versuch des Anlandens auf die
Klippen und sinkt. Die Offiziere werden in der Schafsfarm
von Williamson & Balfour untergebracht. Als nach einigen
Monaten am Horizont ein Segelschiff gesichtet wird, versuchen
die Deutschen, dieses Schiff zu kapern. Es ist ein chilenisches
Versorgungsschiff. Die Deutschen willigen letztlich ein, sich
nach Valparaíso bringen zu lassen.
1917: Insgesamt leben 301 Menschen
auf der Insel **.
Unter diesen befinden sich 280 Polynesier, 18 Chilenen, 3
Europäer.
1918:
1918
trifft der Kapuziner Priester "Bienvenido de
Estella" auf der Osterinsel ein und bleibt für
sechs Monate. Während dieser Zeit sammelt de Estella
wertvolle Informationen über die Rapanui und ihre Lebensbedingungen.
1918 / 1919: [Pflichtarbeit der Rapanui]
Chiles Öffentlichkeit verliert das Interesse an die
Osterinsel, ebenso die chilenische Verwaltung. In dieser Zeit
und auch mit Zustimmung des auf der Osterinsel amtierenden
Gouverneurs, wird die Pflichtarbeit der Rapanui
wieder eingeführt und der Begriff "Fiskal-Montag"
geprägt. Die Rapanui werden verpflichtet, jeden Montag
- unentgeltlich - für die Schafranch zu arbeiten. Diese
Verpflichtung hält sich bis in die 1960er Jahre.
1920:
Nach
Enrique Merlets Tod stellt Henry Willamson von der "Williamson-Balfour
Company" fest, dass die Anlagen auf der Osterinsel derart
marode sind, dass sich die Frage der Wirtschaftlichkeit stellt.
Willamson will deshalb neues Kapital einsammeln, um die Schafranch
profitabler zu machen. Aus diesem Grund beauftragt er "William
Alanson Bryan" aus Hawai'i ein Gutachten zu
erstellen.
Bryan stellt eine Liste von Empfehlungen auf, die sich unter
anderem auf die Instandsetzung von Gebäuden, Lager, oder
Zäune beziehen, oder auch die Frage von geeigneten Werkzeugen
bzw. Bewässerungssystemen und Anpflanzungen von Bäumen
betreffen. Im Zuge seiner Empfehlungen erhält der Verwalter
Percival Edmunds auch ein Automobil. Es ist ein "Ford-T",
das erste Automobil auf der Osterinsel.
1922:
Insgesamt leben 298 Menschen auf der Insel.
Davon sind 156 Männer und 142 Frauen. Es gibt eine 100-jährige
und 9 Greise um oder über 80 Jahre **.
1922: Aufgrund des "Bryan" Gutachten
wird eine neue Angestellten-Position geschaffen. "Edmunds"
erhält als Ersatz für seinen langjährigen Vorarbeiter
"Juan Tepano", den schüchternen, aber fähigen
Schotten "Lachlan MacKinnon". "Lachlan
MacKinnon" ist verantwortlich für die Schaffung
eines modern geführten Wirtschaftskomplexes zur Pflege
und Scheren der Schafe sowie für die Vorbereitung zum
Versand der Wolle. Diese Anlage entsteht in der Inselmitte
"Vaitea".
1922:
Als Lepra-Kranke sind offiziell 11 Personen
(6 Männer und 5 Frauen) registriert. Es sind Personen
mit sichtbaren Verstümmelungen im Alter von zwischen
4 und 60 Jahren. Dr. Walter Knoche schätz die der Erkrankten
auf 10% der Bevölkerung; nach einer
Volkszählung gibt es 297 Menschen auf der Insel. Danach
sind rd. 30 Menschen an Lepra erkrankt.
1922: Der 76-jährige Neuseeländer
Professor "John Mc Millian Brown"
besucht für fünf Monate die Osterinsel und führt
einige Studien durch. Er hat sich einquartiert bei Percival
H. Edmunds und hat nur wenig Kontakt mit den Einheimischen
Rapanui. Seine Veröffentlichungen später sind von
esoterischer Phantasie geschmückt.
1926:
Der
tahitische Schoner "Moana" nimmt zwei europäische
Kolonisten und 13 Rapanui mit nach Tahiti.
Es sind: Heremeta Make, ihr Mann Vincent Pont,
ihr Sohn Vicente Pont und seine Frau Laura Hill Huki sowie
vier ihrer Kinder; Rafael Cardinali und sein Adoptivsohn Rafael
Roe (8 Jahre alt); Ex-Seemann Mateo Veriveri
und sein Bruder Gabriel; zwei Kinder des
Katechisten Nicolas Pakarati: Domingo und José Pakarati
Rangitaki und Juan Ruko.
Die Rapanui erhalten von der Marineverwaltung nur deshalb
die Ausreiseerlaubnis, um in Tahiti geerbte Landansprüche
zu verkaufen.
1927:
Von den 1926 ausgereisten 13 Rapanui kehren 12 Rapanui auf
die Osterinsel zurück, ebenso die zwei europäischen
Kolonisten. Einzig "Mateo Veriveri"
bleibt auf Tahiti, weil er dort Arbeit gefunden hat.
1927:
Der
Inselgeistliche Nicolas Pakarati verstirbt
nach einer Schaffenszeit von 39 Jahren auf der Osterinsel
und wird zu Ehren direkt neben der Kirche beigesetzt.
1928:
Durch die Weltwirtschaftskriese ist in Chile eine Revolution
ausgebrochen. Nach einem Staatsstreich werden einige
chilenische Oppositionspolitiker auf die Osterinsel deportiert
und bringen so das weltpolitische Geschehen mit auf das ferne
Eiland. Zwischen Matrosen und Soldaten kommt es zu scharfen
Zusammenstößen, an denen auch Rapanui beteiligt
sind.
1929:
Eine weitere Gruppe politischer Gefangener aus Chile trifft
auf der Osterinsel ein.
1929: Die chilenische Regierung kündigt
den Pachtvertrag mit Williamson & Balfour über die
Schafsfarm; dieser Beschluss wird allerdings nicht vollstreckt.
1930:
1930 besteht nur noch ein Viertel der Bevölkerung
aus Rapanui. 
1930: Der schwedische Botaniker Skottsberg
führt einige Studien auf der Osterinsel durch.
1931:
Zweiter Putschversuch auf dem chilenischen Festland, vier
politische Gefangene treffen ein: Marmaduke Grove, Enrique
Bravo, Pedro León Ugalde und Carlos Vicuña Fuentes.
Der neue Militärgouverneur Alberto
Cumplido Ducos kommt mit demselben Schiff auf der
Insel an. Der Schoner "Valencia", wird von der Familie
Grove in Tahiti angemietet, um die politischen Gefangenen
von der Osterinsel zu befreien. Marmaduke Grove, Enrique Bravo
und Pedro León Ugalde fliehen nach Tahiti. Der amtierende
Inselgouverneur Alberto Cumplido Ducos schließt sich
der Opposition an und lässt die Deportierten frei. Diese
Entscheidung bleibt für Cumprido ohne Folgen.
1931: Der Journalist Robert Casey besucht
die Insel. Er veröffentlicht einen langen Artikel, der
die Mauer und den Stacheldraht anprangert, der die Inselbewohner
einschließt.
1932:
Das US-amerikanische Botanische Museum entsendet mit der
Jacht "Zuca" eine Expedition unter Leitung von Tempelton
Crockes zu Forschungszwecken auf die Osterinsel.
1933:
1933 verspricht die chilenische Regierung den Rapanui das
Recht auf Bildung und die Einhaltung von
geregelten Arbeitszeiten sowie eine soziale Mindestversorgung.
1933: Der chilenische Militärarzt "Álvaro
Tejeda Lawrence" kommt auf die Osterinsel und führt
eine erfolgreiche Gesundheitskampagne zur Ausrottung der Lepra-Krankheit
durch.
1933:
Teilnehmer einer Antarktis-Expedition unter Admiral Richard
Evelyn Byrd besuchen am 15. Nov. 1933 für 4 Tage die
Osterinsel. Admiral Byrd wird 10 Jahre später [1943]
zur Osterinsel zurückkehren, um mit einem kleinen "Grumman
J2F"-Flugzeug, einen Erkundungsflug über die Osterinsel
durchzuführen.
1933:
Der langjährige Verwalter der örtlichen Schafranch,
"Percival H. Edmunds" sowie sein
Vorarbeiter "Lachlan Mac Kinnon" verlassen die Osterinsel.
Als Ersatz kommen "Murdoch Smith" (mit seiner jungen
Frau), sowie "W.B. Cater". Mit dem Schiff, dass
die Verwalter zur Abreise bzw. Anreise nutzen, kommt die schlimmste
"Kokongo" Influenza-Epidemie
auf die Insel, die es je gegeben hat. Infolge dieser Epidemie
sterben mehr als 30 Rapanui.
1934:
 Im
Auftrag des "Musée de l'Homme" aus Paris,
kommt für die Zeit vom 29. 07. 1934 bis 03.01.1935 eine
französisch-belgische Expedition auf die Osterinsel.
Die Hauptakteure sind der französische Archäologe
"Henri Lavachery" sowie der Schweizer
Ethnologe "Alfred Metraux". Sie
werden begleitet vom chilenischen Arzt Dr. Israel Drapkin.
Auf
der Suche nach einer vermeintlich untergegangenen Hochkultur
müssen Lavachery und Métraux feststellen, dass
die Osterinsel über weite Teile nur eine dünne Humusschicht
besitzt und so gut wie alle oberirdischen Überreste ausschließlich
auf die Vorfahren der Rapanui zeigen. Lavachery widmet sich
daher als erster Wissenschaftler intensiv mit der Erfassung
der Petroglyphen. Métraux trägt als erster Wissenschaftler
das Schicksal der Rapanui unter ethnologischen (Völkerkunde)
und anthropologischen (Menschenkunde) Gesichtspunkten professionell
zusammen. Der chilenische Arzt Dr. Israel Drapkin
beschäftigt sich speziell mit dem Problem der Lepraerkrankungen.
Im Rahmen der archäologischen Grabungen (zu Beginn der
Expedition), entdeckt Lavachery in der Ahu-Ruine
"O'rongo" eine 2,73 Meter große
Steinstatue mit dem Namen "Pou Hakanononga"
(Gott der Thunfischer). Das Expeditionsteam entfernt die Steinstatue
und nimmt sie, für das königliche Museum für
Kunst und Geschichte in Brüssel, mit nach Belgien.
1934: Durch die französisch-belgische
Expedition (Lavachery und Metraux) wird die Aufmerksamkeit
der Rapanui auf die chilenische Regierung gelenkt. In Hanga
Roa wird eine erste Krankenstation errichtet.
Alfred Métraux hält in seinem Bericht fest: "In
dieser Zeit gibt es noch 51 Lepra-Kranke
auf der Osterinsel". Den Rapanui wird neues Land
zugeteilt, da das Reservat um Hanga Roa für die wachsende
Bevölkerung zu klein geworden ist.
1934: Das Schulsystem der
Osterinsel wird der Verwaltung in Valparaíso unterstellt.
Im Ortskern von Hanga Roa wird ein neues Schulgebäude
errichtet. Es ist der Vorläufer der heutigen Grundschule.
Bis 1971 werden die Schüler von den Insel-Missionaren
unterrichtet.
1935:
1935: Die Entfernung der zwei Moai von der
Osterinsel Anfang 1935, löst in Chile eine große
Bestürzung aus. Damit die Artefakte vor zukünftigen
Zugriffen Fremder geschützt sind, werden im Okt.
1935 große Teile der Osterinsel zum
Nationalpark und die gesamte Insel zum "Nationalen
Historischen Monument" erklärt. Dies ist zu diesem
Zeitpunkt allerdings nur ein formaler Akt ohne tatsächliche
Veränderungen. Der "Nationalpark" bleibt bis
1968 nur ein "Papierpark".
Ende
1935 trifft der Kapuziner-Mönch Pater
Sebastian Englert für eine Forschungsreise auf die Osterinsel
ein. Englert findet mit seiner unkonventionellen Art schnell
Zugang zu den Insulanern und beschließt, länger
zu bleiben.
1935 leben 456 Menschen
auf der Osterinsel, die 1950 Hektar bewohnen. 40% der Landfläche
ist steinig und nicht kultivierbar. Die Menschen verfügen
über kein Wasser, um das Land zu kultivieren. Sie stellen
Kunsthandwerk her, das sie gelegentlich gegen Kleidung, Seife,
Nadeln, Fäden, Scheren und andere Gegenstände, die
sie an Besatzungsmitgliedern von vorbeikommenden Schiffen
eintauschen. 
1936:
1936 wird der Pachtvertrag mit der Schaffarm um weitere 20
Jahre verlängert. Die Osterinsel wird unter der Oberaufsicht
der Handelsmarine gestellt. In diesem Zug werden die
Rechte der Rapanui durch ein Dekret des Verteidigungsministeriums
verbessert. Die Insulaner erhalten formal
die gleichen Rechte wie die Festland-Chilenen; Chile muss
ab sofort für den Schulunterricht der Kinder und für
die Erhaltung der Familienstrukturen sorgen. Außerdem
kann sich die Inselbevölkerung auf Antrag frei auf der
Schafsfarm bewegen, um dort tierische Brennstoffe zu sammeln.
Die Schaffarm muss die Arbeitsverträge der dort arbeitenden
Rapanui einmal jährlich erneuern und dabei einen vorgeschriebenen
Mindestlohn zahlen. Pedro Atan Pakomio wird
zum Sprecher der Rapanui (als Bürgermeister) ernannt.
1937:
1937 wird die Insel kirchlich vom 'Apostolischen Vikariat
der Araukainer abhängig.
1937 wird Sebastian Englert
als Missionspriester auf die Insel versetzt und wirkt dort
bis zu seinem Tod im Jahre 1969. Englert hat einen maßgeblichen
Einfluss auf die Eindämmung und den Stillstand der Lepra-Krankheit,
er sorgt für die Sicherung und den Erhalt der alten Kultur,
soweit dies noch möglich ist. Später beginnt er,
die vielen Moai in ein Verzeichnis aufzunehmen, schreibt Bücher
und hält Vorträge.
1938:
1938 wird ein Seefunk-Sender installiert.
Ab jetzt kann die tägliche Kommunikation mit dem Kontinent
Chile aufrechterhalten werden.
1938 wird die schulische Ausbildung drei
Nonnen der Kongregation der Katechismus-Mission der Göttlichen
Herzen Jesu in Boroa anvertraut.
1938: Zu Ehren des 50. Jahrestages
der Zugehörigkeit der Osterinsel zu Chile, lässt
der amtierende Inselgouverneur "Álvaro Tejeda
Lawrence" im Nov. 1938 in der Fischerbucht bei Hanga
Roa, auf der "Plaza Hotu Matu'a"
zwei Moai aufstellen. Es sind die ersten Moai, die nach dem
Fall des letzten Moai (Paro - 1838) wieder auf einen Sockel
gestellt werden. Während die altertümlichen Moai
dem Meer immer den Rücken zugewandt hatten, schauen diese
Moai allerdings direkt aufs Meer.
1939:
1939 besitzen die Rapanui im Reservat Hanga Roa insgesamt
880 Rinder, 600 Pferde, sowie 200 Schweine. Sie produzieren
Käse, Sahne und Butter.
1939:
Pater Sebastian Englert wird für elf Monate seines
Amtes enthoben und durch den deutschen Pater Melchior
Schwarzmüller abgelöst. Englert war bei dem Versuch
gescheitert, eine Kirchensteuer einzuführen sowie den
Rapanui ein größeres westlich orientiertes Leben
abzuverlangen.
1939 errichtet die chilenische Marine einen
Sanitätsposten mit 12 Betten. Dieser Posten beinhaltet
einen Operations- und Heilungsraum, eine Zahnarztpraxis
sowie eine kleine Apotheke.
1940:
Die Gesellschaft der Schafranch schließt mit ihren
Arbeitern Arbeitsverträge, die einen
Arbeitstag von jeweils 8 Stunden vorsehen.
Die Rapanui dürfen die
Insel nicht verlassen, weil die Gefahr einer
Lepra-Infektion auf dem chilenischen Festland zu vermeiden.
Es gibt ein absolutes Verbot, Alkohol, Tabak und Luxusgüter
auf die Insel zu bringen. Tabak bauen die Rapanui allerdings
schon Jahre selbst an.
1940:
Pedro Hito flieht von der Insel, versteckt
im Laderaum des CEDIP-Bootes Allipén.
1943:
Ab
1943 wollen mehr und mehr Insulaner aus ihrer
unfreiwilligen Isolation heraus und versuchen von
der Insel zu fliehen. Sieben Insulaner wollen als
blinde Passagiere mit einem Versorgungsschiff nach Chile,
werden aber entdeckt und wieder auf die Insel geschickt.
1943:
Im Rahmen eines Forschungsprojektes der US-Navy überfliegt
der Südpolarforscher, Richard E. Byrd am 10. Nov. 1943,
mit einem kleinen Wasserflugzeug ["Grumman J2F"],
für einen kurzen Erkundungsflug, die Osterinsel. Byrd
landet zwar nicht auf der Insel, es ist aber das erste Mal,
dass die Inselbewohner überhaupt ein Flugzeug zu Gesicht
bekommen. Richard Byrd war 1933 bereits
kurz auf der Osterinsel.
1944:
Am
02. Jan. 1944 stehlen fünf Rapanui ein sieben Meter langes
Beiboot eines Versorgungsschiffes und versuchen damit nach
Chile zu kommen. Es sind:
- Martin PATE PAOA
- Andreas PATE TUKI
- Lucas PAKOMIO PAKOMIO
- Belisario RAPU HITO
- Esteban PAKARATI HITO
Nach 24 Tagen auf See (24. Jan. 1944) werden sie von einem
US-Amerikanischen Schiff, vollkommen entkräftet, aus
dem im Pazifik treibenden Boot gezogen und ans chilenische
Festland gebracht. Dieser Fluchtversuch greift die Presse
auf und macht die Zustände auf der Osterinsel noch einmal
öffentlich.
1944:
Im März 1944 verstecken sich sieben Rapanui im Laderaum
des CEDIP-Transportschiffes "Lautaro" und kommen
in Valparaiso an. Es sind:
- Lázaro Hotus Ika
- Eugenio Huke
- Enrique Araki
- Rafael Teao Riroroko
- Emilio Paoa Paté
- Rafael Haoa
- Carlos Chávez Tepihi
Im Dez. 1944 werden sieben Rapanui mit dem CEDIP-Transportschiffes
"Allipén" auf die Osterinsel zurückgebracht.
In Valparaiso bleiben zunächst Lázaro Hotus Ika,
Rafael Haoa, Andres Paté und zwei weitere Personen.
1945:
Im
Dez. 1945 versucht eine Gruppe von zwölf Rapanui, als
Blinde Passagiere, im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes
"Allipén" von der Osterinsel zu fliehen.
Sie werden entdeckt und auf die Insel zurückgeschickt.
1946:
Im
April 1946 versucht eine weitere Gruppe von Rapanui, als Blinde
Passagiere, im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes "Allipén"
von der Osterinsel zu fliehen. Sie werden entdeckt und auf
die Insel zurückgeschickt.
1946:
Im Dez. 1946 versuchen zwei Rapanui, als Blinde Passagiere,
im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes "Angamos"
von der Osterinsel zu fliehen. Sie werden entdeckt und auf
die Insel zurückgeschickt. 
1947:
1947 wird von Festland-Chilenen der Verein
"Los Amigos de Isla de Pascua" gegründet. Der
Verein [Freunde der Osterinsel] setzt sich
zum Ziel, Mittel für den Ausbau der Lepra-Station zu
sammeln sowie Patenfamilien zu finden, die lernwillige Rapanui
für die Zeit eines Schulaufenthaltes in Chile aufnehmen.
Auf der Osterinsel wird bekannt, dass es einem Forscher namens
Thor Heyerdahl gelungen ist, mit einem Boot aus Balsaholz,
8000 Kilometer über den Pazifik von Peru aus zu den Marquesas
Inseln zu segeln. Nun versuchen immer mehr Rapanui-Gruppen,
es Heyerdahl gleich zu machen und fliehen in kleinen Booten
von der Insel.
1947 leben 721 Menschen auf der Osterinsel.
1947:
Im Dezember 1947 gehen die Brüder Pakarati ohne Erlaubnis
des Insel-Gouverneurs Fischen. Die Inselbewohner vermuten
einen Fluchtversuch.
1947:
Am 25. Dez. 1947 starten sechs Männer in einem kleinen
Boot, um von der Insel zu kommen. Es sind:
1948:
Am
24. Jan. 1948 starten vier Männer in einem kleinen Boot,
um von der Insel zu kommen. Es sind:
- Andreas CHAVEZ MANUHEUROROA
- Guillermo TEAO RIROROKO
- David HAOA HEREVERI
- Hipolito PATE PATE
Sie verschwinden auf hoher See und werden nie wieder gesehen.
1949:
Im
Jan. 1949 versteckt sich eine Gruppe von sieben Rapanui
im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes "Allipén",
um von der Osterinsel zu fliehen. Sie bleiben unentdeckt und
erreichen Valparaiso.
Mit demselben Schiff reist "Ana Rapahongo" (die
Tochter von Percival Edmunds und Victoria Rapahango) nach
Valparaiso, um dort eine Ausbildung als Hebamme zu machen.
1951:
 "Roberto
P. Singer" fliegt am 20. Jan. 1951
erstmals ein Flugzeug die Osterinsel an,
um dort auch zu landen. Es ist ein Wasserflugzeug das man
speziell für diesen Flug auf den Namen "Manu
Tara" (Vogel des Glücks) getauft hat. R.
Singer startet vom Flughafen der chilenischen Stadt La Serena
und landet nach 19 1/2 Stunden auf einer provisorischen Landepiste.
Bei der Rückreise stürzt das Flugzeug zunächst
ins Meer, kann aber wieder an Land gezogen werden. Der Pilot
Hauptmann Roberto Parragué Singer wird aufgrund des
nicht genehmigten Fluges von der chilenischen Luftwaffe degradiert
und strafversetzt.
1951:
Ende März 1951 erreicht ein weiteres Flugzeug die Osterinsel.
Es ist die "Frigatte-Bird II",
einem Catalina-Flugboot, gesteuert von "Patrik
G. Taylor". Taylor war am 13. März 1951
von Sydney aus gestartet, erreicht am 22. März 1951 Mangareva
mit direktem Weiterflug zur Osterinsel. Von Roberto P. Singer
wusste Taylor, dass die Landebahn auf der Osterinsel für
Flugzeuge nicht sicher ist und so landete Taylor auf der anderen
Seite der Insel in der Nähe der dort bereits wartenden
Tankschiffe im Wasser. Der Weiterflug am nächsten Tag
zur "Quintero Air Base" in Valparaíso verläuft
ohne Komplikationen.
1951:
Der "Bürgermeister" Pedro Atan genehmigt, auf
Anordnung des Chilenen "Luis Aceituno Rojas", die
Freigabe eines Moai als Spende
an das Fonck Museum in Viña del Mar in Chile. Es ist
der 2,81 Meter großer Moai [Nr. 166]
von der Ahu-Anlage "One Makihi". Dieser wird mit
einem Gespann von 24 Ochsen an die Westküste zum Hafen
Hanga Piko geschleppt. Wegen der schlechten Witterung kann
Kapitän "Erwin Gundel Pozo" den Moai nicht
aufnehmen. Der Transport nach Chile wird auf 1952 verschoben.
1951 wird ein Bericht über die gesundheitlichen
Verhältnisse der Rapanui auf der Osterinsel veröffentlicht.
Die Tuberkulose kommt so gut wie gar nicht mehr vor und –
entgegen einer weit verbreiteten Ansicht – werden keine
Geschlechtskrankheiten mehr festgestellt. Die Zahl der noch
lebenden Lepra-Kranken
wird mit 51 angegeben. Für die Lepra-Kranken wurde
ein Heim errichtet.
1951: Der Verein "Los Amigos de Isla
de Pascua" [Freunde der Osterinsel]
übt mithilfe von einflussreichen Persönlichkeiten
Druck auf die chilenische Regierung aus, den Pachtvertrag
mit der Gesellschaft zur Ausbeutung der Osterinsel aufzukündigen.
Zur Verbesserung der Lebensqualität
der Insulaner empfiehlt der Verein, beispielsweise tropische
Agrarprodukte von den Insulanern anbauen zu lassen, die in
Chile verkauft werden können. Sie empfiehlt außerdem,
den Tourismus zu fördern. 
1952:
1952
kündigt Chile endgültig
den Pachtvertrag mit der Schaffarm.
Den Rapanui wird ein Wahlrecht eingeräumt.
1952: Aus Dankbarkeit und in Erinnerung
an den ersten Flug zur Osterinsel im Jahre 1951, erhalten
die Bürger der Stadt "La Serena" (Startflughafen
der Manutara) im Mai 1952 einen rd. drei Meter hohen
Moai zum
Geschenk. Dieser Moai trug die, von Pater
Sebastian Englert vergebene, Inventar-Nr. 659.
1953:
Im
Jan. 1953 versucht eine Gruppe von sieben Rapanui, als Blinde
Passagiere, im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes "Allipén"
von der Osterinsel zu fliehen. Sie werden entdeckt und auf
die Insel zurückgeschickt.
1953 übernimmt die chilenische Armee
im Namen des staatlichen Unternehmens C.O.R.F.O. mit einer
Dependance auf der Osterinsel die Verwaltung der Schaffarm.
Zur Betreuung der Tiere werden 50 Insulaner eingestellt,
dessen Lohn sich um 55% erhöht. Die Arbeiter haben außerdem
Anspruch auf Schafe, Futter und Saatgut. Die rund 100.000
Schafe werden im Laufe der nächsten 10 Jahre
zum größten Teil geschlachtet; eine unbekannte
Zahl von Schafen verendet auch aufgrund fehlender Betreuung.
1953: Bei angesetzten Wahlen werden ein
Ehrenbürgermeister sowie ein Laienrichter bestellt; die
Insulaner ignorieren ihr Wahlrecht; die Ehrenämter werden
durch das Militärpersonal besetzt.
1953: Der chilenische Arzt Dr. Valenzuela
macht erneut die unhaltbaren Zustände der Rapa Nui öffentlich
und kritisiert diesbezüglich die CEDIP-Verwaltung. Angesichts
der Zustände würden die Frauen die Geburtenraten
mit Verabreichung von Pflanzen kontrollieren. Die meisten
Rapanui würden am liebsten nach Tahiti auswandern.
1954:
Für die Betreuung der übernommenen Tiere, wird
im Aug. 1954 Militärpersonal abgestellt und in Vaitea
eine Militärabteilung geschaffen.
 1954:
Am 07. Nov. 1954 starten drei Männer in einem sieben
Meter langen Boot und einem selbst gebastelten Segel, um von
der Insel zu kommen. Es sind:
1955:
Die Start- und Landebahn wird auf zwei Spuren
mit einer Länge von 2.600 Metern (optional
3.000) eingemessen. Ein weiteres Gebäude für das
Flughafengelände wird errichtet. "Gustavo Hameau
U" erhält einen Jeep. Für den Nachschub von
Treibstoffen und Nahrungsmitteln wird eine regelmäßige
Versorgung über den Seeweg sichergestellt.
Das französische Verteidigungsministerium schlägt
Chile eine Studie zur Machbarkeit einer Luftverbindung
zwischen Tahiti und der Osterinsel vor.
1955/56
Der
Norweger "Thor Heyerdahl" besucht
in der Zeit vom 27. Okt. 1955 bis 06. April 1956
die Osterinsel, um die Besiedlungsgeschichte der Insel zu
erforschen und nachzuweisen, dass die Osterinsel unter anderem
auch von Südamerika aus besiedelt wurde.
Das 23-köpfige Expeditionsteam lässt
sich in Anakena nieder, gräbt dort in einer gemeinsamen
Aktion, doch dann teilt sich das Team in fünf Gruppen
auf. Zeitgleich beginnen Grabungen bei "Orongo",
"Vinapu", "Rano-Raraku", an "Ahu-Anlagen
u. am Poike-Graben" und Heyerdahl selbst beschäftigt
sich mit Feldforschungen und bisher geheim gehaltenen Familienhöhlen.
Bedeutende Teilnehmer der Heyerdahl-Expedition
sind Edwin N. Ferdon, William Mulloy, Arne Skjølsvold
und Dr. Carlyle S. Smith. Als Kontroll-Instanz entsendet Chile
zusätzlich noch den Archäologen Gonzalo Figueroa.

1956 darf erstmalig eine Gruppe Rapanui
nach Chile reisen um dort eine schulische Ausbildung zu beginnen.
1956:
Am 11. Aug. 1956 wird bekannt, dass weitere sieben Männer
von der Insel verschwunden sind. Es sind:
- Federico RIROROKO TEAO
- Rafael TEAO RIROROKO
- Esteban ATAN PAKOMIO
- Enrique TEAO RIROROKO
- José Bernardo VERI VERI HEY
- Juan ATAN ATAN
- Alberto PAKOMIO PAKOMIO
Sie verschwinden auf hoher See und werden nie wieder gesehen.
1956:
Am 05. Okt. 1956 starten fünf Männer in einem kleinen
Boot, um von der Insel zu kommen. Es sind:
- Gabriel TUKI HEREVERI
- Jacobo RIROROKO TUKI
- Valentino RIROROKO TUKI
- Ambrosio RIROROKO TUKI
- Orlando PAOA PAOA
Die Männer erreichen am 30. Nov. 1956 ATIU Island (Cookinseln)
1956:
Am 16. Okt. 1956 starten zwei Männer in einem kleinen
Boot, um von der Insel zu kommen. Es sind:
- Eufemia TEAO IKA
- Julo HOTU ATAN
Sie verschwinden auf hoher See und werden nie wieder gesehen.
1957:
Der
deutsche Ethnologe, Hochschullehrer und spätere Professor,
"Thomas Barthel" reist für
die Zeit vom 04. Juli 1957 bis zum 31. Jan. 1958
zur Osterinsel, um die bekannten Besiedlungstheorien ("Thor
Heyerdahl" = Südamerika bzw. "Alfred Métraux"
= Polynesien) Vorort zu untersuchen und durch eigene Forschungen
zu untermauern. Am Ende favorisiert Barthel die Besiedlung
von Polynesien aus. Die wichtigsten Werke Barthels sind jedoch
die wissenschaftliche Aufschlüsselung der Rongorongo-Schrift
sowie die (vermeintliche) Geschichte der Osterinsel anhand
der so genannten "Rapanui-Manuskripte".
1957
reist eine weitere Gruppe junger Rapanui nach Chile um dort
eine schulische Ausbildung zu beginnen. Darunter auch der
15-jährige Alfonso Rapu, der sich zum Lehrer ausbilden
lässt und in der Eigenschaft als Lehrer und Bürgermeister
später einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung
der Osterinsel nehmen sollte.
1957:
Vier der fünf Rapanui, die 1956 mit einem kleinen Segelboot
auf den Cookinseln ankamen, kehren am 04. Juli mit dem chilenischen
Schulschiff "Esmeralda" zurück auf die Insel.
1958:
Am
16. Sept. 1958 starten sieben Männer mit einem kleinen
Boot, um von der Insel zu kommen. Es sind:
- Jorge TEAO RIROROKO
- Napoleon HOTUS IKA
- Aquiles PAKARATI IKA
- Ernesto PEREZ PAKOMIO
- Ismael TUKI CHAVEZ
- Juan Lorenzo TEAO TEAO
- Pedro Lino HITO HITO
Sie verschwinden auf hoher See und werden nie wieder gesehen.
1958 wird die neue
Pfarrkirche von Hanga Roa eingeweiht. Das
Projekt ist finanziell von Thor Heyerdahl mit unterstützt
worden.
1959:
1960:
1960 rollt ein über sechs Meter hoher Tsunami auf die
Osterinsel zu und zerstört dabei die bedeutendste Zeremonie-Anlage
Tongariki in der Hotu-iti-Bucht . Die mächtige Anlage
mit einer Länge von rund 150 Metern und 15 Moai wird
hunderte Meter ins Landesinnere gespült.
1960: Es werden erste Flächen für den 1935 gegründeten
Nationalpark festgelegt.
1960: Professor William Mulloy und sein chilenischer Kollege
Gonzalo Figuerosa restaurieren die Anlage Ahu Akivi und stellen
alle 7 Moai wieder auf.
1962:
Während der Sommerferien und Rückreise zur Osterinsel,
trifft "Alfonso Rapu Haoa" auf dem jährlichen
Versorgungsschiff "Präsident Pinto" die Frau
und die drei Töchter des chilenischen Politikers "Salvador
Allende", die auf der Osterinsel einen Kurzurlaub machen
wollen. "Rapu" freundet sich mit den Allendes an
und führt sie Vorort zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
der Insel. Obwohl Rapu nicht direkt mit Frau Allende über
die beklagenswerte Situation seiner Landsleute auf der Osterinsel
spricht, sieht er doch die Erschrockenheit in ihren Augen
und beginnt ebenfalls über die Situation auf der Insel
nachzudenken.
1963:
Am
23. Januar 1963 unternimmt Roberto Singer mit seinem Catalina-Flugzeug
"Manu-Tara I" einen zweiten Flug zur Osterinsel.
Das Flugzeug war von der National Air Company (LAN) angemietet
worden, um eine Handelsroute zwischen dem chilenischen Festland
und der Osterinsel zu testen. [siehe erster
Flug]
Nachdem die Flughafenpläne für die Osterinsel bekannt
werden, beschließt der amerikanische Botschafter in
Chile, mit zwei DC-6 Flugzeugen (ein Flugzeug mit dem Botschafter,
ein Flugzeug mit Vorräten) zur Osterinsel zu fliegen.
Das erste Flugzeug fährt sich jedoch beim Anflug in den
weichen Boden der Landebahn fest; das zweite Flugzeug landet
erst gar nicht und fliegt zurück nach Chile.
1963:
"Francis
Mazière", französischer Ethnologe
und Archäologe hält sich ab dem 03. Febr. 1963 bis
Ende 1963 auf der Osterinsel auf, um der Insel ihre Geheimnisse
zu entlocken. Während und nach dieser Zeit macht Francis
Mazière erneut auf die unhaltbaren Zustände auf
der Osterinsel aufmerksam. Unter anderem ist es den Kindern
verboten, ihre eigene Sprache zu sprechen. 90 Prozent der
Inselfläche gehören immer noch den Schafen.
1964:
Die
Rapanui verlangen, den Dorfschullehrer Alfonso Rapu
als Bürgermeister einzusetzen. Der Gouverneur will mithilfe
des Militärs Alfonso Rapu verhaften lassen, doch dieser
kann sich der Verhaftung entziehen indem er von den Inselbewohnern
versteckt wird.
1964:
Die
"Medical Expedition to Easter Island" ("METEI")
aus Kanada, hält sich in der Zeit vom 13.Dez. 1964 bis
11.Febr. 1965 auf der Osterinsel auf. Es ist ein 38-köpfiges
Team aus Wissenschaftlern, Ärzten und ihren Helfern,
die umfangreiche medizinische Untersuchungen an den Rapanui
vornehmen. Zusätzlich werden Proben aus der Flora und
Fauna, sowie Erde, Wasser, Luft genommen, um sie auf bakterielle
Besonderheiten zu untersuchen.
Die METEI-Expedition wäre fast in Vergessenheit geraten,
wenn nicht zwei Bodenproben von der Osterinsel zu dem neuartigen
Medikament "Rapamycin" geführt
hätten.
Interessante Persönlichkeiten sind:
"Dr.
Stanley C. Skoryna" der Leiter der 38-köpfigen
Teilnehmergruppe der "METEI"-Mission. "Dr.
Stanley C. Skoryna", hat das "METEI"-Projekt
1963 gemeinsam mit seinem Universitätskollegen "Dr.
Georges Nógrády" ins Leben gerufen und
hält deshalb sämtliche organisatorische Fäden
in der Hand. "Skorynas" Stärken liegen allerdings
mehr in der wissenschaftlichen Forschung und weniger in
der Organisation und so kommt es unweigerlich zu Pannen
in Hinblick auf die Finanzierung, dem Expeditionsverlauf
und letztlich auch bei der Dokumentation und Zusammenführung
der Forschungsergebnisse.
"Georges
L. Nógrády", ein studierter
Arzt aus Ungarn mit Wohnsitz in Kanada, der sich der Bakteriologie
und Mikrobiologie verschrieben hat, ist Teilnehmer der METEI-Mission
mit dem Ziel, möglichst viele "Mikroben"
auf der Osterinsel zu sammeln und zu dokumentieren. Im Ergebnis
hat "Georges Nógrády" auf der Osterinsel
auch die Bodenproben gesichert und weitergegeben, aus denen
später das Medikament "Rapamycin"
entwickelt wurde. 
1964:
Die US-Amerikaner nehmen Kontakt mit Chile zum Bau einer
Militärbasis auf der Osterinsel auf. Geplant ist eine
Basis als Notfallflughafen für das amerikanische Raumfahrtprogramm
und eine Station zur Überwachung von Satelliten.
1964:
"Alfonso
Rapu" verfasst am 04. Dez. 1964 einen öffentlichen
Brief an den chilenischen Präsidenten Eduardo
Frei-Montalva, in dem die Zustände auf der Osterinsel
angeprangert werden. Dieser Brief wird der New York Times
zugespielt und dort veröffentlicht. Der öffentliche
Druck veranlasst Chile dazu, den Zaun um Hanga Roa entfernen
zu lassen und die Militärverwaltung durch eine zivile
Verwaltung zu ersetzen.
1965:
Am 12. Jan. 1965 wird "Alfonso Rapu Haoa"
in "freien demokratischen Wahlen" mit 99 Stimmen
zum ersten ethnischen Bürgermeister der
Osterinsel gewählt. Zwar müssen die Wähler
durch Zeugen identifiziert werden und die Wahlkandidaten erhalten
in einer Strichliste an einer Tafel ihre "Ja"-Stimmen,
doch ist dieser Wahlvorgang demokratischer als jemals zuvor
auf der Osterinsel. Als Ratsmitglieder werden die drei Zweitplatzierten
"Jorge Tepanu" (62 Stimmen), "German Hotu"
(56 Stimmen) und "Felipe Pakarati" (56 Stimmen)
gewählt. Die Wahl wird von der Republik Chile genehmigt
und bestätigt.
1965: Chile beginnt mithilfe der US-Ari-Force,
eine erste befestigte Start-/Landebahn auf der Osterinsel
zu bauen. Chilenische Firmen erstellen die Landepiste. Die
Kosten hierfür werden von den USA getragen. Dabei zerstören
sie die Ahu-Anlage "Mahave".
1965: Am 17. Jan. 1965 reisen sechzig
Rapanui auf dem Dampfschiff "Antofagasta"
mit nach Chile, um sich dort dauerhaft niederzulassen.
1965:
Am 07. April 1965 reisen elf weitere Rapanui
als Blinde Passagiere im Frachtraum des Dampfschiffes "Antofagasta"
nach Chile, um sich auf dem Festland anzusiedeln.
1965: Präsident "Eduardo Frei
Montalva" will die Besiedlung der Osterinsel durch Chilenen
fördert und verspricht jedem Kolonisten eine Gehaltsanpassung
von 200 Prozent.
1965: Der US-amerikanische Arzt Dr. Brody
führt mehrere hilfreiche Operationen an Lepra-Kranken
durch.
1966
1966 erhält die Osterinsel den Status
einer chilenischen Provinz. Damit werden die Rapanui endgültig
den Festland-Chilenen gleichgestellt. Fortan
gelten keine Militärgesetze mehr, sondern das chilenische
Zivilrecht. Das Kriegsrecht wird nach 51 Jahren aufgehoben.
Die Rapanui erhalten das volle Stimmrecht, Hanga Roa wird
eine Gemeinde mit eigener Gerichtsbarkeit; eine öffentliche
Verwaltung wird eingerichtet. Die Bewohner der Osterinsel
werden von der chilenischen Steuerpflicht befreit.
1966: Auf der Osterinsel wird die "Erziehungs-Verwaltung"
gegründet und mit dem Umbau der Schule begonnen.
1966: Am 08. Sept. 1966 kommen insgesamt
170 Festland-Chilenen mit dem Transportschiff "Navarino"
auf die Osterinsel, um sich anzusiedeln.
1966 wird mit der Aufforstung der Insel
an erodierten Flächen begonnen.
1966: Die USA beginnt auf der Osterinsel
mit dem Bau einer Satelliten-Beobachtungsstation.
Was niemand weiß: In Wirklichkeit handelt es sich um
eine streng geheime Station zur Überwachung von sowjetischen
Aktivitäten im Pazifik und Südamerika.
1967:
1967: Mit Fertigstellung des Flughafens
Mataveri wird der Flughafen ab April 1967 für den kommerziellen
Betrieb geöffnet. In diesem Jahr reisen 29
amerikanische und französische Touristen zur
Osterinsel. Damit ist die Osterinsel auch an den
Rest der Welt angeschlossen. Außer Militärmaschinen
fliegen 1967 allerdings nur drei zivile DC-6 Maschinen die
Osterinsel an.
1967: Mit der Anwesenheit der Amerikaner
entsteht das erste Stromnetz sowie eine zentrale Trinkwasserversorgung.
Zwar werden noch nicht alle Haushalte mit Strom und Wasser
beliefert, aber immerhin der Flughafen, das Gemeindehaus,
die Bank und das erste errichtete Hotel.
1967/68: Das US-Militär errichtet am
Rano Kau eine geheime Abhörstation. Mit ihr kommen amerikanische
Militärangehörige auf die Insel, die für einen
kleinen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen. Während der
Amtszeit chilenischen Präsidenten Salvador Allende wird
die Basis Anfang der 1970er Jahre wieder aufgegeben.
1968:
1968 werden insgesamt 16 kommerzielle
Flüge "Santiago-Osterinsel-Tahiti"
durchgeführt. Dabei besuchen 444 Touristen
die Osterinsel.
 1968:
Um die Kosten für die Restaurierungsarbeiten an den Ahu-Anlagen
zu finanzieren, wird auf Vorschlag des Archäologen "William
Mulloy", leihweise ein Moai-Kopf in die USA gebracht.
Der Moai-Kopf soll in verschiedenen Städten aufgestellt
werden, um internationale Aufmerksamkeit auf die Osterinsel
zu bringen. Mulloy und Pater Sebastian Englert wollen den
Moai-Kopf zu verschiedenen Orten in den USA begleiten, um
Vorort über die Situation auf der Osterinsel aufzuklären.
Es werden auch lebensgroße Nachbildungen des Moai-Kopfes
angefertigt, die dann im Rahmen von Spendenaktionen verkauft
werden sollen.

Der Moai-Kopf stammt von der Ahu-Ruine Tongariki. Nach seiner
Rückführung (im Jahr 1970)
und Restaurierung der Ahu-Anlage (im Jahre
1994 | 1995) ist der Kopf wieder Teil Ahu-Anlage
Tongariki. Der Kopf befindet sich auf der zweiten Moai-Statue
von links.
1968:
Vom 23.09.1968 bis 19.11.1968 besucht der Prä-Astronautiker
"Erich von Däniken" die Osterinsel. Erich von
Däniken durchforscht die Insel und wird später in
seinem Buch "Spuren der All-Mächtigen 9" behaupten,
die Ahu-Anlage "Atanga" sei die Startrampe von Ufos
gewesen und im Petroglyphen-Feld "Papa Mangai" sei
die Octopus-Petroglyphe die Abbildung einer Antriebstechnologie
für Ufos.
1969:
Pater
Sebastian Englert stirbt während einer Vortragsreise
in New Orleans / USA. Sein Leichnam wird auf die Osterinsel
zurückgebracht und neben der Kirche beigesetzt. Englert
erhält ein Ehrengrab neben Pater Eugenio Eyraud, der
Seherin Maria Angata Veri (Pakomio), sowie dem Inselgeistlichen
Nicolas Pakarati.
1969: Zum ersten Mal wird das so genannte
"Tapati"-Fest veranstaltet. Insbesondere
bei der jüngeren Rapa Nui Generation soll dadurch ein
Gefühl von Identität zu ihrer Insel vermittelt werden.
Bei dem "Tapati"-Fest handelt es sich um ein Kulturfestival,
dass sich durch Tanz- Gesang- und Sportwettbewerbe auszeichnet.

1970
1970 beginnen die US-amerikanischen Archäologen
William Ayres und Patrick McCoy mit der Erstellung eines archäologischen
Inselverzeichnisses, das ab 1976 vom Inselmuseum
weitergeführt wird und zwischenzeitlich mehr als 17.000
Eintragungen enthält. Der neue Präsident Salvador
Allende gründet ein Büro für die nationale
Planung, dabei auch ein Büro für die Belange der
Osterinsel.
1970: Allende verbietet den Amerikanern
die Nutzung des Flughafens.
1970: Im Dez. 1970 wird der, 1968 in
den USA gebrachten Moai-Kopf, mit dem
Transportschiff "Tocopilla" wieder zurück
auf die Osterinsel gebracht.
1971:
Die
staatliche Fluggesellschaft LAN Chile nimmt den regulären
Flugbetrieb "Santiago - Osterinsel - Tahiti" auf.
1971:
Sergio A. Rapu, der jüngere Bruder des Bürgermeisters
Alfonso Rapu wird als "Kurator" vom kleinen Museum
angestellt. In dieser Eigenschaft lernt Sergio A. Rapu den
amerikanischen Archäologen William Mulloy kennen.
1971: Die Insel-Missionare beenden ihren
Schulunterricht. Ab jetzt übernimmt der chilenische Staat
das Schulsystem. Erster Direktor der Schule wird Jacobo Hey
Paoa. Die Rapa-Nui Kinder kommen nur schwer mit dem neuen
Schulsystem zurecht. 
1972:
1972: Unter Anleitung des US-amerikanischen
Professors William Mulloy werden die Ahu-Anlage Kio'e
und Ahu Huri a Urenga restauriert. Die Restauration
an dem Ahu-Komplex Tahai wird unter Mulloys
Leitung fortgeführt.
1972 kommen erstmalig mehr als 6000 Touristen
auf die Osterinsel.
1973:
Zum Gedenken an Pater Englert und zur Sicherung der Fundstücke
wird das "Sebastian Englert Museum"
errichtet. Es ist ein kleines Museum. Herzstücke sind
seltene Artefakte wie zwei Rongorongo Schrifttafeln, ein Moai-Auge
aus Korallengestein, ein weiblicher Moai sowie eine Bibliothek
mit Original-Dokumenten und Kopien früherer Forscher
und Entdecker.
1973
wird Chiles Präsident Salvador Allende durch einen Militärpusch
von "Augusto Pinochet" abgelöst.
Die Osterinsel wird wieder unter einer Militärregierung
gestellt, der Entwicklungsrat und alle Kooperativen werden
aufgelöst, außerdem wird ein linientreuer Bürgermeister
eingesetzt. Der Tourismus bricht zusammen.
 1973:
"William Mulloy" wird Sergio A. Rapus Mentor und
holt ihn an die Universität Wyoming. Hier macht Rapu
seinen Bachelor in Archäologie, später seinen Master
für polynesische Kultur und Archäologie an der Universität
von Hawaii.
1974:
Der Flugbetrieb mit Boeing 707s Düsenjets
beginnt, die Flugzeit von sonst mehr als neun Stunden halbiert
sich.
1974:
Der chilenische Staatspräsident "Augusto
Pinochet" besucht die Insel.
Die Osterinsel wird für ihn zu einer persönlichen
Herzensangelegenheit, er will und wird die ferne Insel fördern.
Die Militär-Junta benennt die pazifische Region zwischen
Chile und der Osterinsel um in "Chilenisches Meer".
1975:
Von einem kanadischen Team wird "Rapamycin"
aus einem Bakterium entwickelt, das aus dem Boden der Osterinsel
stammt. "Rapamycin" wird heute bei Transplantationen
verwendet und bewirkt eine Anti-Abstoßung im Körper.
1975: General "Augusto Pinochet"
[1973, erlaubt den Amerikanern, ihre Abhörstation auf
der Osterinsel wieder zu reaktivieren. Allerdings bleibt die
Präsenz zunächst auf zwei Militärspezialisten
beschränkt.
1976:
Der
bekannte Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau
besucht 1976 die Osterinsel. Cousteau setzt sich mit seiner
Bekanntheit und seinem Einfluss dafür ein, dass die Osterinsel
neu begrünt wird. Cousteau meinte: "Wir müssen
aus der traurigen Parabel der Osterinsel lernen. Wir müssen
unsere Erde als Insel ansehen und begreifen, dass ihre Ressourcen
genauso begrenzt sind wie die der Osterinsel." Seit
2013 ist die Aufforstung der Osterinsel Teil der Cousteau-Stiftung.
1976 wird ein erster Management-Plan erstellt,
der das Nationalpark-Gebiet in mehrere Zonen mit unterschiedlichen
Betreuungsarten aufteilt.
1976 wird ein Schulplan speziell für
die Osterinsel aufgestellt.
1978:
1978 wird zur Stärkung des Einflusses von Einheimischen
der so genannte Ältestenrat gegründet.
1978: Sergio
A. Rapueitet 1978 die Restaurierungsarbeiten an der Ahu-Anlage
"Nau-Nau" in der "Anakena"-Bucht. Hierbei
findet seine Team-Kollegin "Sonia Haoa Cardinali"
helle Korallenfragmente, die als "Moai-Auge"
identifiziert werden. Die Moai bekommen mit den Augen eine
ganz neue Betrachtungsweise.
Den Ruhm für diesen Fund gebührt dem Leiter der
Expedition "Sergio Rapu"; in Fachkreisen macht er
sich dadurch einen Namen und wird weltbekannt.
"Sonia
Haoa Cardinali", die erste ethnische Archäologin
von der Osterinsel, ist 1978 Teil eines Archäologen Teams,
die die Ahu-Anlage "Nau-Nau" in der Anakena-Bucht
(Osterinsel) restaurieren.
1979
1979 erlässt Chile ein Gesetz zur Regelung von Grundeigentum
auf der Osterinsel. Hiernach kann jeder Chilene Grund und
Boden erwerben, der entweder auf der Osterinsel geboren wurde
oder seit mindestens fünf Jahren dort einen Wohnsitz
nachweisen kann.
1980:
1980 erläßt Chile ein Gesetz, das es den
Rapanui fortan verbietet, ihre Muttersprache zu sprechen.
Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bestraft. [Das
Verbot wird 1984 wieder aufgehoben] Der chilenische Staatspräsident
Augusto Pinochet besucht zum zweiten Mal die Osterinsel.
1981:
1981 beginnt die US-Amerikanerin Georgia Lee im Rahmen eines
5-jährigen Forschungsprojektes ihre Arbeit an der systematischen
Erfassung und Untersuchung der Petroglyphen.
1982:
Augusto Pinochet erlaubt Großbritannien einen Stützpunkt
auf der Osterinsel einzurichten, um von dort aus ihre militärischen
Operationen im Falkland-Krieg zu koordinieren.
1984:
Augusto
Pinochet beruft "Sergio A. Rapu"
in das Amt des Inselgouverneurs. Damit macht sich Sergio A.
Rapu auf der Insel sehr unbeliebt. Sergio A. Rapu hat mit
seiner Ernennung zum Gouverneur als Rapanui
die Interessen Chiles zu vertreten und durchzusetzen. Die
Inselverwaltung und der Gouverneur blockieren sich bei Entscheidungen
gegenseitig.
1984 wird das Schulsystem noch einmal reformiert.
Ab jetzt werden die Rapanui Sprache und lokale Folklore zu
Pflichtfächern.
1984: Von den USA wird der Flugplatz
Mataveri auf 3,4 Kilometer Länge
ausgebaut. Diese Landebahn soll als möglicher Notfalllandebahn
für das Space-Shuttle Programm dienen. Damit erhält
die Osterinsel die längste Fluglandebahn Südamerikas.
1986
1986
erstellt die US-Amerikanerin Georgia Lee nach 5-jähriger
Forschungsarbeit ein umfangreiches Verzeichnis der bisher
bekannten Petroglyphen; 1992 veröffentlicht sie ihre
Ergebnisse auch in einem Buch.
1986: Nach Öffnung der neuen
Fluglandebahn mit einer Länge von 3,4
Kilometer können auch Großraumflugzeuge
die Osterinsel anfliegen.
1987:
1987 besucht der chilenische Staatspräsident Augusto
Pinochet zum dritten Mal die Osterinsel.
1987: Chile gibt die Schulverwaltung an
die Stadtverwaltung von Hanga Roa ab.
1988:
1988 bringt der Ältestenrat mit Unterstützung von
insgesamt 700 Bewohnern eine Klage gegen die chilenische Regierung
ein; es ist der 100. Jahrestag zur Annektion durch Chile.
Eine Volkszählung ergibt, dass auf der Osterinsel
1.938 Menschen leben.
1988: Im japanischen Fernsehen wird ein
Interview des früheren Gouverneurs der Osterinsel, Sergio
A Rapu ausgestrahlt, in dem er sich zu dem schlechten Zustand
der Ahu-Anlage Tongariki äußert. Aufgrund dieses
Fernsehbeitrages folgt in Japan eine beispiellose Spendenaktion
für den Wiederaufbau der Ahu-Anlage Tongariki.
1990:
1990 fordern die Rapanui von der neuen chilenischen Regierung
unter Patricio Alwyn mehr Rechte auf Selbstbestimmung.
1992:
1992 protestieren die Rapanui gegen chilenische Pläne,
an der Kultstätte Orongo einen Leuchtturm aufstellen
zu lassen.
1992: Rapanui demonstrieren gegen drastische
Flugpreiserhöhungen und blockieren drei Tage lang das
Flugfeld.
1992: Der japanische Autokran Hersteller
TADANO spendet einen Autokran im Wert von 800.000 US-Dollar
und bringt ihn zur Osterinsel. Dieser Kran soll die schweren
Moai der Ahu-Anlage Tongariki auf die Anlage heben. Später
soll der Kran als Last Kran auf der Osterinsel verbleiben.
Dieser Autokran wird auf der Osterinsel
derart vernachlässigt, dass der Kran bereits im Jahre
2003 schrottreif ist. TADANO spendet im Nov. 2004 einen
weiteren Kran, der 2005 zunächst nach Chile gebracht
werden muss und erst im März 2006 auf der Osterinsel
ankommt. Im Jahre 2019 hat TADANO gar einen dritten
Autokran gespendet und zur Osterinsel bringen lassen.
1992: Archäologen beginnen, die bedeutendste
Zeremonie-Anlage Ahu Tongariki
zu rekonstruieren und aufzubauen. Diese Anlage
war 1960 durch einen Tsunami komplett zerstört worden.
1993:
1993 Die kritischen Stimmen aus dem Bürgermeisteramt
gegenüber der chilenischen Politik gehen den Mitgliedern
im Ältestenrat nicht weit genug. Nachdem Chile ein Gesetz
für die Rechte indigener Minderheiten verabschiedet,
wird symbolisch der Kirchenvorplatz besetzt
und für die vollständige Rückgabe der Insel
an die Rapanui demonstriert. (Die Besetzung geht von 1994
bis 1998 und wird 2001 von der chilenischen Regierung beendet,
indem zwei illegal errichtete Gebäude zwangsweise eingerissen
werden.)
1993 leben noch fünf
Lepra-Kranke auf der Osterinsel. 1
Lepra kranke Rapa-Nui erhält die Möglichkeit, sich
in Santiago operieren zu lassen.
1993 wird die "Toromiro Management
Group" gegründet. Zu den Mitgliedern gehören
die Botanischen Gärten Göteborg und Bonn sowie der
Kew Garden bei London und die chilenische Forstverwaltung.
Ziel dieser Vereinigung ist es, den Toromiro Baum
wieder auf die Osterinsel anzusiedeln. 
1993 trifft ein Schwerlastkran
zum Aufstellen der Moai am Ahu Tongariki
auf der Osterinsel ein. Dieser Kran im Wert von 800.000
US-Dollar war von der japanischen Firma Tadano aus
Tokio gespendet worden.
1994: 
1994 wird auf der Osterinsel der Film "Rapa
Nui - Rebellion im Paradies" von Kevin Costner produziert.
Der 20 Million Dollar Film wird ein Flop, doch die Rapanui
lieben diesen Film, er wird regelmäßig auf der
Insel in drei Sprachen gezeigt.
1995
1995 erhält die chilenische Forstverwaltung
von den Botanischen Gärten Göteborg sowie Bonn insgesamt
180 Toromiro-Setzlinge für eine Wiederanpflanzung
des Baumes auf der Osterinsel. Während der Quarantänezeit
in der Forstverwaltung gehen die Setzlinge an einer Pilzerkrankung
ein. Seither soll das einzige Exemplar eines Toromiro-Baumes
auf der Osterinsel im Garten des Gouverneurs wachsen.
1995: Die Osterinsel wird als "Nationalpark
Rapa Nui" Teil des UNESCO-Welterbes.
1997:
Die chilenische Regierung gibt jeder Rapanui-Familie
5 Hektar Land "zurück". Die Flächen
werden aus dem Nationalpark ausgegliedert. Die Behörden
versprechen sich dadurch eine Stärkung der Landwirtschaft
und insbesondere eine Verbesserung der Eigenversorgung der
Bevölkerung.
1997/98:
1997/98: wird vom staatlichen Fernsehen Chile eine Seifenoper
mit dem Titel "Iorana, Bienvenido al Amor"
mit Handlung auf der Osterinsel gedreht. Seit Ausstrahlung
dieser Serie hat sich die Zahl der chilenischen Touristen
vervielfacht.
Die Ereignisse ab 2000 entnehmen Sie bitte anderen Internet-Veröffentlichungen.
** = Statistik Walter Knoche
"Die Osterinsel".
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