Osterinsel - Rapa Nui Schicksal  von 1900 bis 1999

Osterinsel - Rapa Nui Schicksal von 1900 bis 1999


Osterinsel - Rapa Nui Schicksal von 1900 bis 1999

Die Geschichte der Osterinsel ab 1900Kurzbeschreibung: Inselkarte - und Geschichte Osterinsel 1900 - 1999

Die Ausbeutung und der Ausverkauf der Osterinsel ziehen sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Rapanui selber bleiben bis 1964 ohne Rechte und mit eingeschränkten Freiheiten. Doch dann wandelt sich das Leben der Rapanui hin zur Moderne. Die örtliche Bevölkerung erhält die volle chilenische Staatsangehörigkeit, mit Reisepass und Reisefreiheit.

Wissenschaftler beginnen im 20. Jahrhundert, die Osterinsel intensiv zu erforschen. Die USA finanzieren 1965 den Bau eines Flughafens und machen die Insel nun auch für Touristen zugänglich. Die Bevölkerung stellt sich zwangsläufig auf die Bedürfnisse der modernen Welt ein. Mit dem Bau der (damals) längsten Start- und Landebahn Südamerikas im Jahre 1985 durch die Amerikaner, ist der Tourismus nicht mehr aufzuhalten. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts beginnt die Insel, im Plastikmüll der Tourismusindustrie zu versinken.

 

Quelle:
- siehe nachfolgende Beschreibungsseiten

 

 

Die Osterinsel zwischen 1900 und 1999:

1900:

König Enrique Ika 1900Am 08. Januar 1900 wird Enrique Ika zu Tu'u Hati (bis dahin "Premierminister" im Bürgerrat des 1898 verstorbenen Rapanui Königs Kainga) zum neuen König der Rapanui bestimmt. Die Rapanui lehnen sich gegen ihre Fremdherren aufEnrique Ika macht sich für neue Streiks der Rapanui gegenüber der Schaffarm stark und erreicht, dass der Verwalter Alberto Sánchez durch einen neuen Verwalter Horatio (Horace) Cooper ersetzt wird. Doch Cooper ist noch strenger, lässt die Rädelsführer von Enrique Ikas Aufstand verhaften und erklärt die Osterinsel außerhalb von Hanga-Roa zur Tabu-Zone.

Ende März 1900 erreicht ein weiteres Dutzend bewaffneter Wachen die Insel und stärken die Position des Inselpächters Merlet. Enrique Ika zu Tu'u Hati Status als König wird nicht anerkannt. Er unterwirft sich der Zwangsgewalt des Schafranch-Verwalters H. Cooper.

1900: Insgesamt leben 231 Menschen, auf der Insel, davon sind 213 einheimische Rapanui ** (65 Männer, 64 Frauen, 44 Jungen und 41 Mädchen), plus 12 chilenische Siedler, 2 Engländer, 1 Franzosen und 1 Italiener.

1900: Der Tierbestand liegt bei 24.000 Schafen, 200 Pferde und 4.000 Rinder.

1900: Die Witwe des verstorbenen Königs Kainga wird mit dem Chilenen Manuel A. Vega verheiratet. Es ist die erste Ehe zwischen einem Festland-Chilenen und einer Rapanui.

1900: Vom 27. Januar 1900 bis 04. Februar 1900 besucht Pater Isidore Butaye vom Apostolischen SS-CC-Vikariat Tahiti die Osterinsel. Pater Isidore Butaye ist der letzte SS-CC-Missionar, der von der "apostolischen Ordensgemeinschaft der Heiligsten Herzen Jesu und Maria und der Ewigen Anbetung" geschickt wird.

1900: Mithilfe des Laienpredigers Nikolas Pakarati haben einige Rapanui das europäische Alphabet erlernt und schreiben ihre Mythen und Legenden nieder. Diese Niederschriften bilden bis heute eine wichtige Grundlage zur Erforschung der historischen Inselgeschichte. [siehe auch Rapanui-Manuskripte 1892-1896]

 

1901:

Der französische Frachter "La Durance" landet an der Osterinsel. Der französische Schiffsarzt Dr. Delabaude nimmt erste bescheidene Grabungsarbeiten vor.

 

Die Rapa Nui im Jahre 1901 in Hanga Roa - Osterinsel


Die Rapa Nui im Jahre 1901 in Hanga Roa - Osterinsel



1901:

Die Rapanui lehnen sich gegen ihre Fremdherren auf1901: Manuel A. Vega lässt sich vom Bürgerrat instrumentalisieren und beginnt als Ehemann der Königswitwe eine Revolte gegen die Schaffarm. Die Rebellion verblasst sehr schnell, die Unzufriedenheit der Rapanui bleibt.

 

1901: König Moses Tu'u Hereveri1901: Ende 1901 bestimmt der Bürgerrat den 28-jährigen Rapanui Moses Tu'u Hereveri zum neuen König. Die Rapanui lehnen sich gegen ihre Fremdherren aufHoratio Cooper gibt seine Zustimmung zu den Feierlichkeiten der Königswahl und wird vom Laienpriester Nicolás Pakarati zum König gekrönt. Moses Tu'u Hereveri (auch "Beri-Beri" oder "Tueriveri") steht unter dem Einfluss von Maria Angata Veri und initiiert eine der größten und heftigsten Revolten dieser Zeit gegen Horacio Cooper. Moses Tu'u Hereveri Status als König wird nicht anerkannt.

 

1902:

Basilio Rojas 1902 OsterinselDie Rapanui lehnen sich gegen ihre Fremdherren aufNach einer erneuten Arbeitsrevolte beschuldigt Horacio Cooper sechs Rapanui, darunter José Pirivato, der Rebellion. Der Kapitän Basilio Rojas des wenig später ankommenden chilenischen Trainigs- und Versorgungsschiffes "General Baquedano", lässt die sechs Männer verhaften. Rojas verurteilt sie und nimmt sie mit nach Valparaíso. Es sind: José Pirivato, Remuto Hito, Nicolas Teao, Ruperto Nai, Esteban Kaiuhi und Ioane Tu'u. Seither sind die Männer spurlos verschwunden. Cooper rüstet die Ranch mit Waffen auf und erhält von der Marine vier Mauser-Gewehre sowie 500 Schuss Munition.

Basilio Rojas bestimmt weiterhin, dass zukünftig jeder Leiter der Schaffarm automatisch auch das Amt des Unterdelegierten für Chile einnimmt und jeder Protest gegen die Ranch auch ein Protest gegen Chile ist. Jeder Grund nicht zu arbeiten wird als Revolte gewertet mit der Konsequenz, dass die Verantwortlichen verhaftet und nach Chile deportiert werden.

Anmerkung: Mit der chilenischen Verfügung vom 15. Juni 1896 war zuvor Alberto Sanchez Manterola (namentlich) zum ersten staatlichen Inselchef ernannt worden.

Eine Abordnung der Schiffscrew der General Baquedano 1902 am Moai-Steinbruch Rano Raraku

 

Juan TepanoJuan Tepano1902: Juan Tepano wird von der örtlichen Militärverwaltung zum neuen Dorf Chef und Sprecher der Rapanui bestimmt und hat damit auch die Polizeigewalt in Hanga Roa. Offiziere der Dependance versuchen sogar, ihn zum Rapanui - König auszurufen, doch weder die Inselbewohner noch Tepano nehmen diese Zeremonie ernst. Tepano hat mit 14 $ monatlich ein ungleich höheres Einkommen als die Landarbeiter von der Farm und steht damit im Interessenskonflikt zwischen der Marine-Dependance und seinen Landsleuten im Reservat.

 

1903:

Enrique Merlet um 1900Der chilenische Viehzüchter Enrique Merlet, der 1895 die Osterinsel von der chilenischen Regierung für 20 Jahre gepachtet hatte, verkauft seine Ansprüche an das britische Handelshaus Williamson-Balfour.

1903: Der kurzzeitige König von 1901/1902 Moses Tu'u Hereveri, wird vom aktuellen Kommandanten Arturo Cuevas des chilenischen Versorgungsschiffes "General Baquedano" als Kabinen-Steward angestellt. Aufgrund seiner guten Führung wird er sogar zum Chef-Steward befördert und hat bis 1905 die Gelegenheit, die Welt zu bereisen.

 

1904:

Alexander Agassiz 1904Im Dezember 1904 erreicht die Agassiz-Albatros-Expedition mit dem Dampfschiff "Albatros", unter Kapitän L.M. Garrett, die Osterinsel. Die Expedition wird von Alexander Agassiz geführt, der von seinem Assistenten Henry Bryant Bigelow, sowie von dem Naturforscher Frederick M. Chamberlain und Professor C.A. Kofoid begleitet wird. Allgemeines Ziel ist es, im Auftrag der US-Fischkommission das Meeresleben im Humboldt-Strom zu untersuchen. Auf der Osterinsel führen die Teilnehmer unter Zuhilfenahme des Verwalters der Schaffarm H. Cooper Studien an den historischen Denkmälern durch, dabei unter anderem an den Orten "Rano Raraku" sowie im Zeremonie-Dorf "Orongo", am Rano Kau. Hierbei nimmt Agassiz einige Artefakte aus den Steinhäusern mit, darunter auch einen rd. 88 x 60 x 30cm großen Stein, auf dem ein Manupiri abgebildet ist.

Rapanui im Jahre 1904 - aufgenommen von Alexander Agassiz

1905:

Das CEDIP-Transportschiff vom Handelshaus Williamson-Balfour, die Goleta Sarita, strandet im Dezember an der Osterinsel. Die Crew und der Kapitän müssen für mehrere Monate auf der Osterinsel bleiben.

 

1906:

Im Juli 1906 besuchen die britischen Kriegsschiffe "HMS Cambrian" und "HMS Flora" die Osterinsel. Bei ihrer Weiterreise nimmt die "HMS Cambrian" zwei Matrosen des im Jahr 1905 gestrandeten "Goleta Sarita" mit nach Tahiti. Hier prangern sie die Ausbeutungsbedingungen der Inselbewohner an. Fünf weitere Matrosen werden nach Valparaiso transportiert.

 

1908:

Percival Henry EdmundsHoracio Cooper verlässt am 07. März mit dem jährlichen Versorgungsschiff "General Baquedano" die Insel und wird durch den neuen Verwalter der Schaffarm Percival H. Edmunds ersetzt. Mit Edmunds kehrt auf der Insel wieder etwas Ruhe ein. Er zeigt sich gegenüber den Rapanui als sehr bodenständig und stellt Juan Tepano als Vorarbeiter ein.

 

Der Ort Hanga Roa hat 30 Häuser. Die Bevölkerungszahl beträgt zu dieser Zeit etwa 200 Inselbewohner.

 

1911:

Dr. Walter Knoche Osterinsel2. Moai, den W. Knoche 1911 von der Osterinsel entfernt hatMoai, von Dr. Walter Knoche von der Osterinsel entferntDas chilenische Trainings- und Versorgungsschiff "General Baquedano" setzt auf der Osterinsel [für die Zeit vom 13.04 bis 25.04.1911] einige Gelehrten ab, darunter Dr. Walter Knoche, Edgardo Martinez, Calderon sowie Francisco Fuentes. Diese Wissenschaftler führen die ersten meteorologischen, ethnologischen, anthropologischen und medizinischen Forschungen durch und nehmen einen Moai mit. Knoche bringt eine zweite Steinstatue mit von der Osterinsel. Sie trägt den wissenschaftlichen Namen MN-SAN-003 und wirkt so atypisch, dass man kaum glauben mag, dass sie von der Osterinsel stammen soll.

Die Knoche-Expedition bringt auch eine große Sammlung an Holzskulpturen zurück mit nach Chile, wobei es sich wahrscheinlich um Nachbildungen handelt. Dr. Walter Knoche veröffentlichte die Ergebnisse 1925 in seinem Buch "Die Osterinsel".

 

Pater Zósimo Valenzuela 1911 auf der OsterinselDer See-Kaplan Pater Zósimo Valenzuela ist 1911 ebenfalls auf die Osterinsel geschickt worden. Er kommt im Auftrag des römisch- katholischen Vikariates (und späteren Bischof) Monseñor Rafael Edwards, um die dortige Kirchengemeinde zu besuchen. "Zósimo", so wie er von den Einheimischen genannt wird, ist entsetzt über das Elend im Lager der Lepra-Station und verteilt aus dem Vorrat der "General Baquedano"- Schiffsküche Mehl, Brot, Zucker, Reis und kontinentales Gemüse. Auch die Matrosen der "General Baquedano" zeigen sich ergriffen von der Armut dieser Menschen und spenden spontan persönliche Bekleidungsgegenstände.

1911:

Insgesamt leben 228 Menschen auf der Insel (Männer und Frauen in gleicher Anzahl). **

1912:

Emilio Larenas de Rio, Kapitän des jährlichen Versorgungsschiffes "General Baquedano", wird von vielen Rapanui bedrängt, er möge sie von der Osterinsel mitnehmen. Larenas stellt daraufhin 4 Rapanui als Matrosen bzw. Kabinen-Stewards ein. Es sind: Miguel Maurata, Cristián Pakarati Rangitaki, Jeremías Ruko und Andrés Tekena.

Insgesamt leben 248 Menschen auf der Insel. **

 

1913:

Anfang 1913 macht der Kapitän des Schiffes "Knight of the Garter" auf den Weg von Valparaíso nach Australien Zwischenstation auf der Osterinsel. Der Kapitän und die Crew sind entsetzt, die Rapanui in einem derartigen Elend sehen zu müssen. Lepra-Station 1911 auf der OsterinselKurze Zeit später erscheint ein Bericht über ihre negativen Eindrücke in der britischen Presse und schnell verbreitet sich die Nachricht in den Medien bis hin zu Chile. Hier nun beginnt auch die chilenische Oberschicht, sich ernsthafte Gedanken über die Kranken auf der Osterinsel zu machen. Sie organisieren eine Spendenaktion für die Rapanui.

1913:

Die Lepra-Station hat zu dieser Zeit mit 14 offensichtlich verstümmelte Lepra-Kranken ihren bis dahin höchsten Krankenstand erreicht.

1913:

Im Juni 1913 stranden der Kapitän N.P. Benson und zehn seiner Besatzungsmitglieder in einem sieben-Meter langen Boot auf der Osterinsel. Ihr Oregon-Holzschoner "El Dorado" war auf hoher See, rund 1.000 km östlich der Osterinsel gesunken und die Crew war danach 11 Tage in dem kleinen Boot unterwegs. Percy Edmunds nimmt die Männer auf. Während die Offiziere bei Edmunds im Haus wohnen, zeltet die Mannschaft im verlassenen Missionshaus in Hanga-Roa. Nach 105 Tagen Aufenthalt auf der Insel segeln Kapitän N.P.Benson und zwei seiner Besatzungsmitglieder [im Oktober 1913] mit einem kleinen Boot nach Mangareva, dann weiter nach Tahiti. Die zurückgebliebenen acht Besatzungsmitglieder werden im Dezember 1913 von dem britischen Dampfer "Knight of the Garter" mitgenommen.

 

1914:

Katherine Routledge 1914 auf der Osterinsel60 cm hohe MoaI-Figur tita' Hanga o te Henua, entfernt von K. Routledge 1915Am 29. März 1914 erreicht die britische Historikerin Katherine Routledge die Osterinsel und bleibt für eine privat finanzierte Expedition 17 Monate. Mit Routledge beginnt die erste ernsthaft durchgeführte Forschungsarbeit auf der Osterinsel. Routledge kartographiert die gesamte Insel. Sie zeichnet viele archäologisch interessante Monumente und führt weitreichenden Grabungen an den Moai am Rano Raraku durch. Ihr Reisebericht ist eine wertvolle Grundlage für spätere Forschungen.

William Scoresby Routledge 1914 auf der OsterinselK. Routledge wird begleitet von ihrem Ehemann William Scoresby Routledge. W.-S. Routledge zeigt sich derart cholerisch, dass er mit seinen Wutausbrüchen immer wieder den Erfolg der Expedition gefährdet. Durch das aggressive Auftreten von William S. Routledge, kündigen die eingestellten Archäologen schon vor Ankunft Expedition auf der Osterinsel ihre Anstellungsverträge. Auf der Osterinsel provoziert William S. Routledge durch sein unsensibles Auftreten einen Aufstand der Rapanui.

 

Aufstand:

Die Rapanui lehnen sich gegen ihre Fremdherren auf1914: Unter Einfluss der religiösen Führerin Maria Angata Veri bildet sich eine Widerstandsbewegung gegenüber den Fremdherren auf der Osterinsel. Am 30.Juni 1914 lehnen sich die Rapanui gegen die Fremdherren ihrer Insel auf. Sie bedrohen den Verwalter der Schafranch "CEDIP" - Percival H. Edmunds und fordern ihn auf, die Insel zu verlassen. Edmunds verschanzt sich in seiner Residenz. Die Rapanui töten immer mehr Tiere, ohne sie verwerten zu können. 1914 Rapanui-Aufstand auf der OsterinselKatherine Routledge versucht zu vermitteln. Wie durch ein Wunder kommt es zu keiner tödlichen Konfrontation. Beide Parteien setzen auf das schon überfällige Versorgungsschiff aus Chile und die richterliche Autorität des jeweils kommandierenden Kapitäns. In diesem Fall: Almanzor Hernández.

 

Kriegsrecht:

1914: Am 05. August 1914 erreicht das chilenische Trainings- und Versorgungsschiff "General Baquedano" die Osterinsel. Der Kapitän des Schiffes Almanzor Hernández wird durch die Rapanui über ihr Vorhaben und ihre Forderungen informiert. Hernández befragt den Verwalter Edmunds und inhaftiert daraufhin den Rädelsführer der Rapanui, Daniera Tevave Korohua (der Schwiegersohn von Maria Angata Veri). Daniera Tevave Korohua war nachweislich der Verfasser eines Manifestes gegen Edmunds und gegen die Schafranch. Die Osterinsel wird unter das Chilenische Kriegsrecht gestellt.

Moses Tu'u Hereveri, der von 1903 bis 1905 auf der "General Baquedano" Dienst als Kabinen-Steward gemacht hatte und dann auf die Insel zurückgekehrt war, wird von Hernández, anstelle von Juan Tepano, als Dorfpolizist bestimmt.

José Ignacio vives Solar 1914 auf der Osterinsel1914: Hernández setzt Edmunds als Gouverneur ab und bestimmt José Ignacio Vives Solar zum neuen Vertreter Chiles auf der Osterinsel. José Ignacio Vives Solar, ein ehemaliger Journalist, war eigentlich auf die Insel gekommen, um auf der Osterinsel eine Schule aufzubauen. Vives Solars Vorhaben beruht auf einer Empfehlung von Dr. Walter Knoche aus dem Jahr 1911.

Vives Solar erlässt sofort einige Anordnungen, um die Lage der Rapanui zu verbessern. Unter anderem verbietet er die Zwangsarbeit, erlaubt ab sofort den Fischfang für die Einheimischen oder hebt die Isolation der Lepra-Station auf. Kapitän Hernández macht die Zustände auf der Osterinsel in Chile öffentlich.

Vives Solar organisiert einen Schulunterricht. Die Kinder zeigen wenig Interesse, das Projekt schläft innerhalb eines Jahres ein.

Von nun an wird die Insel durch Insel-Gouverneure regiert, die in der Regel nach zwei Jahren durch Chile ausgetauscht werden. Für die Rapanui ändert sich bis 1965 wenig, weil die jeweiligen Gouverneure in der Regel die Verwaltungsnormen ihrer Vorgänger übernehmen, ohne sie zu hinterfragen.

 

Karl Dick 1914 vor der Osterinsel1914: Das Geschwader des deutschen Admirals Spee, mit den Panzerkreuzern "SM Scharnhorst" und "SM Gneisenau", den kleinen Kreuzern "SMS Leipzig", "SMS Nürnberg", "SMS Dresden", sowie Begleitschiffen, lässt sich im Oktober 1914 vom englischen Verwalter der Firma Williamson & Balfour mit Hammelfleisch versorgen.

 

1914: Deutsche Matrosen schlachten auf der Osterinsel Schafe

Der Verwalter Percival Edmunds nimmt einen Scheck statt, die ihm vorher angebotenen, Goldmünzen. Er weiß bis dahin nicht, dass der 1. Weltkrieg ausgebrochen ist.

1914: deutsches Geschwarder vor der Osterinsel

Das Geschwader verlässt die Insel.

Otto Brauer 1914 vor der OsterinselAm 23. Dezember 1914 erscheint das deutsche Kriegsschiff "Prinz Eitel-Friedrich" mit dem französischen (Kohlen)-Frachter "Jean". Die deutschen Soldaten installieren eine Antenne auf der Maunga Terevaka. Nachdem die Kohlen vor der Osterinsel auf die "Prinz Eitel-Friedrich" übernommen sind, wird das französische Schiff in der Bucht vor Hanga Roa versenkt. Die französische, sowie eine englische Besatzung (deren Schiff zuvor ebenfalls gekapert und versenkt wurde, bleiben nach Abzug der Deutschen auf der Osterinsel.

 

1914:

Maria Angata Veri 1914Ende Dezember 1914 stirbt Maria Angata Veri und wird im Januar 1915 auf dem Friedhof an der "Te Pito o Te Henua" Straße (hinter dem heutigen Sportplatz) bestattet. Maria Angata Veri wird 1995 umgebettet und erhält ein Ehrengrab direkt neben der Kirche. In dieser 1995 erbauten Ehrenkapelle werden noch 3 weitere Personen beigesetzt und zwar der 1868 verstorbene Pater Eugéne Eyraud, der 1927 verstorbene Inselgeistliche Nicolas Pakarati sowie der 1969 verstorbene Missionspriester Pater Sebastian Englert.

Mit Ankunft des chilenischen Trainings- und Versorgungsschiffes "General Baquedano" löst sich auch Angatas Anhängerschaft auf.

 

1914:

Nikolas Pakarati 1914Die Arbeit des Laienpredigers Nikolas Pakarati trägt Früchte. Die in Hanga Roa lebenden Rapanui haben so gut wie alle ihre bootsartigen Hütten verlassen und leben zwischenzeitlich in europäisch orientierten Holzhäusern. Sie schlafen allerdings weiterhin auf Schilfmatten und halten ihre Hühner mit im Haus. Alle Rapanui gehen sonntags regelmäßig in die christliche Kirche. TOP

 

1915:

Kapitän DillingerAm 26. Februar 1915 erreicht das norwegische Schiff "Nordvik" die Osterinsel. Bei seiner bei seiner Weiterfahrt werden die von den Deutschen zurückgelassenen französischen und englischen Seemänner mitgenommen. Der französische Kapitän Dillinger und fünf seiner Gefolgsleute, bleiben allerdings auf der Insel zurück, weil sie dem französischen Konsul in Valparaíso eine Nachricht geschickt hatten und nun seine Anweisungen abwarten wollen.

 

Die Rapanui lehnen sich gegen ihre Fremdherren aufIm Juni 1915 erreicht das Schiff "General Baquedano" erneut die Osterinsel. Der amtierende Kapitän Ward nimmt zur Kenntnis, dass die Rapanui, trotz einer Verbesserung ihres Arbeitsentgeltes, nicht für die Schaffarm arbeiten wollen. Ward schlägt deshalb vor, eine evangelische Mission zur "Moralisierung der Inselbewohner" zu entsenden. Kapitän Dillinger und seine restlichen Männer werden mit nach Valparaíso genommen.

 

1916:

Militärbischof Rafael Edwards 1916 auf der OsterinselNikolas Pakarati 1914In Hinblick auf die bekannt gewordenen Zustände auf der Osterinsel besucht der chilenische Militärbischof Rafael Edwards Salas * im Auftrag der chilenischen Regierung die Insel. Er trifft sich mit den Katechisten Nikolas Pakarati und zeigt sich über die Unterdrückung der Insulaner schockiert. Zurück in Chile berichtet Edwards über die dortigen Zustände und wird promt Vorsitzender einer Osterinselkommission. Außer einer Verlagerung der Zuständigkeiten innerhalb der chilenischen Verwaltung ändert sich für die Rapanui nichts.

*Bischof Edwards Salas war der Urgroßonkel von Edmundo Edwards. Edmundo Edwards arbeitete 1960 als Volontär unter Professor William Mulloy, der zu dieser Zeit auf der Osterinsel verweilte und die Ahu-Anlage Akivi restaurierte. Später (1977) war Edwards u.a. Mitbegründer des Instituts für Osterinselstudien an der Universität Chile. In den 1990er und 2000er Jahren ist Edmunds maßgeblich an der Erforschung der Sternenobservatorien beteiligt. Mateo Veriveri 1916

Das chilenische Versorgungsschiff, General Baquedano, mit dem Edwards gekommen ist, nimmt den Rapanui Mateo Veriveri (Bruder von Gabriel Veriveri) als Matrosen an.

1916: Insgesamt leben 273 Menschen auf der Insel. **

1916: Der amerikanische Wissenschaftler Carnegie unter Kapitän James Percy Ault nimmt im Dezember 1916 eine Moai-Statue (MN-SAN-001) mit und bringt diese nach Santiago de Chile. Eine Gruppe von Rapanui transportierte diese Statue zuvor mit mehreren Ochsenkarren (vermutlich) von der Halbinsel Poike zur Küste. Die 1,57 Meter große Statue besteht nicht aus dem Rano Raraku-Tuff sondern aus Trachyte.

1916 einige Rapanui mit dem Moai MN-SAN-001
1916 einige Rapanui mit dem Moai MN-SAN-001

 

1917:

Dr. Walter Knoche hält in seiner Statistik fest: "Die Zahl der Leprösen, d. h. zweifellos nur der schwer Erkrankten und Isolierten, beträgt 14".

1917: Chile beschließt am 29. Januar 1917 per Gesetz "3220" den Bau eines Krankenhauses und den Bau eines Schulgebäudes. Das Vorhaben wird nur zum Teil umgesetzt. Von dem geplanten Schulgebäude wird lediglich eine Wand errichtet. Bei schlechter Witterung fällt der Unterricht aus.

Militärbischof Rafael Edwards 1916 auf der OsterinselModesto de AdiosPriester Bienvenido de Estella 1918 auf der Osterinsel1917: (Juni) - Bischof Rafael Edwards Salas kommt nach 1916 noch einmal auf die Osterinsel und bringt die Kapuziner-Mönche Pater Bienvenido de Estella und Bruder Modesto de Adios mit. Die beiden Mönche bemühen sich in den folgenden acht Monaten um den menschenwürdigen Ausbau der Lepra-Station.

1917: Der neue Gouverneur Exequiel Acuña von der Marineverwaltung auf der Osterinsel verlängert den 1895 mit dem chilenischen Viehzüchter Enrique Merlet geschlossenen Pachtvertrag für die Schaffarm, um weitere 20 Jahre. Dieser Pachtvertrag schließt die gesamte Insel, mit Ausnahme eines rd. 200 Hektar großes Areal des Rapanui Reservates rund um Hanga Roa, ein.

1917: Das unter Graf Luckners Kommando stehende deutsche Kriegsschiff "Seeadler" strandet am 2. August auf einen Atoll bei den Gesellschaftsinseln.SMS Seeadler, gestrandet 1917 auf dem Mopelia Riff Während Luckner in Kriegsgefangenschaft gerät, kapern einige Offiziere sowie eine Gruppe Matrosen den französischen Zweimaster "Lutece", taufen es auf den Namen "Fortuna" und flüchten damit auf die Osterinsel.

Der Zweimaster treibt beim Versuch des Anlandens auf die Klippen und sinkt. Die gesamte Besatzung kann sich aber an Land retten. Die Offiziere werden im Verwaltungsgebäude der Schafsfarm von Williamson & Balfour untergebracht. Als nach einigen Monaten am Horizont ein chilenisches Versorgungsschiff gesichtet wird, versuchen die Deutschen vergeblich, dieses Schiff zu kapern. Die Deutschen willigen letztlich ein, sich nach Valparaíso bringen zu lassen.

1917: Insgesamt leben 301 Menschen auf der Insel **. Unter diesen befinden sich 280 Polynesier, 18 Chilenen, 3 Europäer.

 

1918:

Priester Bienvenido de Estella 1918 auf der OsterinselIm April 1918 trifft der Kapuziner Priester Bienvenido de Estella erneut auf der Osterinsel ein und bleibt für sechs Monate. Während dieser Zeit sammelt de Estella wertvolle Informationen über die Rapanui und ihre Lebensbedingungen.

 

1918 / 1919: [Pflichtarbeit der Rapanui]

Chiles Öffentlichkeit verliert das Interesse an die Osterinsel, ebenso die chilenische Verwaltung. In dieser Zeit und auch mit Zustimmung des auf der Osterinsel amtierenden Gouverneurs Exequiel Acuña, wird die Pflichtarbeit der Rapanui wieder* eingeführt und der Begriff "Fiskal-Montag" geprägt. Die Rapanui werden verpflichtet, jeden Montag - unentgeltlich - für die Schafranch zu arbeiten. Diese Verpflichtung hält sich bis in die 1960er Jahre.

* Die Verpflichtung, für die Schaffarm unentgeltlich arbeiten zu müssen, war 1897 vom chilenischen Pächter Enrique Merlet eingeführt und 1914 vom Inselgouverneur José Ignacio Vives Solar wieder aufgehoben worden.

 

1920:

William Alanson BryanNach Enrique Merlets Tod stellt Henry Willamson von der "Williamson-Balfour Company" fest, dass die Anlagen auf der Osterinsel derart marode sind, dass sich die Frage der Wirtschaftlichkeit stellt. Willamson will deshalb neues Kapital einsammeln, um die Schafranch profitabler zu machen. Aus diesem Grund beauftragt er William Alanson Bryan aus Hawai'i ein Gutachten zu erstellen.

Bryan stellt eine Liste von Empfehlungen auf, die sich unter anderem auf die Instandsetzung von Gebäuden, Lager, oder Zäune beziehen, oder auch die Frage von geeigneten Werkzeugen bzw. Bewässerungssystemen und Anpflanzungen von Bäumen betreffen. Im Zuge seiner Empfehlungen erhält der Verwalter Percival Edmunds auch ein Automobil. Es ist ein "Ford-T", das erste Automobil auf der Osterinsel.

 

1922:

Insgesamt leben 298 Menschen auf der Insel. Davon sind 156 Männer und 142 Frauen. Es gibt eine 100-jährige und 9 Greise um oder über 80 Jahre **.

1922: Aufgrund des Bryan Gutachten wird eine neue Angestellten-Position geschaffen. Edmunds erhält als Ersatz für seinen langjährigen Vorarbeiter Juan Tepano, den schüchternen, aber fähigen Schotten Lachlan MacKinnon. Lachlan MacKinnon ist verantwortlich für die Schaffung eines modern geführten Wirtschaftskomplexes zur Pflege und Scheren der Schafe sowie für die Vorbereitung zum Versand der Wolle. Diese Anlage entsteht in der Inselmitte "Vaitea".

1922:

Als Lepra-Kranke sind offiziell 11 Personen (6 Männer und 5 Frauen) registriert. Es sind Personen mit sichtbaren Verstümmelungen im Alter von zwischen 4 und 60 Jahren. Dr. Walter Knoche schätzte 1911 die der Erkrankten auf 10% der Bevölkerung; nach einer Volkszählung gibt es 297 Menschen auf der Insel. Danach sind rd. 30 Menschen an Lepra erkrankt.

1922: Der 76-jährige Neuseeländer Professor John Mc Millian Brown besucht für fünf Monate die Osterinsel und führt einige Studien durch. Er hat sich bei Percival H. Edmunds einquartiert und deshalb nur wenig Kontakt mit den Einheimischen Rapanui. Seine Veröffentlichungen später sind von esoterischer Phantasie geschmückt.

1926:

Mateo Veriveri 1916Der tahitische Schoner "Moana" nimmt zwei europäische Kolonisten und 13 Rapanui mit nach Tahiti. Es sind: Heremeta Make, ihr Mann Vincent Pont, ihr Sohn Vicente Pont und seine Frau Laura Hill Huki sowie vier ihrer Kinder; Rafael Cardinali und sein Adoptivsohn Rafael Roe (8 Jahre alt); Ex-Seemann Mateo Veriveri und sein Bruder Gabriel; zwei Kinder des Katechisten Nicolas Pakarati: Domingo und José Pakarati Rangitaki und Juan Ruko.

Die Rapanui erhalten von der Marineverwaltung nur deshalb die Ausreiseerlaubnis, um in Tahiti geerbte Landansprüche zu verkaufen.

 

1927:

Mateo Veriveri 1916Von den 1926 ausgereisten 13 Rapanui kehren 12 Rapanui auf die Osterinsel zurück, ebenso die zwei europäischen Kolonisten. Einzig Mateo Veriveri bleibt auf Tahiti, weil er dort Arbeit gefunden hat.

 

1927:

Nicolas Pakarati stirbt 1927Am 12. Oktober 1927 stirbt der Inselgeistliche Nikolas Pakarati nach einer Schaffenszeit von 39 Jahren im Alter von 76 Jahren. Er wird auf dem Friedhof an der "Te Pito o Te Henua" Straße (hinter dem heutigen Sportplatz) bestattet. Nikolas Pakarati wird 1995 umgebettet und erhält ein Ehrengrab direkt neben der Kirche. In dieser 1995 erbauten Ehrenkapelle werden noch 3 weitere Personen beigesetzt und zwar der 1868 verstorbene Pater Eugéne Eyraud, die 1915 verstorbene Christenführerin Angata Veri (Pakomio) sowie der 1969 verstorbene Inselgeistliche Pater Sebastian Englert.

 

1928:

Durch die Weltwirtschaftskriese ist in Chile eine Revolution ausgebrochen. Nach einem Staatsstreich werden einige chilenische Oppositionspolitiker auf die Osterinsel deportiert und bringen so das weltpolitische Geschehen mit auf das ferne Eiland. Zwischen einigen Matrosen und Soldaten kommt es zu scharfen Zusammenstößen, an denen auch Rapanui beteiligt sind.

 

1929:

Eine weitere Gruppe politischer Gefangener aus Chile trifft auf der Osterinsel ein.

1929: Die chilenische Regierung kündigt den Pachtvertrag mit Williamson & Balfour über die Schafsfarm; dieser Beschluss wird allerdings nicht vollstreckt.

 

1930:

1930 besteht nur noch ein Viertel der Bevölkerung aus Rapanui. TOP

1930: Der schwedische Botaniker Skottsberg führt einige Studien auf der Osterinsel durch.

 

1931:

Zweiter Putschversuch auf dem chilenischen Festland. Vier weitere politische Gefangene treffen auf der Osterinsel ein. Es sind: Marmaduke Grove, Enrique Bravo, Pedro León Ugalde und Carlos Vicuña Fuentes. Der neue Militärgouverneur Alberto Cumplido Ducos kommt mit demselben Schiff auf der Insel an. Ein Schoner, die "Valencia", wird von der Familie Grove in Tahiti angemietet, um die politischen Gefangenen von der Osterinsel zu befreien. Marmaduke Grove, Enrique Bravo und Pedro León Ugalde fliehen nach Tahiti. Der amtierende Inselgouverneur Alberto Cumplido Ducos schließt sich der Opposition an und lässt die Deportierten frei. Diese Entscheidung bleibt für Cumprido ohne Folgen.

1931: Der Journalist Robert Casey besucht die Insel. Er veröffentlicht einen langen Artikel, der die Mauer und den Stacheldraht anprangert, der die Inselbewohner um Hanga Roa einschließt.

 

1932:

Das US-amerikanische Botanische Museum entsendet mit der Jacht "Zuca" eine Expedition unter Leitung von Tempelton Crockes auf die Osterinsel. Die Wissenschaftler kommen zu Forschungszwecken auf die Insel.

 

1933:

1933 verspricht die chilenische Regierung den Rapanui das Recht auf Bildung zu. Außerdem die Einhaltung von geregelten Arbeitszeiten sowie eine soziale Mindestversorgung.

1933: Der chilenische Militärarzt Álvaro Tejeda Lawrence kommt auf die Osterinsel und führt eine erfolgreiche Gesundheitskampagne zur Ausrottung der Lepra-Krankheit durch.

Richard E. Byrd 19351933: Teilnehmer einer Antarktis-Expedition unter Admiral Richard Evelyn Byrd besuchen am 15. November 1933 für 4 Tage die Osterinsel. Admiral Byrd wird 10 Jahre später [1943] zur Osterinsel zurückkehren, um mit einem kleinen "Grumman J2F"-Flugzeug, einen Erkundungsflug über die Osterinsel durchzuführen.

 

Percival Henry Edmunds1933: Der langjährige Verwalter der örtlichen Schafranch, Percival H. Edmunds sowie sein Vorarbeiter Lachlan Mac Kinnon verlassen die Osterinsel. Als Ersatz kommen Murdoch Smith (mit seiner jungen Frau), sowie W.B. Cater. Mit dem Schiff, dass die Verwalter zur Abreise bzw. Anreise nutzen, kommt die schlimmste "Kokongo" Influenza-Epidemie auf die Insel, die es je gegeben hat. Infolge dieser Epidemie sterben mehr als 30 Rapanui.

 

1934:

Henri Lavachery 1934Alfred Métraux 1934Im Auftrag des "Musée de l'Homme" aus Paris, kommt für die Zeit vom 29. 07. 1934 bis 03.01.1935 eine französisch-belgische Expedition auf die Osterinsel. Die ursprünglich geplante Besetzung mit dem französischen Archäologen Louis-Charles Watelin als Leiter der Expedition und Henri Lavachery für Belgien war mit dem plötzlichen Tod des Watelin hinfällig geworden und der mehr durch eine Verlegenheitsanfrage hinzugekommene Alfred Métraux übernimmt die Leitung der Expedition.

Moai Pou Hakanononga, entfernt von der Osterinsel durch Henri Lavachery 1934Bei Louis-Charles Watelin und Henri Lavachery hatte sich zunächst die Idee festgesetzt, dass sich die Rongorongo-Schrift aus einer Jahrtausend alten Schrift aus dem Indus-Tal entwickelt hat und dass sich hierzu auf der Osterinsel noch Hinweise finden müssten. Doch Vorort muss Lavachery relativ schnell erkennen, dass es unter der dünnen Humusschicht keine Hinweise auf eine ältere Kultur zu finden gibt. Lavachery widmet sich daher als erster Wissenschaftler intensiv mit der Erfassung der Petroglyphen. Métraux trägt als erster Wissenschaftler das Schicksal der Rapanui unter ethnologischen (Völkerkunde) und anthropologischen (Menschenkunde) Gesichtspunkten professionell zusammen.

Im Rahmen der archäologischen Grabungen entdeckt Lavachery in der Ahu-Ruine "O'rongo" eine 2,73 Meter große Steinstatue mit dem Namen "Pou Hakanononga" (Gott der Thun Fischer). Das Expeditionsteam entfernt die Steinstatue sowie einen weiteren Moai-Kopf aus der Anakena-Bucht und nimmt sie für das königliche Museum für Kunst und Geschichte in Brüssel mit nach Belgien.

Lavachery und Métraux werden begleitet vom chilenischen Arzt Dr. Israel Drapkin. Dr. Israel Drapkin beschäftigt sich speziell mit dem Problem der Lepraerkrankungen. Alfred Métraux hält in seinem Bericht fest: "In dieser Zeit gibt es noch 51 Lepra-Kranke auf der Osterinsel".

Durch die französisch-belgische Expedition (Lavachery und Metraux) wird die Problematik der Rapanui erneut auf die chilenische Regierung gelenkt. In Hanga Roa wird eine erste Krankenstation errichtet. Das Schulsystem der Osterinsel wird der Verwaltung in Valparaíso unterstellt. Im Ortskern von Hanga Roa wird ein neues Schulgebäude errichtet. Es ist der Vorläufer der heutigen Grundschule.

Den Rapanui wird neues Land zugeteilt, da das Reservat um Hanga Roa für die wachsende Bevölkerung zu klein geworden ist.

 

1935:

1935: Die Entfernung der zwei Moai von der Osterinsel Anfang 1935, löst in Chile eine große Bestürzung aus. Damit die Artefakte vor zukünftigen Zugriffen Fremder geschützt sind, erklärt die chilenische Regierung im Oktober 1935 große Teile der Osterinsel zum Nationalpark und die gesamte Insel zum "Nationalen Historischen Monument". Der auf der Osterinsel amtierende Inselgouverneur Hernán Cornejo beauftragt daraufhin Pedro Atán, ein vollständiges Inventar aller Steindenkmäler zu erstellen. In dreimonatiger Arbeit pinselt Atán insgesamt 688 fortlaufende Nummern auf die Moai, viele davon sind heute noch sichtbar. Ansonsten bleibt die chilenische Vorgabe nur ein formaler Akt ohne tatsächliche Veränderungen. Der "Nationalpark" bleibt bis 1968 nur ein "Papierpark".

Pater Sebastian Englert auf der OsterinselAm 25. November 1935 trifft der Kapuziner-Mönch Pater Sebastian Englert für eine Forschungsreise auf der Osterinsel ein. Englert ist, gemeinsam mit einem Geologen, der klägliche Rest von ursprünglich 30 Wissenschaftlern, die Chile als wissenschaftliche Expedition zur Osterinsel schicken wollte. Englert soll als Linguist die Rapanui-Sprache erforschen und erfassen. Mit seiner unkonventionellen Art findet er schnell Zugang zu den Insulanern und beschließt, länger zu bleiben.

1935 leben 456 Menschen auf der Osterinsel. Sie bewohnen 1950 Hektar Landfläche. 40 Prozent der Fläche ist davon steinig und nicht kultivierbar. Die Menschen verfügen über kein Wasser, um das Land zu bewirtschaften. Sie stellen Kunstgegenstände her, die sie gelegentlich gegen Kleidung, Seife, Nadeln, Fäden, Scheren und andere Gegenstände an Besatzungsmitglieder von vorbeikommenden Schiffen eintauschen.

Auf der Insel befinden sich 1935 mehr als 70.000 Schafe. Die Company versorgt auf Anordnung der chilenischen Regierung die Bevölkerung regelmäßig mit Fleischrationen. Dennoch werden jährlich zwischen 2000 und 3000 Schafe gestohlen.

TOP

 

1936:

1936 wird der Pachtvertrag mit der Schaffarm um weitere 20 Jahre verlängert. Die Osterinsel wird unter der Oberaufsicht der chilenischen Handelsmarine gestellt. In diesem Zug werden die Rechte der Rapanui durch ein Dekret des Verteidigungsministeriums verbessert.

Die Insulaner erhalten formal die gleichen Rechte wie die Festland-Chilenen. Chile muss ab sofort für den Schulunterricht der Kinder und für die Erhaltung der Familienstrukturen sorgen. Außerdem kann sich die Inselbevölkerung auf Antrag frei auf der Schafsfarm bewegen, um dort tierische Brennstoffe zu sammeln. Die Schaffarm muss die Arbeitsverträge der dort arbeitenden Rapanui einmal jährlich erneuern und dabei einen vorgeschriebenen Mindestlohn zahlen. Pedro Atan Pakomio wird zum Sprecher der Rapanui (als Bürgermeister) ernannt.

Seit 1936 gibt es auf der Osterinsel eine permanente Funkstation, die eine zeitnahe Kommunikation mit dem Festland ermöglicht.

 

1937: Pater Sebastian Englert

1937 wird die Insel kirchlich vom Apostolischen Vikariat der Araukaner abhängig.

1937 wird Sebastian Englert als Missionspriester dauerhaft auf die Insel versetzt und wirkt dort bis zu seinem Tod im Jahre 1969. Englert hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Eindämmung und den Stillstand der Lepra-Krankheit, er sorgt für die Sicherung und den Erhalt der alten Kultur, soweit dies noch möglich ist. Später beginnt er, die vielen Moai in ein Verzeichnis aufzunehmen, schreibt Bücher und hält Vorträge.

Chile bietet die Osterinsel Mitte 1937 finanzkräftigen Ländern wie Großbritannien, Amerika, Deutschland und Japan zum Verkauf an, doch dann wird das Angebot doch von Chile zurückgezogen.

 

1938:

1938 wird ein Seefunk-Sender installiert. Ab jetzt kann die tägliche Kommunikation mit dem Kontinent Chile aufrechterhalten werden.

Auf Englerts Bemühungen errichtet die chilenische Marine einen Sanitätsposten mit 12 Betten. Hieran angeschlossen sind ein Operations- und Heilungsraum, eine Zahnarztpraxis sowie eine kleine Apotheke. Im selben Jahr werden der örtlichen Schule drei Nonnen der Kongregation der Katechismus-Mission der Göttlichen Herzen Jesu, Boroa, anvertraut. Bis 1971 werden die Schüler von den Insel-Missionaren unterrichtet.

1938: Zu Ehren des 50. Jahrestages der Zugehörigkeit der Osterinsel zu Chile, lässt der amtierende Inselgouverneur Álvaro Tejeda Lawrence im November 1938 in der Fischerbucht bei Hanga Roa, auf der "Plaza Hotu Matu'a" zwei Moai aufstellen. Es sind die ersten Moai, die nach dem Fall des letzten Moai (Paro - 1838) wieder auf einen Sockel gestellt werden. Während die altertümlichen Moai dem Meer immer den Rücken zugewandt hatten, schauen diese Moai allerdings direkt aufs Meer.

 

1939:

1939 besitzen die Rapanui im Reservat Hanga Roa insgesamt 880 Rinder, 600 Pferde, sowie 200 Schweine. Sie produzieren Käse, Sahne und Butter.

Pater Sebastian Englert auf der Osterinsel1939: Englert scheitert bei dem Versuch, auf der Osterinsel eine Kirchensteuer einzuführen und den Rapanui ein westlich orientiertes Leben abzuverlangen. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges wird befürchtet, Englert sei als Deutscher möglicherweise ein Spion des Nazi-Regimes. Er wird 1939 seines Amtes enthoben, verhaftet und für elf Monate nach Chile deportiert. Als Ersatz wird Pater Melchior Schwarzmüller auf die Insel geschickt.

 

1940:

Die Company der Schafranch schließt mit ihren Arbeitern Arbeitsverträge, die einen Arbeitstag von jeweils 8 Stunden vorsehen. Die Rapanui dürfen die Insel nicht verlassen, weil die Gefahr einer Lepra-Infektion auf dem chilenischen Festland zu vermeiden. Es gibt ein absolutes Verbot, Alkohol, Tabak und Luxusgüter auf die Insel zu bringen. Tabak bauen die Rapanui allerdings schon Jahre selbst an.

Flucht oder Fluchtversuch von der Osterinsel1940: Pedro Hito flieht von der Insel. Er versteckt im Laderaum des CEDIP-Bootes Allipén.

Nachdem der örtliche Arzt Álvaro Tejeda Lawrence 1939 im Amt als Militär-Gouverneur mit der Unterschlagung von Spendengeldern für die Kranken in Verbindung gebracht und abgesetzt wird, fühlt Englert sich für die Kranken auf der Osterinsel alleine verantwortlich. Nach seiner Rückkehr aus dem chilenischen Staatsgefängnis im Jahre 1940 fordert Englert immer wieder Hilfe von Ordensschwestern an. Gerne nimmt er aber auch die Hilfe von Schiffsärzten in Anspruch, die sich als Mitglieder von Forschungsschiffen auf der Osterinsel aufhalten.

 

1943:

Flucht oder Fluchtversuch von der OsterinselAb 1943 wollen mehr und mehr Insulaner aus ihrer unfreiwilligen Isolation heraus und versuchen von der Insel zu fliehen. Sieben Insulaner wollen als blinde Passagiere mit einem Versorgungsschiff nach Chile, werden aber entdeckt und wieder auf die Insel geschickt.

Richard E. Byrd 19351943: Im Rahmen eines Forschungsprojektes der US-Navy überfliegt der Südpolarforscher, Richard E. Byrd am 10. November 1943, mit einem kleinen Wasserflugzeug ["Grumman J2F"], für einen kurzen Erkundungsflug, die Osterinsel. Byrd landet zwar nicht auf der Insel, es ist aber das erste Mal, dass die Inselbewohner überhaupt ein Flugzeug zu Gesicht bekommen. Richard Byrd war 1933 bereits kurz auf der Osterinsel.

 

1944:

    Flucht oder Fluchtversuch von der OsterinselAm 02. Januar 1944 stehlen fünf Rapanui ein sieben Meter langes Beiboot eines Versorgungsschiffes und versuchen damit nach Chile zu kommen. Es sind:

        • Martin PATE PAOA
        • Andreas PATE TUKI
        • Lucas PAKOMIO PAKOMIO
        • Belisario RAPU HITO
        • Esteban PAKARATI HITO

    Nach 24 Tagen auf See (24. Januar 1944) werden sie von einem US-Amerikanischen Schiff, vollkommen entkräftet, aus dem im Pazifik treibenden Boot gezogen und ans chilenische Festland gebracht. Dieser Fluchtversuch greift die Presse auf und macht die Zustände auf der Osterinsel noch einmal öffentlich.

    Flucht oder Fluchtversuch von der Osterinsel1944: Im März 1944 verstecken sich sieben Rapanui im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes "Lautaro" und kommen in Valparaíso an. Es sind:

      • Lázaro Hotus Ika
      • Eugenio Huke
      • Enrique Araki
      • Rafael Teao Riroroko
      • Emilio Paoa Paté
      • Rafael Haoa
      • Carlos Chávez Tepihi

    Im Dezember 1944 werden sieben Rapanui mit dem CEDIP-Transportschiff "Allipén" auf die Osterinsel zurückgebracht. In Valparaíso bleiben zunächst Lázaro Hotus Ika, Rafael Haoa, Andres Paté und zwei weitere Personen.

 

1945:

Flucht oder Fluchtversuch von der OsterinselIm Dezember 1945 versucht eine Gruppe von zwölf Rapanui, als blinde Passagiere, im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes "Allipén" von der Osterinsel zu fliehen. Sie werden entdeckt und auf die Insel zurückgeschickt.

 

1946:

Flucht oder Fluchtversuch von der OsterinselIm April 1946 versucht eine weitere Gruppe von Rapanui, als blinde Passagiere, im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes "Allipén" von der Osterinsel zu fliehen. Sie werden entdeckt und auf die Insel zurückgeschickt.

Flucht oder Fluchtversuch von der Osterinsel1946: Im Dezember 1946 versuchen zwei Rapanui, als blinde Passagiere, im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes "Angamos" von der Osterinsel zu fliehen. Sie werden entdeckt und auf die Insel zurückgeschickt. TOP

 

1947:

1947 wird von Festland-Chilenen der Verein "Los Amigos de Isla de Pascua" gegründet. Der Verein [Freunde der Osterinsel] setzt sich zum Ziel, Mittel für den Ausbau der Lepra-Station zu sammeln sowie Patenfamilien zu finden, die lernwillige Rapanui für die Zeit eines Schulaufenthaltes in Chile aufnehmen. Auf der Osterinsel wird bekannt, dass es einem Forscher namens Thor Heyerdahl gelungen ist, mit einem Boot aus Balsaholz, 8000 Kilometer über den Pazifik von Peru aus zu den Marquesas Inseln zu segeln. Nun versuchen immer mehr Rapanui-Gruppen, es Heyerdahl gleich zu machen und fliehen in kleinen Booten von der Insel.

1947 leben 721 Menschen auf der Osterinsel.

Flucht oder Fluchtversuch von der Osterinsel1947: Im Dezember 1947 gehen die Brüder Pakarati ohne Erlaubnis des Insel-Gouverneurs Fischen. Die Inselbewohner vermuten einen Fluchtversuch.

Flucht oder Fluchtversuch von der Osterinsel1947: Am 25. Dezember 1947 starten sechs Männer in einem kleinen Boot, um von der Insel zu kommen. Es sind:

        • Agustino PAKARATI RANGITAKI
        • Domingo PAKARATI RANGITAKI
        • José PAKARATI RANGITAKI
        • Leonardo PAKARATI RANGITAKI
        • Diego PAKARATI ATAMU
        • Mariano PAKARATI ATAMU

    Die Männer erreichen am 30. Januar 1948 die Insel REAO (Tuamotu).

 

1948:

    Flucht oder Fluchtversuch von der OsterinselAm 24. Januar 1948 starten vier Männer in einem kleinen Boot, um von der Insel zu kommen. Es sind:

        • Andreas CHAVEZ MANUHEUROROA
        • Guillermo TEAO RIROROKO
        • David HAOA HEREVERI
        • Hipolito PATE PATE

    Sie verschwinden auf hoher See und werden nie wieder gesehen.

     

1949:

Flucht oder Fluchtversuch von der OsterinselIm Januar 1949 versteckt sich eine Gruppe von sieben Rapanui im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes "Allipén", um von der Osterinsel zu fliehen. Sie bleiben unentdeckt und erreichen Valparaiso.

Mit demselben Schiff reist Ana Rapahongo (die Tochter von Percival Edmunds und Victoria Rapahango) nach Valparaiso, um dort eine Ausbildung als Hebamme zu machen.

 

1951:

Roberto P. singer fliegt 1951 als Erster zur OsterinselManu Tara - erstes Flugzeug, dass auf die Osterinsel landeteRoberto Parragué-Singer, ein Hauptmann der chilenischen Luftwaffe, fliegt am 20. Januar 1951 erstmals mit einem Flugzeug die Osterinsel an, um dort dann auch zu landen. Es ist ein Amphibienflugzeug vom Typ Catalina Speedway 405, dass er speziell für diesen Flug auf den Namen "Manu Tara" (Vogel des Glücks) getauft hat. R. Parragué-Singer startet vom Flughafen der chilenischen Stadt La Serena und landet nach 19 ½ Stunden auf der Osterinsel auf einer provisorischen Landepiste. Beim Rückflug will die Parragué-Singer vom Wasser aus starten, weil die 1.331 Meter lange Startbahn durch einen ungewöhnlichen Starkregen zu weich geworden ist. Im Wasser wird das Flugzeug dann aber von zwei Brandungswellen erfasst und beschädigt. Mangels Ersatzteile muss das Flugzeug zurückgelassen werden und die Crew mit dem Schiff zurück nach Chile reisen. In Chile wird Parragué-Singer aufgrund des nicht genehmigten Fluges von der chilenischen Luftwaffe degradiert und strafversetzt. Parragué-Singer lässt sich durch dieses Ereignis aber nicht entmutigen und wird letztlich zum Pionier beim Aufbau einer Fluglinie "Chile - Osterinsel".

Patrik G. Taylor1951: Ende März 1951 erreicht ein weiteres Flugzeug die Osterinsel. Es ist die "Frigatte-Bird II", einem Catalina-Flugboot, gesteuert von Patrik G. Taylor. Taylor war am 13. März 1951 von Sydney aus gestartet, erreicht am 22. März 1951 Mangareva mit direktem Weiterflug zur Osterinsel. Von Roberto Parragué-Singer wusste Taylor, dass die Landebahn auf der Osterinsel für Flugzeuge nicht sicher ist und so landete Taylor auf der anderen Seite der Insel in der Nähe der dort bereits wartenden Tankschiffe im Wasser. Der Weiterflug am nächsten Tag zur "Quintero Air Base" in Valparaíso verläuft ohne Komplikationen.

Moai Nr. 166 für Chile1951: Der "Bürgermeister" Pedro Atan genehmigt auf Anordnung des Chilenen Luis Aceituno Rojas die Freigabe eines Moai als Spende an das Fonck Museum in Viña del Mar in Chile. Es ist der 2,81 Meter großer Moai [Nr. 166] von der Ahu-Anlage "One Makihi". Dieser wird auf der Osterinsel zunächst mit einem Gespann von 24 Ochsen an die Westküste zum Hafen Hanga Piko geschleppt. Wegen der schlechten Witterung kann Kapitän Erwin Gundel Pozo den Moai nicht aufnehmen. Der Transport nach Chile wird auf 1952 verschoben.

1951 wird ein Bericht über die gesundheitlichen Verhältnisse der Rapanui auf der Osterinsel veröffentlicht. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung kommt die Tuberkulose so gut wie gar nicht mehr vor. Auch wurden keine Geschlechtskrankheiten mehr festgestellt. Die Zahl der noch lebenden Lepra-Kranken wird mit 51 angegeben. Für die Lepra-Kranken wurde ein Heim errichtet.

1951: Der Verein "Los Amigos de Isla de Pascua" [Freunde der Osterinsel] übt mithilfe von einflussreichen Persönlichkeiten Druck auf die chilenische Regierung aus. Chile soll den Pachtvertrag mit der Gesellschaft zur Ausbeutung der Osterinsel aufkündigen. Zur Verbesserung der Lebensqualität der Insulaner empfiehlt der Verein, tropische Agrarprodukte von den Insulanern anbauen zu lassen, die in Chile verkauft werden können. Der Verein empfiehlt außerdem, den Tourismus zu fördern. TOP

 

1952:

Moai Inventar-Nr. 659 - 1952 als Geschenk an Chile 1952 kündigt Chile endgültig den Pachtvertrag mit der Schaffarm. Den Rapanui wird ein Wahlrecht eingeräumt.

1952: Aus Dankbarkeit und in Erinnerung an den ersten Flug zur Osterinsel im Jahre 1951, erhalten die Bürger der Stadt "La Serena" (Startflughafen der Manutara) im Mai 1952 einen rd. drei Meter hohen Moai zum Geschenk. Dieser Moai trug die, von Pater Sebastian Englert vergebene, Inventar-Nr. 659.

 

1953:

Flucht oder Fluchtversuch von der OsterinselIm Januar 1953 versucht eine Gruppe von sieben Rapanui, als blinde Passagiere, im Laderaum des CEDIP-Transportschiffes "Allipén" von der Osterinsel zu fliehen. Sie werden entdeckt und auf die Insel zurückgeschickt.

1953 übernimmt die chilenische Armee im Namen des staatlichen Unternehmens C.O.R.F.O., mit einer Dependance auf der Osterinsel, die Verwaltung der Schaffarm.

Zur Betreuung der Tiere werden 50 Insulaner eingestellt, dessen Lohn sich um 55% erhöht. Die Arbeiter haben außerdem Anspruch auf Schafe, Futter und Saatgut. Die rund 100.000 Schafe werden im Laufe der nächsten 10 Jahre zum größten Teil geschlachtet. Eine unbekannte Zahl von Schafen verendet auch aufgrund fehlender Betreuung.

1953: Bei angeordneten Wahlen werden ein Ehrenbürgermeister sowie ein Laienrichter bestellt. Die Insulaner ignorieren weitgehend ihr Wahlrecht. Die Ehrenämter werden durch das Militärpersonal besetzt.

1953: Der chilenische Arzt Dr. Valenzuela macht erneut die unhaltbaren Zustände der Rapanui öffentlich und kritisiert diesbezüglich die CEDIP-Verwaltung. Angesichts der Zustände würden die Frauen die Geburtenraten mit Verabreichung von Pflanzen kontrollieren. Die meisten Rapanui würden am liebsten nach Tahiti auswandern.



1954:

Für die Betreuung der übernommenen Tiere, wird im August 1954 Militärpersonal abgestellt und in Vaitea eine Militärabteilung geschaffen.

Flucht oder Fluchtversuch von der OsterinselFelipe Teao 19601954: Am 07. November 1954 starten drei Männer in einem sieben Meter langen Boot und einem selbst gebastelten Segel, um von der Insel zu kommen. Es sind:

        • Pedro CHAVEZ TEPIHI
        • Felipe TEAO ARANCIBIA
        • Aurello PONT HILL

    Die Männer stranden nach 3.830 Kilometer am 06. Dezember 1954 auf Hauehi im Tuamotu-Archipel. Weitere Fluchtversuche werden von der chilenischen Regierung verboten. Die Inselverwaltung stellt fortan Wachen auf. Danach fliehen teilweise sogar ernannte Wachen von der Insel.

     

1955:

Die Start- und Landebahn wird auf zwei Spuren mit einer Länge von 2.600 Metern (optional 3.000) eingemessen. Ein weiteres Gebäude für das Flughafengelände wird errichtet. Gustavo Hameau U erhält einen Jeep. Für den Nachschub von Treibstoffen und Nahrungsmitteln wird eine regelmäßige Versorgung über den Seeweg sichergestellt.

Das französische Verteidigungsministerium schlägt Chile eine Studie zur Machbarkeit einer Luftverbindung zwischen Tahiti und der Osterinsel vor.

 

1955/56

Thor Heyerdahl 1955 auf der OsterinselDer Norweger Thor Heyerdahl besucht in der Zeit vom 27. Oktober 1955 bis 06. April 1956 die Osterinsel, um die Besiedlungsgeschichte der Insel zu erforschen und nachzuweisen, dass die Osterinsel unter anderem auch von Südamerika aus besiedelt wurde.

Das 23-köpfige Expeditionsteam lässt sich in Anakena nieder, gräbt dort in einer gemeinsamen Aktion, doch dann teilt sich das Team in fünf Gruppen auf. Zeitgleich beginnen Grabungen bei "Orongo", "Vinapu", "Rano-Raraku", an "Ahu-Anlagen u. am Poike-Graben". Heyerdahl selbst beschäftigt sich mit Feldforschungen und bisher geheim gehaltenen Familienhöhlen. Bedeutende Teilnehmer der Heyerdahl-Expedition sind Edwin N. Ferdon, William Mulloy, Arne Skjølsvold und Dr. Carlyle S. Smith. Als Kontroll-Instanz entsendet Chile zusätzlich noch den Archäologen Gonzalo Figueroa. TOP

1956 darf erstmalig eine Gruppe Rapanui nach Chile reisen um dort eine schulische Ausbildung zu beginnen.

Flucht oder Fluchtversuch von der Osterinsel1956: Am 11. August 1956 wird bekannt, dass weitere sieben Männer von der Insel verschwunden sind. Es sind:

        • Federico RIROROKO TEAO
        • Rafael TEAO RIROROKO
        • Esteban ATAN PAKOMIO
        • Enrique TEAO RIROROKO
        • José Bernardo VERI VERI HEY
        • Juan ATAN ATAN
        • Alberto PAKOMIO PAKOMIO

    Sie verschwinden auf hoher See und werden nie wieder gesehen.

    Flucht oder Fluchtversuch von der Osterinsel1956: Am 05. Oktober 1956 starten fünf Männer in einem kleinen Boot, um von der Insel zu kommen. Es sind:

        • Gabriel TUKI HEREVERI
        • Jacobo RIROROKO TUKI
        • Valentino RIROROKO TUKI
        • Ambrosio RIROROKO TUKI
        • Orlando PAOA PAOA

    Die Männer erreichen am 30. November 1956 ATIU Island (Cookinseln)

    Flucht oder Fluchtversuch von der Osterinsel1956: Am 16. Oktober 1956 starten zwei Männer in einem kleinen Boot, um von der Insel zu kommen. Es sind:

        • Eufemia TEAO IKA
        • Julo HOTU ATAN

    Sie verschwinden auf hoher See und werden nie wieder gesehen.

 

1957:

Thomas BarthelDer deutsche Ethnologe, Hochschullehrer und spätere Professor, Thomas Barthel reist für die Zeit vom 04. Juli 1957 bis zum 31. Januar 1958 zur Osterinsel, um die bekannten Besiedlungstheorien (Thor Heyerdahl = Südamerika bzw. Alfred Métraux = Polynesien) Vorort zu untersuchen und durch eigene Forschungen zu untermauern. Am Ende favorisiert Barthel die Besiedlung von Polynesien aus. Seine wichtigsten Forschungsergebnisse sind jedoch die wissenschaftliche Aufschlüsselung der Rongorongo-Schrift sowie die (vermeintliche) Geschichte der Osterinsel anhand der so genannten "Rapanui-Manuskripte".

 

Alfonso Rapu 1957 reist eine weitere Gruppe junger Rapanui nach Chile um dort eine schulische Ausbildung zu beginnen. Darunter auch der 15-jährige Alfonso Rapu, der sich zum Lehrer ausbilden lässt und in der Eigenschaft als Lehrer und Bürgermeister später einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Osterinsel nehmen sollte.

 

Flucht oder Fluchtversuch von der Osterinsel1957: Vier der fünf Rapanui, die 1956 mit einem kleinen Segelboot auf den Cookinseln ankamen, kehren am 04. Juli mit dem chilenischen Schulschiff "Esmeralda" zurück auf die Insel.

 

1958:

    Flucht oder Fluchtversuch von der OsterinselAm 16. September 1958 starten sieben Männer mit einem kleinen Boot, um von der Insel zu kommen. Es sind:

        • Jorge TEAO RIROROKO
        • Napoleon HOTUS IKA
        • Aquiles PAKARATI IKA
        • Ernesto PEREZ PAKOMIO
        • Ismael TUKI CHAVEZ
        • Juan Lorenzo TEAO TEAO
        • Pedro Lino HITO HITO

    Sie verschwinden auf hoher See und werden nie wieder gesehen.

     

    1958 wird die neue Pfarrkirche von Hanga Roa eingeweiht. Das Projekt ist finanziell von Thor Heyerdahl mit unterstützt worden.

     

1959:

    1959 trifft eine sowjetische wissenschaftliche Expedition auf der Osterinsel ein. Ende 1959 trifft ein weiteres Expeditionsteam unter Leitung des Archäologen William Mulloy ein. Die Expeditionen werden von der Universität Chile finanziert. TOP

 

1960:

1960 rollt eine über sechs Meter hohe Tsunami-Welle auf die Osterinsel zu und zerstört dabei die Zeremonie-Anlage Tongariki in der Hotu-iti-Bucht. Die mächtige Anlage mit einer Länge von rund 150 Metern und 15 Moai wird zum Teil hunderte Meter weit ins Landesinnere gespült.

1960 werden erste Flächen des 1935 gegründeten Nationalparks festgelegt.

1960: Professor William Mulloy und sein chilenischer Kollege Gonzalo Figuerosa restaurieren die Anlage Ahu Akivi und stellen alle 7 Moai wieder auf.

 

1962:

Während der Sommerferien und Rückreise zur Osterinsel, trifft Alfonso Rapu Haoa auf dem jährlichen Versorgungsschiff "Präsident Pinto" die Frau und die drei Töchter des chilenischen Politikers Salvador Allende. Sie möchten auf der Osterinsel einen Kurzurlaub machen. Rapu freundet sich mit den Allendes an und führt sie Vorort zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Obwohl Rapu nicht direkt mit Frau Allende über die beklagenswerte Situation seiner Landsleute auf der Osterinsel spricht, sieht er doch die Erschrockenheit in ihren Augen. Rapu beginnt, über die Situation der Rapanui auf der Insel nachzudenken.

 

1963:

Roberto P. singer fliegt 1951 als Erster zur OsterinselAm 23. Januar 1963 unternimmt Roberto Parragué-Singer mit seinem Catalina-Flugzeug "Manu-Tara I" einen zweiten Flug zur Osterinsel. Das Flugzeug war von der National Air Company (LAN) angemietet worden, um eine Handelsroute zwischen dem chilenischen Festland und der Osterinsel zu testen. [siehe erster Flug]

Nachdem die Flughafenpläne für die Osterinsel bekannt werden, beschließt der amerikanische Botschafter in Chile, mit zwei DC-6 Flugzeugen

(ein Flugzeug mit dem Botschafter, ein Flugzeug mit Vorräten)

zur Osterinsel zu fliegen. Das erste Flugzeug fährt sich jedoch beim Anflug in den weichen Boden der Landebahn fest. Das zweite Flugzeug landet erst gar nicht und fliegt zurück nach Chile.

 

1963:

Rancis Mazière 1964 auf der OsterinselFrancis Mazière, französischer Ethnologe und Archäologe hält sich ab dem 03. Februar 1963 bis Ende 1963 auf der Osterinsel auf, um der Insel ihre Geheimnisse zu entlocken. Während und nach dieser Zeit macht Francis Mazière erneut auf die unhaltbaren Zustände auf der Osterinsel aufmerksam. Unter anderem ist es den Kindern verboten, ihre eigene Sprache zu sprechen. 90 Prozent der Inselfläche gehören immer noch den Schafen.

 

1964:

Alfonso Rapu Die Rapanui verlangen, den Dorfschullehrer Alfonso Rapu als Bürgermeister einzusetzen. Der Gouverneur will mithilfe des Militärs Alfonso Rapu verhaften lassen, doch dieser kann sich der Verhaftung entziehen indem er von den Inselbewohnern versteckt wird.

 

1964:

Erinnerungsbriefmarke anlässlich der kanadischen Medical Expedition zur Osterinsel im Jahre 1964Die "Medical Expedition to Easter Island" (METEI) aus Kanada, hält sich in der Zeit vom 13. Dezember 1964 bis 11. Februar 1965 auf der Osterinsel auf. Es ist ein 38-köpfiges Team aus Wissenschaftlern, Ärzten und ihren Helfern, die umfangreiche medizinische Untersuchungen an den Rapanui vornehmen. Zusätzlich werden Proben aus der Flora und Fauna, sowie Erde, Wasser, Luft genommen, um sie auf bakterielle Besonderheiten zu untersuchen.

Die METEI-Expedition wäre fast in Vergessenheit geraten, wenn nicht zwei Bodenproben von der Osterinsel zu dem neuartigen Medikament "Rapamycin" geführt hätten.

Interessante Persönlichkeiten sind:

Dr. Standley C. Skoryna 1964 auf der OsterinselDr. Stanley C. Skoryna der Leiter der 38-köpfigen Teilnehmergruppe der METEI-Mission. Dr. Stanley C. Skoryna, hat das METEI-Projekt 1963 gemeinsam mit seinem Universitätskollegen Dr. Georges Nógrády ins Leben gerufen und hält deshalb sämtliche organisatorische Fäden in der Hand. Skorynas Stärken liegen allerdings mehr in der wissenschaftlichen Forschung und weniger in der Organisation und so kommt es unweigerlich zu Pannen in Hinblick auf die Finanzierung, dem Expeditionsverlauf und letztlich auch bei der Dokumentation und Zusammenführung der Forschungsergebnisse.

Georges Nógrády 1964 auf der OsterinselGeorges L. Nógrády, ein studierter Arzt aus Ungarn mit Wohnsitz in Kanada, der sich der Bakteriologie und Mikrobiologie verschrieben hat, ist Teilnehmer der METEI-Mission mit dem Ziel, möglichst viele "Mikroben" auf der Osterinsel zu sammeln und zu dokumentieren. Im Ergebnis hat Georges Nógrády auf der Osterinsel auch die Bodenproben gesichert und weitergegeben, aus denen später das Medikament "Rapamycin" entwickelt wurde. TOP

 

1964:

Die US-Amerikaner nehmen Kontakt mit Chile zum Bau einer Militärbasis auf der Osterinsel auf. Geplant ist eine Basis als Notfallflughafen für das amerikanische Raumfahrtprogramm und eine Station zur Überwachung von Satelliten.

1964:

Alfonso Rapu Alfonso Rapu verfasst am 04. Dezember 1964 einen öffentlichen Brief an den chilenischen Präsidenten Eduardo Frei-Montalva, in dem die Zustände auf der Osterinsel angeprangert werden. Dieser Brief wird der New York Times zugespielt und dort veröffentlicht. Der öffentliche Druck veranlasst Chile dazu, den Zaun um Hanga Roa entfernen zu lassen und die Militärverwaltung durch eine zivile Verwaltung zu ersetzen.

 

1965:

Alfonso Rapu Am 12. Januar 1965 wird Alfonso Rapu Haoa in "freien demokratischen Wahlen" mit 99 Stimmen zum ersten ethnischen Bürgermeister der Osterinsel gewählt. Zwar müssen die Wähler durch Zeugen identifiziert werden und die Wahlkandidaten erhalten in einer Strichliste an einer Tafel ihre "Ja"-Stimmen, doch ist dieser Wahlvorgang demokratischer als jemals zuvor auf der Osterinsel. Als Ratsmitglieder werden die drei Zweitplatzierten Jorge Tepanu (62 Stimmen), German Hotu (56 Stimmen) und Felipe Pakarati (56 Stimmen) gewählt. Die Wahl wird von der Republik Chile genehmigt und bestätigt.

1965: Chile beginnt mithilfe der US-Ari-Force, eine erste befestigte Start-/Landebahn auf der Osterinsel zu bauen. Chilenische Firmen erstellen die Landepiste. Die Kosten hierfür werden von den USA getragen. Dabei zerstören sie die Ahu-Anlage "Mahave".

1965: Am 17. Januar 1965 reisen sechzig Rapanui auf dem Dampfschiff "Antofagasta" mit nach Chile, um sich dort dauerhaft niederzulassen.

Flucht oder Fluchtversuch von der Osterinsel1965: Am 07. April 1965 reisen elf weitere Rapanui als blinde Passagiere im Frachtraum des Dampfschiffes "Antofagasta" nach Chile, um sich auf dem Festland anzusiedeln.

1965: Präsident Eduardo Frei Montalva will die Besiedlung der Osterinsel durch Chilenen fördert und verspricht jedem Kolonisten eine Gehaltsanpassung von 200 Prozent.

Gabriel Hereveri 1965 kurz vor seinem Tod1965: Der US-amerikanische Arzt Dr. Brody führt Vorort eine hilfreiche Operation an den 51-jährigen Lepra-Kranken Gabriel Hereveri durch. Hereveri zeigt starke Verstümmelungen an den Händen und Füßen, ist auf einem Auge blind, das zweite Auge ist von einer Gesichtslähmung fast verschlossen. Brody studiert Gabriel Hereveris Augenlid und entwickelt eine einfache Operation, um einen Teil des Schläfenmuskels an der Seite seines Kopfes auf das Augenlid zu verpflanzen. Auf diese Weise kann Gabriel sein Auge wieder öffnen und schließen. Da Gabriel Hereveri ein begnadeter Holzschnitzer ist, entwickelt das Team eine einfache aber wirksame Prothese für seinen Armstumpf, damit er sein Handwerk weiter ausüben kann. Leider sollte Gabriel Hereveri keine lange Freude an seiner neu gewonnenen Bewegungsfreiheit haben: Er verstirbt noch im Jahre 1965 eines natürlichen Todes.

 

1966

1966 erhält die Osterinsel den Status einer chilenischen Provinz. Damit werden die Rapanui endgültig den Festland-Chilenen gleichgestellt. Fortan gelten keine Militärgesetze mehr, sondern das chilenische Zivilrecht. Das Kriegsrecht wird nach 51 Jahren aufgehoben. Die Rapanui erhalten das volle Stimmrecht, Hanga Roa wird eine Gemeinde mit eigener Gerichtsbarkeit. Eine öffentliche Verwaltung wird eingerichtet. Die Bewohner der Osterinsel werden von der chilenischen Steuerpflicht befreit.

1966: Auf der Osterinsel wird die "Erziehungs-Verwaltung" gegründet und mit dem Umbau der Schule begonnen.

1966: Am 08. September 1966 kommen insgesamt 170 Festland-Chilenen mit dem Transportschiff "Navarino" auf die Osterinsel, um sich anzusiedeln.

1966 wird mit der Aufforstung der Insel an erodierten Flächen begonnen.

1966: Die USA beginnt auf der Osterinsel mit dem Bau einer Satelliten-Beobachtungsstation. Was niemand weiß: In Wirklichkeit handelt es sich um eine streng geheime Station zur Überwachung von sowjetischen Aktivitäten im Pazifik und Südamerika.

 

1967:

1967: Mit Fertigstellung des Flughafens Mataveri wird der Flughafen ab April 1967 für den kommerziellen Betrieb geöffnet. In diesem Jahr reisen 29 amerikanische und französische Touristen zur Osterinsel. Damit ist die Osterinsel auch an den Rest der Welt angeschlossen. Außer Militärmaschinen fliegen 1967 allerdings nur drei zivile DC-6 Maschinen die Osterinsel an.

1967: Mit der Anwesenheit der Amerikaner entsteht das erste Stromnetz sowie eine zentrale Trinkwasserversorgung. Zwar werden noch nicht alle Haushalte mit Strom und Wasser beliefert, aber immerhin der Flughafen, das Gemeindehaus, die Bank und das erste errichtete Hotel.

1967/68: Das US-Militär errichtet am Rano Kau eine geheime Abhörstation. Mit ihr kommen amerikanische Militärangehörige auf die Insel, die für einen kleinen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen. Während der Amtszeit chilenischen Präsidenten Salvador Allende wird die Basis Anfang der 1970er Jahre wieder aufgegeben.

 

1968:

1968 werden insgesamt 16 kommerzielle Flüge "Santiago-Osterinsel-Tahiti" durchgeführt. Dabei besuchen 444 Touristen die Osterinsel.

 

Pater Sebastian Englert auf der OsterinselWilliam Mulloy1968: Um die Kosten für die Restaurierungsarbeiten an den Ahu-Anlagen zu finanzieren, wird auf Vorschlag des Archäologen William Mulloy, leihweise ein Moai-Kopf in die USA gebracht. Der Moai-Kopf soll in verschiedenen Städten aufgestellt werden, um internationale Aufmerksamkeit auf die Osterinsel zu bringen. Mulloy und Pater Sebastian Englert wollen den Moai-Kopf zu verschiedenen Orten in den USA begleiten, um Vorort über die Situation auf der Osterinsel aufzuklären. Es werden auch lebensgroße Nachbildungen des Moai-Kopfes angefertigt, die dann im Rahmen von Spendenaktionen verkauft werden sollen.

Moai-Kopf am 21. Okt. 1968 in New York City

Der Moai-Kopf stammt von der Ahu-Ruine Tongariki. Nach seiner Rückführung (im Jahr 1970) und Restaurierung der Ahu-Anlage (im Jahre 1994 | 1995) ist der Kopf wieder Teil Ahu-Anlage Tongariki. Der Kopf befindet sich auf der zweiten Moai-Statue von links.


Erich von Däniken 1968 auf der Osterinsel1968: Vom 23.09.1968 bis 19.11.1968 besucht der Prä-Astronautiker Erich von Däniken die Osterinsel. Erich von Däniken durchforscht die Insel und wird später in seinem Buch "Spuren der All-Mächtigen 9" behaupten, die Ahu-Anlage "Atanga" sei die Startrampe von Ufos gewesen und im Petroglyphen-Feld "Pua ti Vaka" sei die dort vorhandene Octopus-Petroglyphe die Abbildung einer Antriebstechnologie für Ufos.

 

1969:

Pater Sebastian Englert auf der OsterinselAm 08. Januar 1969 stirbt Pater Sebastian Englert überraschend während einer Vortragsreihe in New Orleans / USA. Seine Urne wird auf die Osterinsel verbracht und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem neuen Friedhof an der "Policapo Toro" Straße beigesetzt. Pater Englert wird 1995 umgebettet und erhält ein Ehrengrab direkt neben der Kirche. In dieser 1995 erbauten Ehrenkapelle werden noch 3 weitere Personen beigesetzt und zwar der 1868 verstorbene Missionar Eugéne Eyraud, die 1915 verstorbene Christenführerin Angata Veri (Pakomio) und der 1927 verstorbene Inselgeistliche Nicolas Pakarati.

1969: Zum ersten Mal wird das so genannte "Tapati"-Fest veranstaltet. Insbesondere bei der jüngeren Rapanui Generation soll dadurch ein Gefühl von Identität zu ihrer Insel vermittelt werden. Bei dem Tapati-Fest handelt es sich um ein Kulturfestival, dass sich durch Tanz- Gesang- und Sportwettbewerbe auszeichnet. TOP

 

1970

1970 beginnen die US-amerikanischen Archäologen William Ayres und Patrick McCoy mit der Erstellung eines archäologischen Inselverzeichnisses, das ab 1976 vom Inselmuseum weitergeführt wird und zwischenzeitlich mehr als 17.000 Eintragungen enthält. Der neue Präsident Salvador Allende gründet ein Büro für die nationale Planung, dabei auch ein Büro für die Belange der Osterinsel.

1970: Allende verbietet den Amerikanern die Nutzung des Flughafens.

1970: Im Dezember 1970 wird der, 1968 in den USA gebrachten Moai-Kopf, mit dem Transportschiff "Tocopilla" wieder zurück auf die Osterinsel gebracht.


1971:

Briefmarke zur Aufnahme des regelmäßigen Flugbetriebs auf der OsterinselDie staatliche Fluggesellschaft LAN Chile nimmt den regulären Flugbetrieb "Santiago - Osterinsel - Tahiti" auf.

 

Sergio A Rapu 19781971: Sergio A. Rapu, der jüngere Bruder des Bürgermeisters Alfonso Rapu wird als "Kurator" vom kleinen Museum angestellt. In dieser Eigenschaft lernt Sergio A. Rapu den amerikanischen Archäologen William Mulloy kennen. Sergio A. Rapu wird nach dem Fund eines Moai-Auges im Jahre 1978 weltberühmt.

 



1972:

1972: Unter Anleitung des US-amerikanischen Professors William Mulloy werden die Ahu-Anlage Kio'e und Ahu Huri a Urenga restauriert. Die Restauration an dem Ahu-Komplex Tahai wird unter Mulloys Leitung fortgeführt.

1972 kommen erstmalig mehr als 6000 Touristen auf die Osterinsel.

 

1973:

Zum Gedenken an Pater Englert und zur Sicherung der Fundstücke wird das "Sebastian-Englert-Museum" errichtet. Es ist ein kleines Museum. Spätere Herzstücke sind seltene Artefakte wie zwei Rongorongo Schrifttafeln, ein Moai-Auge aus Korallengestein, ein weiblicher Moai sowie eine Bibliothek mit Original-Dokumenten und Kopien früherer Forscher und Entdecker.

Augusto Puinochet 19731973 wird Chiles Präsident Salvador Allende durch einen Militärpusch von Augusto Pinochet abgelöst. Die Osterinsel wird wieder unter einer Militärregierung gestellt. Der Entwicklungsrat und alle Kooperativen werden aufgelöst. Außerdem wird ein linientreuer Bürgermeister eingesetzt. Der Tourismus bricht zusammen.

 

William MulloySergio A Rapu 19781973: William Mulloy wird Sergio A. Rapus Mentor und holt ihn an die Universität Wyoming. Hier macht Rapu seinen Bachelor in Archäologie, später seinen Master für polynesische Kultur und Archäologie an der Universität von Hawaii.

 

1974:

Der Flugbetrieb mit Boeing 707s Düsenjets beginnt. Die Flugzeit von sonst mehr als neun Stunden halbiert sich.

Augusto Puinochet 19731974: Der chilenische Staatspräsident Augusto Pinochet besucht die Insel. Die Osterinsel wird für ihn zu einer persönlichen Herzensangelegenheit. Er will und wird die ferne Insel fördern.

Die Militär-Junta benennt die pazifische Region zwischen Chile und der Osterinsel um in "Chilenisches Meer".

 

1975:

Von einem kanadischen Team wird "Rapamycin" aus einem Bakterium entwickelt, das aus dem Boden der Osterinsel stammt. "Rapamycin" wird heute bei Transplantationen verwendet und bewirkt eine Anti-Abstoßung im Körper.

1975: General Augusto Pinochet erlaubt den Amerikanern, ihre Abhörstation auf der Osterinsel wieder zu reaktivieren. Allerdings bleibt die Präsenz zunächst auf zwei Militärspezialisten beschränkt.

 

1976:

Jacques CousteauDer bekannte Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau besucht 1976 die Osterinsel. Cousteau setzt sich mit seiner Bekanntheit und seinem Einfluss dafür ein, dass die Osterinsel neu begrünt wird. Cousteau meinte: "Wir müssen aus der traurigen Parabel der Osterinsel lernen. Wir müssen unsere Erde als Insel ansehen und begreifen, dass ihre Ressourcen genauso begrenzt sind wie die der Osterinsel." Seit 2013 ist die Aufforstung der Osterinsel Teil der Cousteau-Stiftung.

1976 wird ein erster Management-Plan erstellt, der das Nationalpark-Gebiet in mehrere Zonen mit unterschiedlichen Betreuungsarten aufteilt.

1976 wird ein Schulplan speziell für die Osterinsel aufgestellt.

 

1978:

1978 wird zur Stärkung des Einflusses von Einheimischen der so genannte Ältestenrat gegründet.

 

Sergio A Rapu 19781978:Sergio A. Rapu findet ein Moai-AugeSergio A. Rapu leitet 1978 die Restaurierungs-arbeiten an der Ahu-Anlage "Nau Nau" in "Anakena". Hierbei findet seine Team-Kollegin Sonia Haoa Cardinali helle Korallenfragmente, die als "Moai-Auge" identifiziert werden. Die Moai bekommen mit den Augen eine ganz neue Betrachtungsweise.

Den Ruhm für diesen Fund gebührt dem Leiter der Expedition Sergio Rapu. In Fachkreisen macht er sich dadurch einen Namen und wird weltbekannt.

Sonia Haoa CardinaliSonia Haoa Cardinali, die erste ethnische Archäologin von der Osterinsel, ist 1978 Teil eines Archäologen Teams, die die Ahu-Anlage "Nau Nau" in der Anakena-Bucht (Osterinsel) restaurieren.

 

 

1979

1979 erlässt Chile ein Gesetz zur Regelung von Grundeigentum auf der Osterinsel. Hiernach kann jeder Chilene Grund und Boden erwerben, der entweder auf der Osterinsel geboren wurde oder seit mindestens fünf Jahren dort einen Wohnsitz nachweisen kann.

 

1980:

1980 erläßt Chile ein Gesetz, das es den Rapanui fortan verbietet, ihre Muttersprache zu sprechen. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bestraft. [Das Verbot wird 1984 wieder aufgehoben] Der chilenische Staatspräsident Augusto Pinochet besucht zum zweiten Mal die Osterinsel.

 

1981:

1981 beginnt die US-Amerikanerin Georgia Lee im Rahmen eines 5-jährigen Forschungsprojektes ihre Arbeit an der systematischen Erfassung und Untersuchung der Petroglyphen.

 

1982:

Augusto Pinochet erlaubt Großbritannien einen Stützpunkt auf der Osterinsel einzurichten, um von dort aus ihre militärischen Operationen im Falkland-Krieg zu koordinieren. TOP

 

1984:

Sergio A Rapu 1978Augusto Pinochet beruft Sergio A. Rapu in das Amt des Inselgouverneurs. Damit macht sich Sergio A. Rapu auf der Insel sehr unbeliebt. Sergio A. Rapu hat mit seiner Ernennung zum Gouverneur als Rapanui die Interessen Chiles zu vertreten und durchzusetzen. Die Inselverwaltung und der Gouverneur blockieren sich bei Entscheidungen gegenseitig.

1984 wird das Schulsystem noch einmal reformiert. Ab jetzt werden die Rapanui Sprache und lokale Folklore zu Pflichtfächern.

1984: Von den USA wird der Flugplatz Mataveri auf 3,4 Kilometer Länge ausgebaut. Diese Landebahn soll als möglicher Notfalllandebahn für das Space-Shuttle Programm dienen. Damit erhält die Osterinsel die längste Fluglandebahn Südamerikas.

 

1986

Georgia Lee1986 erstellt die US-Amerikanerin Georgia Lee nach 5-jähriger Forschungsarbeit ein umfangreiches Verzeichnis der bisher bekannten Petroglyphen; 1992 veröffentlicht sie ihre Ergebnisse auch in einem Buch.

 

 

1986: Nach Öffnung der neuen Fluglandebahn mit einer Länge von 3,4 Kilometer können auch Großraumflugzeuge die Osterinsel anfliegen.

 

1987:

1987 besucht der chilenische Staatspräsident Augusto Pinochet zum dritten Mal die Osterinsel.

1987: Chile gibt die Schulverwaltung an die Stadtverwaltung von Hanga Roa ab.

 

1988:

1988 bringt der Ältestenrat mit Unterstützung von insgesamt 700 Bewohnern eine Klage gegen die chilenische Regierung ein; es ist der 100. Jahrestag zur Annektion durch Chile. Eine Volkszählung ergibt, dass auf der Osterinsel 1.938 Menschen leben.

1988: Im japanischen Fernsehen wird ein Interview des früheren Gouverneurs der Osterinsel, Sergio A Rapu ausgestrahlt, in dem er sich zu dem schlechten Zustand der Ahu-Anlage Tongariki äußert. Aufgrund dieses Fernsehbeitrages folgt in Japan eine beispiellose Spendenaktion für den Wiederaufbau der Ahu-Anlage Tongariki.

 

1990:

1990 fordern die Rapanui von der neuen chilenischen Regierung unter Patricio Alwyn mehr Rechte auf Selbstbestimmung. TOP

 

1992:

1992 protestieren die Rapanui gegen chilenische Pläne, an der Kultstätte Orongo einen Leuchtturm aufstellen zu lassen.

1992: Rapanui demonstrieren gegen drastische Flugpreiserhöhungen und blockieren drei Tage lang das Flugfeld.

1992: Der japanische Autokran Hersteller TADANO spendet einen Autokran im Wert von 800.000 US-Dollar und bringt ihn zur Osterinsel. Dieser Kran soll die schweren Moai der Ahu-Anlage Tongariki auf die Anlage heben. Später soll der Kran als Last Kran auf der Osterinsel verbleiben.

Dieser Autokran wird auf der Osterinsel derart vernachlässigt, dass der Kran bereits im Jahre 2003 schrottreif ist. TADANO spendet im November 2004 einen weiteren Kran, der 2005 zunächst nach Chile gebracht werden muss und erst im März 2006 auf der Osterinsel ankommt. Im Jahre 2019 hat TADANO gar einen dritten Autokran gespendet und zur Osterinsel bringen lassen.

1992: Archäologen beginnen, die bedeutendste Zeremonie-Anlage Ahu Tongariki zu rekonstruieren und aufzubauen. Diese Anlage war 1960 durch einen Tsunami komplett zerstört worden.

 

1993:

1993 Die kritischen Stimmen aus dem Bürgermeisteramt gegenüber der chilenischen Politik gehen den Mitgliedern im Ältestenrat nicht weit genug. Nachdem Chile ein Gesetz für die Rechte indigener Minderheiten verabschiedet, wird symbolisch der Kirchenvorplatz besetzt und für die vollständige Rückgabe der Insel an die Rapanui demonstriert. (Die Besetzung geht von 1994 bis 1998 und wird 2001 von der chilenischen Regierung beendet, indem zwei illegal errichtete Gebäude zwangsweise eingerissen werden.)

1993 leben noch fünf Lepra-Kranke auf der Osterinsel. 1 Lepra kranke Rapanui erhält die Möglichkeit, sich in Santiago operieren zu lassen.

1993 wird die "Toromiro Management Group" gegründet. Zu den Mitgliedern gehören die Botanischen Gärten Göteborg und Bonn sowie der Kew Garden bei London und die chilenische Forstverwaltung. Ziel dieser Vereinigung ist es, den Toromiro Baum wieder auf die Osterinsel anzusiedeln. TOP

1993 trifft ein Schwerlastkran zum Aufstellen der Moai am Ahu Tongariki auf der Osterinsel ein. Dieser Kran im Wert von 800.000 US-Dollar war von der japanischen Firma Tadano aus Tokio gespendet worden.

 

1994: 1994 - Kevin Costner dreht auf der Osterinsel einen Kino-Film mit dem Titel Rapa Nui - Aufstand im Paradies

1994 wird auf der Osterinsel der Film "Rapa Nui - Rebellion im Paradies" von Kevin Costner produziert. Der 20 Million Dollar Film wird ein Flop, doch die Rapanui lieben diesen Film, er wird regelmäßig auf der Insel in drei Sprachen gezeigt.

 

1995

1995 erhält die chilenische Forstverwaltung von den Botanischen Gärten Göteborg sowie Bonn insgesamt 180 Toromiro-Setzlinge für eine Wiederanpflanzung des Baumes auf der Osterinsel. Während der Quarantänezeit in der Forstverwaltung gehen die Setzlinge an einer Pilzerkrankung ein. Seither soll das einzige Exemplar eines Toromiro-Baumes auf der Osterinsel im Garten des Gouverneurs wachsen.

1995: Die Osterinsel wird als "Nationalpark Rapa Nui" Teil des UNESCO-Welterbes.

 

1997:

Die chilenische Regierung gibt jeder Rapanui-Familie 5 Hektar Land "zurück". Die Flächen werden aus dem Nationalpark ausgegliedert. Die Behörden versprechen sich dadurch eine Stärkung der Landwirtschaft und insbesondere eine Verbesserung der Eigenversorgung der Bevölkerung.

 

1997/98:

1997/98: wird vom staatlichen Fernsehen Chile eine Seifenoper mit dem Titel "Iorana, Bienvenido al Amor" mit Handlung auf der Osterinsel gedreht. Seit Ausstrahlung dieser Serie hat sich die Zahl der chilenischen Touristen vervielfacht.

 

 

Die Ereignisse ab 2000 entnehmen Sie bitte anderen Internet-Veröffentlichungen.

** = Statistik Walter Knoche "Die Osterinsel".TOP

  -  Insel - Karten
  -  Pazifik

- Home

- Inselbeschreibung

- Geschichte im Überblick

  -  Die Entstehung bis 1686
  -  Geschehnisse 1687 - 1799
  -  Geschehnisse 1800 - 1899
  -  Geschehnisse 1900 - 1999
  -  Hotu Matu'a
  -  Besiedlungstheorie
  -  Aku-Aku Geister
   

- Personen u. ihr Einfluß

- Ahu-Anlagen

- Moai

- Kunst

- Vulkane und Nebenkrater

- Höhlen

- Rongorongo Schrift

- Petroglyphen

- Rapanui Sprache

Neues Buch: RAPA NUI - die Geschichte der Osterinsel

- Buchbestellungen

- Illustrationen

- Vorträge

- Impressum

 

www.osterinsel.de | © Osterinsel - Rapa Nui Schicksal von 1900 bis 1999